Manuka-Honig. Detlef Mix

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Manuka-Honig - Detlef Mix

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       Manukasträucher wachsen überall auf der Nord- und Südinsel

      In wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurde eine besondere Variante des Manuka-Teebaums beschrieben, die fast ausschließlich in der Ostkap-Region der Nordinsel wächst, und deren Öl beachtliche antibakterielle und antimykotische Eigenschaften besitzt. Genauso gibt es Überlegungen bezüglich der antimikrobiellen Eigenschaften von Manuka-Honig. Da der Hauptwirkstoff von der Pflanze und nicht von der Biene gebildet wird, liegt die Vermutung nahe, dass die Sorte und die Standortbeschaffenheit darüber entscheiden, ob die Bienen daraus einen »aktiven« oder nur einen wohlschmeckenden Honig herstellen. Schon in den 1990er-Jahren gab es Bestrebungen der neuseeländischen Regierung, den Anbau von Manuka durch Fördergelder anzukurbeln. Aufgrund der ständig steigenden weltweiten Nachfrage gibt es mittlerweile erste Plantagen.

      Selbst wenn Manuka in großem Stil angebaut werden sollte, könnte man auf konventionellen Pflanzenschutz verzichten, da die Pflanze die Stoffe, die auch wir zur Bekämpfung von Bakterien, Viren oder Pilzen nutzen, ja zu ihrem eigenen Schutz produziert. Der bei der Ölgewinnung anfallende Trester wird, als Mulch verwendet, wieder in den natürlichen Kreislauf eingebracht und dient so zusätzlich als Dünger. Eventuell standortabhängig können Manukasträucher von einem spezifischen Mehltau befallen werden, den man an einem rußigen Belag erkennt und der die Pflanze erheblich schädigen kann.

      Neuseeland hat knapp 5 Millionen Einwohner, von denen allein 1,5 Millionen im Großraum Auckland leben. Verteilt auf eine Gesamtfläche von circa 270 000 Quadratkilometern, ergibt das eine ausgesprochen dünne Besiedlung. Obwohl riesige Flächen für Ackerbau, Schaf- und Rinderzucht verwendet werden, bleiben noch viele ausgedehnte Gebiete, in denen Manuka völlig unbeeinflusst und somit natürlich biologisch wächst. Wenn die Imker auch noch in der Bienenhaltung ökologisch arbeiten, dann handelt es sich bei dem so gewonnen Manuka-Honig um ein reines Bio-Produkt. Doch auch ohne das Bio-Siegel erhalten Sie ein hervorragendes, natürliches Lebensmittel. Welche Faktoren dazu beitragen, dass daraus ein »aktiver« Manuka-Honig wird, wird derzeit noch eifrig untersucht. Der dafür verantwortliche Wirkstoff im Honig und eine offensichtliche Vorstufe im Nektar sind bereits entdeckt. Welche Standortbedingungen, genetischen Besonderheiten oder klimatischen Stressfaktoren den Manukastrauch zur Anreicherung dieser Stoffe in seinem Blütennektar veranlassen, ist noch nicht vollends geklärt. Besonders interessant scheint für unternehmerisch denkende Wissenschaftler, wie man dies gewinnbringend gezielt beeinflussen kann.

      Auf jeden Fall ist Manuka-Honig ein kolossaler Gewinn für die Gesundheit unzähliger Menschen, wie wir noch in den nachfolgenden Kapiteln sehen werden.

       Geöffnete Manukablüte – Einladung an fleißige Nektarsammlerinnen

      Manuka-Honig – ein Breitbandprobiotikum par excellence

      Beim Begriff »Breitband« denken Sie vielleicht zuerst an Ihren Internetanschluss und die Surfgeschwindigkeit, die bei entsprechender Verkabelung erfrischend schnell sein kann. Als »probiotisch« werden Ihnen Joghurtdrinks mit Designerbakterien verkauft, die angeblich Ihr Immunsystem flott machen sollen. Der Ausdruck ist somit durchaus positiv besetzt und wird gern als Gegenpol zu »antibiotisch« benutzt. Als »Breitband-antibiotika« bezeichnet man diejenigen antibakteriellen Arzneimittel, die sich unspezifisch gegen eine Vielzahl verschiedener Krankheitserreger wenden. Dabei müssen Totalausfälle unserer physiologischen Darmflora mit den Nützlingen unter den Bakterien wohl oder übel in Kauf genommen werden.

