Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941 - Группа авторов

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erreichen, standen dem Berück Wehrmachts-u. Polizeieinheiten zur Verfügung, letztere in Abstimmung mit den entsprechenden HSSPF, EG bzw. stationären BdS/KdS-Dienststellen; vgl. Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht, S. 97ff.; Jörn Hasenclever: Die Befehlshaber der rückwärtigen Heeresgebiete und der Mord an den sowjetischen Juden, in: Richter: Krieg und Verbrechen, S. 207–218; ders.: Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion, S. 133– 151.

      5 Nach wochenlangen Vorbereitungen erteilte Himmler noch am Abend des 19.7.1941 zwei Kavallerie-Rgt. der Waffen-SS den Marschbefehl nach Weißrußland. Gemäß den Absprachen mit Bach-Zelewski sollten sie in den Pripjet-Sümpfen zur „Befriedung“ eingesetzt werden. Damit standen neben der etwa 650 Mann starken EG B weitere 4500 SS-Soldaten für die von Nebe angemahnte „2. sicherheitspolizeiliche Welle“ zur Verfügung. Die Reiter der Waffen-SS gingen seit Einsatzbeginn Ende Juli mit einer noch mörderischeren Konsequenz als bislang die EG gegen die jüdischen Gemeinden vor; vgl. Cüppers: Wegbereiter der Shoah, S. 135–141.

      6 Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten in Shitomir bei einer Gesamteinwohnerzahl von 95000 Menschen über 30000 Juden, von denen die meisten vor der deutschen Besetzung fliehen konnten. Als die Wehrmacht am 9.7.1941 einmarschierte, fielen ihr etwa 10000 Juden in die Hände; EdH, Bd. 3, S. 1308; vgl. Wendy Lower: A New Ordering of Space and Race. Nazi Colonial Dreams in Zhytomyr, Ukraine, 1941–1944, in: GSR 25(2202), S. 227–254.

      7 Vorausabt.

      8 Werner von Tippelskirch, geb. 1900, 1919 Freikorps Merker, Offizier im IR 9 bis 1933, danach Kriegsakademie u. Generalstabsstellen im Heer, 1939 Ia 31. ID, Sommer 1940 zum Wehrmachtführungsstab des OKW, seit 1.1.1941 dort Leiter Qu.abt. Laut Verteiler erhielt er die EM Nr. 27–38, was Nachkriegsbehauptungen hoher OK W-Offiziere, von den Aktionen der EG nichts oder erst spät erfahren zu haben, als Legende ausweist; Vern. v. 16.10.1962, BAL, B 162/5033, Bl. 823ff.; vgl. Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht, S. 2ff.

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Berlin, den 20. Juli 1941
IV A 1 – B.Nr. 1 B/41 g.Rs. [Stempel: Geheime Reichssache!]

      36 Ausfertigungen, 27. Ausfertigung

      Ereignismeldung UdSSR Nr. 28

      I) Politische Übersicht:

      a) Im Reich:

      Staatspolizeileitstelle Posen meldet: In den Nachmittagsstunden des 17.7.1941 wurden in Posen 7 Flugblätter in polnischer Sprache gefunden. Der Inhalt besteht aus Radionachrichten über Kämpfe an der Ostfront in der Zeit vom 8.–11.7.41. Es wird behauptet, dass die Russen den Deutschen sehr grosse Verluste zufügen, dass sie 2 deutsche Panzerdivisionen auseinandergeschlagen und mehrere Infanteriebataillone völlig vernichtet haben. Weiterhin beschäftigt sich das Flugblatt mit der Stellung Polens zu dem deutsch-russischen Krieg. Bei einem Siege Russlands wird Polen eine Änderung der Behandlung der Polen, eine Ausbesserung der Schäden und des Unrechts verlangen. Den Kommunismus wird Polen nie unterstützen, aber man hofft auf eine SinnesÄnderung in Russland.

      b) Übrige besetzte Gebiete:

      a) Frankreich:

      Auswirkungen des Russlandkrieges in Frankreich: 1.) Der deutsch-russische Krieg ist als Ursache anzusehen, dass die Gegner der Kollaborationspolitik wieder einen heftigen Vorstoss machen. Man glaubt, die deutsche Wehrmacht werde durch den Krieg gegen die Sowjets stark geschwächt. 2.) Frankreich wartet deswegen jetzt wieder die Entwicklung ab, man strebt nach Entspannung im Verhältnis England und Vichy-Frankreich, wobei der Waffenstillstand in Syrien der erste Schritt ist. 3.) Der Druck der kollaborationsfeindlichen Clique in Vichy hat zu einer Regierungskrise geführt. Man spricht sogar davon, dass ein zweiter 13. Dezember (seinerzeitige Absetzung Lavals) zu erwarten sei. Weygand wird als der Intrigant bezeichnet. 4.) Zu diesen Vorgängen liegt auch aus Kreisen der Deutschen Botschaft eine Stellungnahme vor. Dort beurteilt man die Lage so, dass lediglich eine Regierungsumbildung ins Auge gefasst sei, die folgende Personen betreffe: a) Absetzung Achards, dessen Ressort Jacques Leroy Ladurie übernehmen soll. b) Pucheu soll Innenminister werden (bisher Darlan). c) Benoist Mechin erhalte das Aussenministerium (ebenfalls bisher Darlan). Offiziell sei diese Regierungsumbildung jedoch noch nicht beschlossen. Darlan bleibe stellvertretender Ministerpräsident.

