Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Berlin, den 21. Juli 1941 IV A 1 – B.Nr. 1 B/41 g.Rs. [Stempel: Geheime Reichssache!]

      36 Ausfertigungen, 28. Ausfertigung

      Ereignismeldung UdSSR Nr. 29

      I) Politische Übersicht:

      Aus dem Reich und den besetzten Gebieten liegen keine Meldungen vor.

      II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

      Von den Einsatzgruppen A, C und D sind keine Meldungen eingegangen.

      Einsatzgruppe B: Standort Minsk, meldet:

      Lage im Wilnagebiet: 1) In der seit langem bestehenden volkspolitischen Auseinandersetzung zwischen Litauern und Polen scheint sich eine eigene Spannung anzubahnen, die sich vorläufig in einzelnen Übergriffen der Litauer gegenüber den Polen zeigt. Es wurde festgestellt, daß Litauer nach Möglichkeit Polen aus den von ihnen kommissarisch geleiteten Betrieben zu entlassen versuchen, daß willkürliche Beschlagnahmungen von Rundfunkgeräten und Fahrrädern seitens des litauischen Ordnungsdienstes vorgenommen wurden, daß der Beauftragte für Ernährung im Wilnaer Stadtgebiet am 12.7. ein Rundschreiben an die litauischen Betriebsführer ausgegeben hat, welches anordnete, daß die Betriebsführer darauf zu sehen hätten, daß die Polen in den Betrieben sofort Litauisch zu lernen hätten. Hierzu hat der Kriegsverwaltungsabteilungschef in einem Schreiben an den Präsidenten des Bürgerkomitees bemerkt, daß ein solches Ansinnen überaus ungehörig sei und keine Veranlassung dazu bestehe, daß die Polen Litauisch lernen. In Frage käme höchstens die deutsche Sprache. Hinsichtlich der Beschlagnahmungen wurde von seiten des Einsatzkommandos eingegriffen. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß das Verhalten der Litauer ganz allgemein eine ausgesprochen selbstbewußte Haltung erkennen läßt, die sich u. a. auch darin äußerte, daß in einem Fall litauische Hilfspolizeibeamte zwei Ukrainer, nur weil sie Ukrainisch sprachen, von der Straße weg verhafteten. Dieses Verhalten kann, wenn es um sich greift, nur dazu führen, Entscheidungen über die politischen Fragen dieses Gebietes vorzugreifen.1 2) Durch den Kriegsverwaltungschef wurde den Mitgliedern des litauischen Bürgerkomitees eine Loyalitätserklärung zur Unterschrift vorgelegt. Das Komitee verweigerte zunächst die Unterschrift, hat sie jedoch später unterschrieben. 3) Wirtschaftlich macht Wilna fast den Eindruck einer befriedeten Stadt. Der Geschäftsbetrieb gestaltet sich reibungslos, die Bevölkerung wird in ihren Ernährungsansprüchen zufriedengestellt. 30000 Arbeitslose sind bisher vom Bürgerkomitee für Strassenarbeiten an der Straße Wilna–Kowno gemeldet.

      III) Militärische Ereignisse:

      Heeresgruppe Süd:

      Feind: An der bessarabischen Front ist der Feind im Ausweichen. Nördl. des Dnjestr führte der Feind gegen die Südflanke der rechten Armee unter Einsatz von Panzern starke Angriffe. Während Feind vor rechtem Flügel und Mitte der linken Armee nach Norden weicht, hält er am linken Flügel zäh. Die rechte Armee hat bei ihrer Verfolgung des aus der Stalin-Linie weichenden Gegners heftige Angriffe gegen ihre Südflanke abgewehrt. Panzergruppe: Feindl. Angriffe gegen Südflanke bei Pogrebschtsche wurden abgeschlagen. Der russ. Brückenkopf Fastow wird von Süden und Norden angegriffen. Linke Armee: Am rechten Flügel wurde gegen weichenden Feind Boden gewonnen. Erreichte Linie: Dnjestr-Front: Bulboaca–Dubossary–Baltschinzy–8 km nordostw. Mogilew. Rechte Armee: Werbowez (ung. Kav.Div.)–Sicherungen nördl. Popowzy–Krasnoje–Winniza– 5 km südwestl. Juswin–Litinka.

