Die Venusische Trilogie / Engel weinen nicht. Omnec Onec

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Die Venusische Trilogie / Engel weinen nicht - Omnec Onec

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und ereignisreicher Tag gewesen.

      Dies sollte für mehrere Jahre meine neue Heimat werden. Meine Großmutter Jane mit den beiden Jungen Merle und Ben und ihre Tochter Ellen mit ihren Söhnen Donny und Jim waren noch nicht ganz vom alten Haus auf dem Land in das staatliche Sozial-Wohnbauprojekt hier in Chattanooga umgezogen, in dem sie zwar in getrennten Wohnungen, aber nah beieinander wohnen würden. Einige Möbel waren schon hier, aber den vollständigen Umzug aus dem ländlichen Falling Water hatten sie noch vor sich.

      Großmutter war gerade hier, um sich von ihrem kürzlich erlittenen Koma zu erholen, bei dem die Ärzte entdeckt hatten, daß sie zuckerkrank war und unter Herzrhythmusstörungen litt.

      Ich erwachte am Morgen und stellte fest, daß alle schon unten am Frühstückstisch saßen. Ruhig ging ich in die Küche, setzte mich an den Tisch und unterbrach Tante Ellens und Großmutters Unterhaltung nur flüchtig. Es ging um mich.

      Ellens Idee war es, mich wegzuschicken in ein Pflegeheim, hauptsächlich deshalb, weil meine Großmutter zu dieser Zeit sehr arm war, von der Wohlfahrt lebte und schon die beiden Jungen versorgte.

      Ich war sprachlos! Sollte das wahr sein? dachte ich, und sie setzten ihre Diskussion trotzdem fort, als ob ich gar nicht anwesend wäre. Es brach mir einfach das Herz zu hören, wie wenig sie sich um Sheila zu kümmern schienen, so kurz nachdem sie angekommen war.

      Als ich merkte, wie ernst es ihnen damit war, mich fortzuschicken, brach ich in Tränen aus. „Ich will nicht in ein Kinderheim gehen“, schrie ich und sprang auf, um meine Arme um Großmutters Beine zu legen. Tränen strömten mein Gesicht hinunter. „Bitte, schickt mich nicht in ein Heim“, flehte ich.

      Großmutter sah Tante Ellen an. „Ich kann sie einfach nicht in ein Pflegeheim schicken“, sagte sie und erinnerte Ellen daran, daß ich (Sheila) wahrscheinlich genug darunter gelitten hatte, mit C.L. zusammenzuleben.

      „Gut, vielleicht kann ich sie so lange zu mir nehmen, bis du ein paar Vorbereitungen treffen kannst“, schlug Tante Ellen vor.

      Aber Großmutter beschloß, mich bei sich zu behalten. Mein Onkel Leroy, der auch hier im Wohnbauprojekt lebte und zu diesem unerwarteten Familientreffen dazugekommen war, war auf Großmutters Seite und sagte ihr seine Unterstützung zu. An diesem Morgen telefonierte sie mit jemandem und vereinbarte einen Gerichtstermin für das Vormundschaftsverfahren. Ich war erleichtert.

      [no image in epub file]

       1957: C.L. mit Donnas Schwester Ellen vor dem Haus der Großmutter.

      Erst nach dem Frühstück lernte ich meine Cousins Donny und Jim kennen. Sie waren draußen spielen gewesen. Donny war ein paar Monate älter als ich, Jim ungefähr drei Monate jünger. Ihre schnittigen Frisuren faszinierten mich.

      Fast sofort fingen sie an, mir alles über die Schule zu erzählen, in die ich gehen würde, was mich sehr glücklich machte. Nicht, daß ich Angst davor hatte, zur Schule zu gehen, aber ich war glücklich, akzeptiert und gemocht zu werden.

      Merle und Ben hatte ich schon in der Nacht zuvor gesehen, als sie die Treppe herunterkamen, um zu sehen, welchen Aufruhr es im Hause gab. Das waren die beiden Jungen, von denen einer der Onkel des anderen war und die mit Großmutter und mir zusammen leben würden. Sie gingen schon auf das Gymnasium.

      Als wir zusammen in der Küche saßen, versuchten Donny und Jim, mir alles zu erzählen, was sie über die Nachbarschaft wußten. Bald darauf kamen zwei Mädchen in die Küche. Beide waren ungefähr in meinem Alter. Eine von ihnen, die mit den braunen Augen und Haaren, der Ponyfrisur und einem sehr hübschen Gesicht, erkannte ich als meine Cousine Lynn. Die andere, Andrea, hatte lange kastanienbraune Haare und grüne Augen.

