Tierisch einfach. Amelia Kinkade

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Tierisch einfach - Amelia Kinkade

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– einer Kluft, angefüllt mit einem Bataillon von trompetenden religiösen Fanatikern, die jeden verdammten, der vor ihrem Gott nicht in die Knie ging, und einer sogar noch bedrohlicheren Armee von atheistischen Wissenschaftlern, die jeden als Idioten abtaten, der es wagte, Engel, Telepathie oder mystische Kräfte zu erwähnen.

      Dieser hervorragende Denker wagte es, auf dem Höhepunkt seiner Karriere mit neuer Munition in das Lager der Idioten überzuwechseln: Er hatte soeben eine »Sprache« geschaffen, die Wissenschaftler nicht als Unsinn belächeln konnten – eine scheinbare unglaubliche Welt aus winzigen hüpfenden Lichtern (Elektronen), die als Teilchen oder Wellen nach Lust und Laune ihre Form verändern konnten. Ausgerechnet im Reich der Winzigkeiten hatte er den Schlüssel zu den Geheimnissen des Unermesslichen entdeckt und war so auf die »Kraft« und ihre »Matrix« gestoßen, dem mysteriösen Energiefeld, das die Blaupause unserer Welt zu sein scheint. Er war vielleicht der erste Pionier im Bereich des Bewusstseins, der die Existenz von Gott wissenschaftlich nachweisen konnte. Ich wünschte nur, der Zauberer wäre noch am Leben, damit ich ihm ein Bier spendieren könnte.

      Ich bin zwar keine Quantenphysikerin und Sie vermutlich auch nicht, doch das bedeutet noch lange nicht, dass wir nicht über Quantenphysik sprechen dürften. Wir brauchen eine neue Sprache, wenn wir über Metaphysik, Telepathie und das Bewusstsein reden, denn die Sprache der Zauberei, die eine übernatürliche Kraft voraussetzt, jenseits der irdischen Welt und separat von ihr, funktioniert nicht mehr. Die abschätzigen Verstandesfanatiker haben Recht behalten: Die alleinige Erwähnung von Feen, Engeln und Gesprächen mit Pudeln – ohne kritische Untersuchungen – lässt den Erzähler wie einen Schwachkopf klingen, oder zumindest wie jemanden, der die falschen Pilze auf der Pizza erwischt hat.

      Auch die Religionen unserer Eltern boten uns keine präzise Methode, mit der wir unsere intimsten transzendentalen Bewusstseinszustände beschreiben können. Die Bibel ist zwar voller Berichte über fantastische Wunder, doch sie enthält keine intelligenten Erklärungen darüber, wie man die geschilderten Wunder nachvollziehen kann. Es fehlt einfach ein heiliges Arbeitsbuch zur heiligen Schrift. Wenn ich die Bibel lese, meine ich, Bilder mit reich verzierten Torten vor mir zu sehen – leider ohne Rezepte. Gott und die Wissenschaft sind nur selten auf denselben Seiten zu finden. Es ist Zeit, das zu ändern.

       vorstellen?«

      Die Wissenschaft könnte auf subatomarer Ebene mit ihren Untersuchungen anfangen! Unser intuitiver Prozess, durch den wir das Mystische erleben und per Telepathie kommunizieren, kann dem Quantenprozess subatomarer Kommunikation gleichgestellt werden. Wir mögen zwar größer als ein Atom sein (und mehr Beine haben), doch es gibt spannende neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die die Theorie unterstützen, dass wir großen, plumpen Wesen mit den vielen Zellen genauso miteinander kommunizieren wie die Zellen in unserem Körper, und dass unsere Körperzellen möglicherweise sogar eine effektivere Kommunikationsweise haben als wir. Wie neue wissenschaftliche Entdeckungen vermuten lassen, brauchen unsere Zellen zur Kommunikation keine chemischen Stoffe auszustoßen (wie bisher angenommen wurde), sondern haben womöglich ein hochwirksames Signalsystem, indem sie die »Signaturfrequenz« der anderen anzapfen, was eher dem Versenden einer drahtlosen Mitteilung übers Handy entspricht. Das würde bedeuten, dass dieselben Regeln, denen Mikro-Objekte (winzige Dinge) unterliegen, auch für Makro-Objekte (große Viecher, wie wir es sind) gelten. Noch bis vor kurzem waren die Wissenschaftler sich einig, dass größere Formen wie Planeten, Solarsysteme und Galaxien ganz anderen Gesetzen als denen der Quantenphysik unterliegen – jener geheimnisvollen Welt mikroskopisch kleiner Elektronen, die gleichzeitig als Teilchen und Wellen bestehen können. Es gab eine riesengroße Kluft zwischen der Physik Newtons (wie größere Objekte als Atome nach Meinung der Wissenschaftler funktionieren) und der Theorie der Quantenmechanik (wie winzige Objekte nach Meinung der Wissenschaftler funktionieren). Das menschliche Wesen mit seinen geheimnisvollen Beziehungen zum Universum fiel immer durch diese Lücke hindurch. Und Tiere wurden nicht einmal erwähnt.

