Manuka-Honig. Detlef Mix

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Manuka-Honig - Detlef Mix

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werden. Die Imker werden es begrüßen, wenn in ihrem Manuka-Honig möglichst hohe MGO-Werte ermittelt werden, da sie so einen deutlich höheren Preis erzielen können.

      Sie, liebe Leser, können durchaus Manuka-Honig erwerben, der keinen Aktivitätsnachweis mitbekommen hat, also weder UMF- noch MGO-gekennzeichnet ist. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass dieser Honig nicht aktiv ist. Er enthält sicherlich die meisten der guten Honigeigenschaften, nur wahrscheinlich kaum Methylglyoxal. Schätzen Sie ihn lediglich als bekömmlichen und wohlschmeckenden Brotaufstrich oder nur so zum Naschen, dann reicht ein einfacher Manuka-Honig ohne Frage. Sollten Sie ihn jedoch medizinisch einsetzen wollen, dann würde ich einen aktiven Manuka-Honig mit mindestens 100 Milligramm Methylglyoxal, also einen MGO100+ beziehungsweise UMF10+ auswählen. Das ist auch die Empfehlung, die von den Honigforschern und Medizinern gegeben wird. Prof. Molan geht davon aus, dass echter Manuka-Honig immer eine gewisse Aktivität aufweist und dass es sich bestenfalls um eine Honigmischung handeln kann, wenn auf dem Glas zwar Manuka-Honig draufsteht, aber kein Aktivitätsnachweis geführt werden kann. Auch bei sogenanntem Manuka-Waldhonig, wie er in Reformhäusern oder Bioläden angeboten wird, handelt es sich wahrscheinlich um einen Blend. Eine beliebte Mischung ist die von Manuka- und Rewarewa-Honig. Hierbei gibt es zuweilen eine nachweisbare Aktivität von zum Beispiel MGO30+, also mindestens 30 Milligramm Methylglyoxal pro Kilogramm Honig.

      MGO100+ sollte man also generell wählen, wenn man sich und seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte. Auch für den Außeneinsatz ist diese Stärke generell ausreichend. Im Innendienst können Sie die Faustregel anwenden: »Je weiter drinnen, desto stärker«. Also MGO250+ für Mund, Nase, Nebenhöhlen und Rachen, MGO400+ für die tieferen Regionen, wo vermehrt mit Verdünnung zu rechnen ist, wie im Magen-Darm-Trakt. Einen Manuka-Honig MGO550+, den stärksten und teuersten, der auch schon einmal 700 Milligramm und mehr Methylglyoxal enthalten kann, brauchen Sie in aller Regel überhaupt nicht. Bei hartnäckigen Infektionen, wie etwa Wunden, die mit antibiotikaresistenten Keimen besiedelt sind, oder bei Magen- oder Darmleiden, die durch Helicobacter pylori verursacht wurden, könnte man kurzfristig eine höhere Stärke auswählen. Manche Anwender berichten allerdings davon, dass sie vorübergehend Schmerzen im Wundbereich empfinden, nachdem sie einen ganz starken Manuka-Honig aufgetragen hatten. Zuweilen soll dieser unangenehme Zustand sogar mehrere Stunden anhalten. Der eine oder andere Therapeut wird das vielleicht als Beweis für die Wirkung werten, Sie müssen sich jedoch nicht grundlos quälen. Finden Sie die Stärke heraus, die Ihnen keine unangenehmen Nebenwirkungen bereitet. Wenn Sie sich nicht gleich die gesamte Palette der verschiedenen Stärken zulegen wollen, dann hat sich das Mischen mit einem schwächeren Honig als sinnvolle Alternative erwiesen.

       Biene auf einer Manukablüte

      Die Forschung geht weiter, da längst noch nicht alle Fragen geklärt sind und wie so oft mit jeder gefundenen Antwort weitere Fragen auftauchen. Trotzdem gibt es keine Entschuldigung, auf den medizinischen Einsatz von aktivem Manuka-Honig zu verzichten, und vielleicht schon bald kaum eine Alternative dazu. Die Aufmerksamkeit, die Honig im Allgemeinen und Manuka-Honig im Besonderen weltweit erfahren hat, ist letztendlich darauf zurückzuführen, dass einige Mediziner an wenigen Kliniken es einfach ausprobiert haben und dabei zu verblüffenden Resultaten gelangten. Darüber will ich im folgenden Kapitel berichten.

      Manuka-Honig im klinischen Einsatz – Update eines antiken Therapeutikums

      Wenn Sie Krankenhäuser eher aus Arztserien im Fernsehen kennen, haben Sie vielleicht eine etwas romantisch verklärte Sicht auf den Klinikalltag. Tatsächlich stehen Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger permanent unter Druck. Kein geregelter Achtstundentag. Oft sind im Wettlauf gegen die Uhr Entscheidungen zu treffen, die nicht mehr korrigiert werden können, aber sowohl gegenüber den Patienten als auch vor deren Angehörigen und den Krankenkassen zu rechtfertigen und sehr zeitaufwendig zu dokumentieren sind. Derart gestresstes Krankenhauspersonal ist dankbar für jede verlässliche Routine, auf die es immer wieder zurückgreifen kann.