      Ganz anders verhält sich da unser Manuka-Honig. Er erweist sich auf breiter Front als lebensfördernd, also probiotisch. Dabei unterstützt er körpereigene Prozesse, die für einen gesunden Zellaufbau und ein starkes Immunsystem sorgen. Er hemmt oder beseitigt Schadbakterien, bereinigt das Einsatzgebiet und bremst überschießende Entzündungsreaktionen ab. Seine antimikrobielle Breitbandwirkung richtet sich zwar gegen einige Spezies besonders gründlich, dezimiert andere krankmachende Bakterien aber ebenfalls ausreichend. Dafür, dass ich hierbei eher den Begriff »antimikrobiell«, also gegen Mikroben (Kleinstlebewesen) gerichtet, anstatt »antibakteriell« verwende, gibt es einen guten Grund. Im Gegensatz zu üblichen Antibiotika wirkt Manuka-Honig sogar artenübergreifend, nämlich auch gegen Pilze und Viren. Bei letzterer Aufgabe ist eine Wirkungsverstärkung durch Propolis-beimengung hilfreich.

      Honig wird nachweislich seit Jahrtausenden erfolgreich als Medizin eingesetzt. Das Wissen um seine antimikrobiellen Eigenschaften ist ansatzweise erst etwa hundert Jahre alt. Bakterien, Pilze oder Viren, als Auslöser von Infektionskrankheiten, sind ebenfalls erst seit dem späten neunzehnten Jahrhundert bekannt. 1847 beschrieb Ignaz Semmelweis den Zusammenhang zwischen mangelnder ärztlicher Hygiene und dem Kindbettfieber (Puerperalsepsis), an dem viele Wöchnerinnen erkrankten und verstarben. Semmelweis begrün-dete die Aseptik, eine klinische Vorsichtsmaßnahme, die heute absolut selbstverständlich ist. Er wusch sich vor dem Betreten des Krankenzimmers die Hände mit einer Chlorkalklösung. Semmelweis hatte lediglich eine ungefähre Ahnung von den Ursachen der Wundinfektion, seine Maßnahmen zu deren Vermeidung waren allerdings ein epochaler Fortschritt in der Medizin. Es sollte jedoch noch einige Jahrzehnte dauern, bis sich seine Erkenntnisse auch unter seinen Kollegen durchsetzten. Selbst ein medizinischer Titan wie Rudolf Virchow stellte sich noch 1879 gegen die Lehre Semmelweis. Dessen Auffassung wurde jedoch letztendlich durch die Arbeiten von so großen Forschern wie Robert Koch bestätigt. Für Semmelweis selbst reichte seine Prophylaxe offensichtlich nicht aus. Er verstarb bereits 1865 an einer Sepsis (Blutvergiftung).

      »Seeing is believing« ist ein Paradoxon, von dem auch ernsthafte Wissenschaftler nicht verschont bleiben. Vielleicht hat für sie die Aussage, dass sie nur glauben, was sie auch sehen, sogar besondere Gültigkeit. Bereits der niederländische Naturforscher Antony Leeuwenhoek, der als Pionier der Mikroskopie gilt, fand in seiner Zeit (1632–1723) Hinweise auf das Vorhandensein von Mikroben. Louis Pasteur gelang erst 1857 der Nachweis, dass Fermentationsprozesse durch Mikroorganismen verursacht werden, welche durch Hitzeanwendung (Pasteurisierung) abgetötet werden können.

      Was Medizinkundige oder unsere Vorfahren allgemein schon vor vielen Jahrhunderten veranlasste, Honig auf Wunden zu schmieren, können wir nur erahnen. Wir wissen, dass man beispielsweise im alten Ägypten manchmal recht eigenartige Mixturen aus Schlamm und sogar Exkrementen verwendete, über die wir heute zumindest die Nase rümpfen, wenn uns nicht gar das schiere Entsetzen packt. Irgendwer muss dann wohl seinem Forscherdrang gefolgt sein und einfach mal Honig statt Schlamm benutzt haben. Und siehe da, die Heilung erfolgte offensichtlich ungehindert und erstaunlich schnell. Die Entdecker der heilenden Wirkung von Honig haben zum Glück ihre Erkenntnis nicht für sich behalten, und deren Anwendung kam unzähligen Menschen und vielleicht auch Tieren im Laufe der Jahrtausende zugute, ohne dass man erst eingehende wissenschaftliche Studien abgewartet hätte. Davon profitieren wir noch heute. »Verachtet keine empirischen Wahrheiten«, ermahnte der berühmte Wissenschaftler Martin H. Fischer seine Kollegen, »vieles funktioniert in der Praxis, für das es keinen Laborbeweis gibt.« Doch wenn unsere Wissenschaftsgläubigkeit schon so weit geht, dass wir alle Praxisbeweise ignorieren, solange sie nicht durch endlose Laboruntersuchungen und Doppelblindstudien belegt wurden, dann haben wir, wenn es um die Heilkraft des Honigs geht, keine Entschuldigung mehr. Das, was seit ewigen Zeiten empirisch bewiesen ist, wurde durch die Honigforschung eindrucksvoll bestätigt. Wahrscheinlich sind heute die meisten antimikrobiellen

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