      Dieses Vakuum bot genügend Raum für die deprimierenden Vorstellungen von Typen wie Friedrich Nietzsche und dem Tierhasser René Descartes. Um es kurz zu sagen: Unsere modernen Philosophien über unsere Welt entstanden auf den Schultern von Wissenschaftlern und Philosophen, die geglaubt haben, Mutter Natur würde im Grunde nur einen Haufen Spaghetti an die Wand schmeißen, um zu sehen, wie viele kleben bleiben. Diese grimmigen Botschaften flattern noch heute über die Köpfe der Menschen hinweg wie grelle Werbebanner hinter Propellerfliegern. Die Botschaften, die sich längst tief in unser kollektives Unbewusstes gefressen haben, signalisieren Dinge wie: »Das Leben ist nur ein Schuss ins Blaue«, »Alles ist bloß Zufall«, »Es gibt keine übersinnlichen Phänomene«, »Synchronizität ist totaler Blödsinn«, »Tiere haben keine Gefühle«, »Wenn dir was Gutes geschieht, hast du bloß Glück gehabt«, »Was soll’s? So ist das Leben« und »Das Leben ist scheiße, und am Ende stirbst du noch.«

      Descartes glaubte zwar an Gott, doch er hielt Tiere für nicht denkfähige, gefühllose Maschinen, dazu da, von uns Menschen ausgebeutet zu werden. Und Nietzsche war so auf den Gedanken fixiert, jedes Ereignis auf Erden wäre »reiner Zufall«, dass er eine lange, faselnde Abhandlung über die rechnerische Wahrscheinlichkeit, zwei Hunde könnten sich einen Floh teilen, verfasst hat. (Ich musste darüber so lachen, dass ich beinahe ein Fellknäuel ausgespuckt hätte.) Diese Männer setzen ihr gesamtes Hab und Gut auf die Elemente des Zufalls, ohne einen Cent auf das Phänomen der »Absicht« zu verschwenden – die Macht unserer Gedanken, die Welt um uns herum zu beeinflussen.

      Diese philosophischen Spaßverderber würden jedes einzelne Erlebnis telepathischer Kommunikation als »reinen Zufall« abtun. Nehmen wir mal an, Ihre Mutter ruft an und Sie spüren noch vor Abheben des Hörers, dass sie es ist. Würde Descartes dann in Ihrer Küche stehen, würde er behaupten, Ihr Gespür sei »reiner Zufall« gewesen. Doch glücklicherweise gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die diese ausgeleierten Ausreden im Staub der Vergangenheit liegen lassen und sie durch aufregende neue Paradigmen ersetzen, die die immer größer werdende Macht des menschlichen Geists und die unterschätzte Sensibilität unserer geliebten Vierbeiner nachweisen. Wir sind auf dem Weg in eine Revolution des Bewusstseins, doch während wir in bisher unberührtes Gebiet vordringen, müssen wir Wörter erschaffen, die unsere Funde beschreiben können.

      Laut meinem Lieblingsketzer, dem Astronauten Dr. Edgar Mitchell ist »die Quantenphysik die Sprache des abendländischen Wissenschaftlers, um das Gespenst in der Maschine des Alltags zu finden. Ohne sie kann er es nicht vollständig erklären. Quantenphysik ist die Sprache, mit der man das Mysterium und Wunder der Verbindung aller Dinge in der Natur erklärt. Die Wissenschaft hat überzeugende Nachweise erbracht, dass elektromagnetische Energie ein Grundbaustein der physikalischen Realität und die Sonnenquelle ist, die unsere Erde lebendig macht.« Die Atome, aus denen Ihr Körper besteht, könnten einst Teil eines uralten Sternsystems gewesen sein; die Grundkomponenten bestehen ewig und sind unteilbar. Sogar jetzt, während Sie dies lesen, tauschen die Atome in Ihrem Körper elektromagnetische Energie mit dem Stuhl aus, auf dem Sie sitzen. In Bezug auf Energie stehen Sie in Verbindung mit Ihrer Umwelt.

      Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Besitzen auch Tiere elektromagnetische Energie? Natürlich tun sie das. Kann diese elektromagnetische Energie als Gedanken empfangen werden? Darauf können Sie wetten! Wie kann man Telepathie mit Tieren lernen? Nun ja, dafür müssen Sie vielleicht zuerst ein paar Ihrer wichtigen Vorstellungen über die Wirklichkeit überdenken. In den nächsten zehn Kapiteln werden wir über Tiere und nicht über Wissenschaft reden, doch lassen Sie uns erst einmal diese neue Vorstellung näher untersuchen. Ich weiß, sie klingt beunruhigend, aber wenn Sie mutig sind und den großen Zeh hineintunken, helfe ich Ihnen in das »Null-Punkt-Energiefeld« hinein. Keine Angst, treten Sie näher. Das Wasser ist angenehm warm und einladend.

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