      Heeresgruppe Mitte:

      Die im Raum nördl. Smolensk–südl. Demidow–Rudnja–nordostw. Orscha eingeschlossenen Feindkräfte versuchen, in allen Richtungen durchzubrechen. Erreichte Räume bezw. Linien: Brückenkopf bei Kritschew-Lobkowitschi. Eine mot. Div. sichert bei Tschewikow und östl.-Westrand Jelnja. Teile im Vorgehen von Jasweno in nördl. Richtung. Teile sichern beiderseits Rjasna. Nördl. Smolensk wurden Durchbruchsversuche aus Westen und Angriffe aus ostw. Richtung abgeschlagen, dabei wurden 30 russ. Panzer vernichtet. Bei Demidow heftige Durchbruchsversuche abgewiesen. Bei und westl. Rudnja endeten die Kämpfe einer Pz.Div. mit Erbeutung von 39 Geschützen und 700 Gefangenen. Rechte Armee: Eigener Angriff auf Südflügel geht langsam vorwärts. Starker Angriff des Feindes aus Rogatschew. Westl. des Dnjepr kein Widerstand. Linke Armee: Westl. Dobromysl wurden Feindkräfte aufgerieben. Masse eines Korps im Vorgehen auf Rudnja. Durch ein anderes Korps wurde Gegend 15 km nördl. Gorodek erreicht. Weitere Teile im Vorgehen auf Misutino und Newel. Starke Teile des bei Polozk geschlagenen Feindes befinden sich im Waldgebiet beiderseits des Ordowo-Sees.

      Heeresgruppe Nord:

      Feind: Der vor der rechten Armee bisher zusammenhängend kämpfende Feind hat sich nach mehrfachen Umfassungen in einzelne Kampfgruppen aufgelöst. Vor der Pz.Gr. verstärkte sich der Gegner weiterhin aus dem Raum um Leningrad. Rechte Armee: Bei den Kämpfen ostw. Pshinskije Goro wurden bisher 1500 Gefangene eingebracht und 24 Panzerwagen und 2 Batt. erbeutet. Panzergruppe: Dno wurde kampflos genommen. Gegenangriff abgewiesen. Linke Armee: Letzte Feindteile südl. des Emajogi im Flußbogen westl. Dorpat wurden angegriffen. Erreichte Linie: Rechte Armee: Klinowoje-Enge zwischen Bolsoje–Ostrije-See und Vesnebolog-See–10 km südwestl. Bezamitso–Novorzew– 8 km nordost. Possadnivo. Panzergruppe: Südl. Perhov–10 km nördl. Dno–5 km südostw. Borovitsi–Brod–Polja–Omuti.

      Finnland:

      Gegen den sich noch immer hartnäckig verteidigenden teilweise verstärkten Gegner ist der Angriff der Karelischen Armee im weiteren Fortschreiten. Am Südrand Jänisjärvi wurde Boden gewonnen, Teile erreichten Kolasselga. Ostfront: Vor den finnischen Truppen rückläufige Bewegungen. Finnische Truppen der Südgruppe schlossen Teile des Feindes im Raum um Woiniza ein und zerschlugen sie. Weiter nördl. wurde der Schjana-Abschnitt erreicht. Norden: In Liza-Bucht 2 feindl. Transporter und Truppenausladungen. Geb. Korps gliedert sich zur Abwehr und wehrt die Angriffe gegen Brückenkopf südl. Sapad-Liza ab.

      Verteiler:

      RFSS und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Chef der Ordnungspolizei

      OK W-Führungsstab–Oberstleutnant Tippelskirch

      Alle Amtschefs

      Gruppe II D

      II A 1

      Gruppe II B

      II B 3

      Gruppe IV C

      IV A 2

      IV A 4

      IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

      IV E, IV E 5

      Einsatznachrichtenführer

      Pol.Rat Pommerening

      IV-GSt.

      IV A 1 d (5 Reserve)

       Aus:BAB, R 58/214

      1 Die „politischen Fragen“ fielen in die Zuständigkeit des am 17.7.1941 per Führererlaß geschaffenen RMO unter Alfred Rosenberg, der bereits im Frühjahr in einer Reihe von Denkschriften seine Ansichten in „Volkstumsfragen“ u. zu den „Zielen u. Methoden deutscher Besatzungspolitik“ dargelegt hatte; vgl. IMG, Bd. 26, S. 547–554, 567–580; Andreas Zellhuber: „Unsere Verwaltung treibt einer Katastrophe zu …“:

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