      b) Jugoslawien:

      Am 18.7.41 in den Nachmittagsstunden wurde auf der Strecke zwischen Uzice und Valjevo auf den deutschen General Lomtscha [Lomscha], Divisionsgeneral von Uzice, durch Banditen geschossen. Der General blieb unverletzt, sein Adjutant wurde durch einen Brustschuss getroffen. Auf Weisung des Militärbefehlshabers in Serbien wurde im Zusammenwirken mit der serbischen Gendarmerie und der Einsatzgruppe der Sicherheitspolizei und des SD am 19.7.41 durch zwei Kompanien des deutschen Schutzpolizeikorps und die in Uzice liegenden Truppen eine Aktion in dem ganzen Gebiet nach herumziehenden Banditen begonnen. Es werden Maßnahmen getroffen, damit der Bevölkerung sämtliche Rundfunkapparate weggenommen werden. Des weiteren ist beabsichtigt, die Ernährungsgrundlage zu beschränken und eine wirtschaftliche Hilfeleistung an die in den Wäldern befindlichen Banden durch die Bevölkerung zu verhindern. Sperrstunde in diesem Gebiet wird für 19.00 Uhr angesetzt. Wer sich nach 19.00 Uhr auf der Strasse aufhält, wird erschossen. Ausserdem werden in jedem Dorf 10 Geiseln festgesetzt. Die Maßnahmen werden durch Anschlag in den Dörfern bekanntgegeben. Ausserdem muss die Bevölkerung die in diese Gebiete entsandten deutschen Truppen für die Zeit der Aktion ernähren.

      II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

      Einsatzgruppe A: Standort Pleskau.

      Die Einsatzgruppe Aübersandte die in der Anlage in Abschrift und im Auszug beigefügte NKWD-Geheiminstruktion zur Durchführung der Aussiedlung anti-sowjetischer Elemente aus Litauen, Lettland und Estland (Anlage 1).

      Von der Einsatzgruppe B liegen keine besonderen Meldungen vor.

      Einsatzgruppe Shitomir. Lagebericht der Einsatzgruppe C:

      I. Nach einer Rücksprache mit der Heeresgruppe Süd besteht auch weiterhin Einigkeit darüber, dass sämtliche Einsatzkommandos und auch der Gruppenstab sich möglichst in der Nähe der kämpfenden Truppen bewegen. Es ist damit gewährleistet, dass die Vorkommandos und auch die Hauptkommandos bei der bevorstehenden Einnahme von Kiew mit dem Gruppenstab baldmöglichst dort einrücken werden.

      II. Die Arbeit der Einsatzkommandos verläuft planmäßig. Überall wird aber nach wie vor die Feststellung gemacht, dass einmal die führenden Funktionäre mit den flüchtenden Russen zurückgegangen sind und sich zum andern die hier tätig gewesenen Bolschewisten verborgen halten. Im allgemeinen ist es so, dass die Bolschewisten tagsüber sich in den Wäldern aufhalten und abends mit Einbruch der Dunkelheit entweder in die Stadt zurückkehren oder aber die in der Umgegend liegenden Dörfer überfallen und sich unter Androhung von Gewaltmaßnahmen Lebensmittel verschaffen. So gelang es in Rowno am 9.7.41 bei Einbruch der Dunkelheit unter Hinzuziehung der Miliz, 130 Bolschewisten, darunter Funktionäre und Zuträger des NKWD, festzunehmen, die zwischenzeitlich liquidiert wurden. Nach vorliegenden Informationen betätigen sich diese Gruppen vorwiegend als Heckenschützen und organisieren planmäßig einen Kleinkrieg. Sie sind es auch, die versprengte russische Truppen mit Lebensmitteln versehen. In einem Dorfe in der Nähe von Rowno haben Kommunisten hinter ukrainischen Hütten hervor auf deutsche Truppen geschossen. Auf Grund dessen wurden mehrere Dörfer eingeäschert.

      III. Durch Meldung eines Volksdeutschen war bekannt geworden, dass eine bolschewistische Terrorgruppe nächtliche Versammlungen abhalte und einen Anschlag auf Volksdeutsche sowie die Stadt Rowno plane. Mit Hilfe einer planmäßigen Fahndungsaktion gelang es, den Bandenführer festzunehmen und in dessen Besitz

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