      Antibiotika waren jahrzehntelang das Mittel der Wahl bei Infektionen, und man konnte sich auf sie verlassen. Wenn eines nicht mehr anschlug, konnte man das nächste ausprobieren. Doch die zu bekämpfenden Erreger entwickelten zunehmend eigene Verteidigungsstrategien, die sie gegenüber den medizinischen Kampfstoffen völlig unempfindlich machten. Manche von ihnen fühlen sich gerade dort besonders wohl und sicher, wo man sie am allerwenigsten gebrauchen kann – in den Hospitälern, denen sie nicht nur ihren Spitznamen »Hospitalkeime«, sondern auch unendlich viele ihrer Opfer verdanken. Da wird ganz schnell aus einem Routineeingriff, der normalerweise nur wenige Tage Krankenhausaufenthalt nach sich zieht, ein Albtraum mit monate- oder gar jahrelangem Martyrium, falls der Patient ihn überhaupt überlebt.

      Bereits in meinem Buch »Die Heilkraft des Honigs« konnte ich vom Honigeinsatz in Kliniken berichten. In Deutschland war es besonders die Uniklinik in Bonn mit Dr. Arne Simon und Wundspezialist Kai Santos, die durch den Einsatz eines Medizinproduktes auf Basis von Manuka-Honig die Leiden immunsupprimierter Kinder in der Abteilung Hämatologie / Onkologie deutlich verringern konnte. In den spärlichen Berichten darüber war damals meist davon die Rede, dass an etwa zwei Dutzend Kliniken in Deutschland medizinischer Honig in der Wundversorgung eingesetzt würde. Konkrete Hinweise, um welche Krankenhäuser es sich dabei handelte, fand ich leider nicht. Vielfach entscheiden nicht das Wohl des Patienten oder die erwiesene Wirksamkeit, sondern recht fragwürdige Erstattungskriterien der Krankenkassen über den Einsatz der Mittel. Bis man sich schließlich zur Behandlung mit Honig entschließt, vergeht oft sehr viel Zeit, die mit vergeblichen Versuchen vergeudet wird, Bakterien mit teuren Antibiotika zu bekämpfen, gegen die diese längst resistent sind.

      Unser Gesundheitssystem, das wohl eher ein Krankheitssystem ist, funktioniert bedauerlicherweise nicht so, wie es von dem im alten China berichtet wird. Dort, heißt es, wurden Ärzte nur dann bezahlt, wenn sie ihre Patienten gesund erhielten. In Großbritannien wird das gesamte Gesundheitswesen vom mächtigen National Health System (NHS) geregelt. Erfreulicherweise wurden dort bereits 2004 Medizinprodukte auf Basis von Manuka-Honig zugelassen. Die Zulassungen stützten sich einerseits auf die unermüdlichen Forschungen von Prof. Rose Cooper und ihren Kollegen an der Universität Cardiff in Wales und andererseits auf Anwendungen in der Klinik. Das Christie Hospital in Manchester, die führende Krebsklinik des Landes, setzte Manuka-Honig schon damals erfolgreich zur Versorgung von Operationswunden ein. Des Weiteren verwendet man dort Manuka-Honig bei Patienten mit Mund- oder Kehlkopfkrebs, aber auch als Mittel gegen Mukositis allgemein, da seine antiinflammatorische Eigenschaft Schleimhautentzündungen, wie sie eine Chemotherapie regelmäßig mit sich bringt, vorbeugt beziehungsweise rasch besänftigt.

      Als weiteres Krankenhaus ist das Aintree Hospital in Liverpool hervorzuheben. Hier hat sich besonders Dr. Val Robson in der Honiganwendung verdient gemacht. Im Rahmen ihres Doktorats leitete sie einen Versuch, der vom klinischen Direktor der HNO-Abteilung, Prof. Simon Rogers, unterstützt und von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Klinik genehmigt wurde. 49 Patienten erklärten sich bereit, an dem Versuch teilzunehmen. Besonderes Augenmerk wurde auf die Reduzierung von MRSA-Infektionen gelegt. Tatsächlich konnte in der Gruppe der Honigbehandelten ein Rückgang um 36 Prozent verzeichnet werden. Das scheint noch ausbaufähig, zusammen mit einem um 25 Prozent kürzeren Krankenhausaufenthalt jedoch sehr ermutigend. Schließlich geht es bei derartigen Forschungsprojekten immer auch um Geld, wobei der Faktor Zeit ja bekanntlich eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt.

      Val Robson ist ausgebildete Krankenschwester mit Schwerpunkt im Wundmanagement.

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