      Großmutter stellte mich ihnen vor; sie waren die Töchter von Donnas Bruder Bob, die ich (Sheila) lange nicht gesehen hatte. Sie lebten im Wohnbauprojekt nebenan. Vor kurzem waren auch sie aus Falling Water weggezogen.

      Die meisten meiner Cousins und Cousinen, so stellte ich mit Genugtuung fest, waren etwa in meinem Alter und wir würden wahrscheinlich gute Freunde werden. Sie sahen ganz genauso aus, wie Vonic sie mir beschrieben hatte.

      Bald nach meiner Ankunft in Chattanooga zogen Großmutter, Merle, Ben und ich noch einmal zurück in ihr Haus auf dem Lande. Dies war der erste von vielen plötzlichen Umzügen, die verhinderten, daß ich mich während dieser ersten Monate auf der Erde allzu wohl fühlte.

      Falling Water war der primitivste Ort, den ich je gesehen hatte, obwohl er sehr üppig und grün war. Wir befanden uns mitten in den bewaldeten Hügeln von Tennessee, nicht weit von Chattanooga. Unser Haus war ein Holzhaus mit neun Zimmern, das auf einen Steinsockel aufgesetzt war. Die Toilette bestand aus einer Bretterbude hinter der Lichtung. Unsere Wasserversorgung lag eine Meile entfernt an einem Gebirgsbach.

      Wilde Tiere liefen draußen herum, und ich mochte sie, außer den Wildschweinen, die gelegentlich aus den Wäldern herauskamen und mich ins Haus trieben.

      Ich staunte über all das. Ich liebte die frischen Gerüche, das Spielen im Wald, aber ich hätte nie gedacht, daß der Planet Erde so primitiv sein kann. Natürlich war Falling Water für moderne Verhältnisse tatsächlich primitiv, und ich hatte noch nicht viel von der Stadt Chattanooga gesehen.

      Wir wohnten nicht mehr lange in Falling Water. Meine Großmutter und ich blieben eines Abends lange auf und sprachen miteinander. „Großmutter, du wirst mich nicht wieder nach Hause schicken, nicht wahr?“ fragte ich.

      „Nein, ich habe schon mit dem Richter gesprochen, den wir in der Stadt treffen werden. Ich schätze, er wird mich dich behalten lassen.“

      Während unserer Unterhaltung merkte ich, daß Großmutter krank aussah. „Was ist los, Großmutter?“ fragte ich besorgt, „Du siehst nicht besonders gut aus.“

      Sie antwortete mit einem Seufzer. „Ja, ich fühle mich auch nicht allzu gut. Ich bin ganz schön müde.“ Dann begann sie, mit mir über die Bibel zu reden. Ich legte meinen Kopf in ihren Schoß, und im Licht der Kerosinlampe las sie mir eine wunderschöne Geschichte über Jesus und die Frau am Brunnen vor. Es war sehr spät, und Merle und Ben waren noch nicht heimgekommen, als ich einschlief.

      Ich öffnete meine Augen mit einem Gefühl von Besorgnis. „Wo bin ich?“ dachte ich bei mir, als ich die seltsamen Wände um mich herum sah. „Bin ich wach oder träume ich?“ Elektrisches Licht brannte oben in einem angrenzenden Raum. Auf einem Sims sah ich ein Bild von einer hübschen Frau und einem nett aussehenden Mann. Am anderen Ende des Simses stand das Bild eines Babys.

      Dann hörte ich Schritte, die sich dem Zimmer näherten. Ich schloß meine Augen und tat so, als ob ich schliefe. Die Stimme einer Frau sagte: „Ich weiß nicht, wo wir sie hinstecken sollen. Ich schätze, wir richten einfach irgendwo eine Pritsche her.“

      Dann entschied sie: „David, ich denke, wir bringen sie hierher. Wir legen das Baby zu uns und Sheila in das Babybett.“

      Dann schoß mir das Foto auf dem Sims durch den Kopf, und ich erinnerte mich, daß Sheilas Vater David hieß. „Das ist mein Vater“, dachte ich, „mein irdischer Daddy“. Ich öffnete meine Augen und streckte mich.

      „Na Süße, wie geht’s dir?“ fragte David, als er lächelnd ans Bett kam. „Daddy!“ schrie ich. „Ja, ich bin’s“, sagte er fröhlich, als er sich über mich neigte. Ich setzte mich auf und drückte ihn an mich. Ich war wirklich froh, ihn zu sehen, und fühlte mich sehr wohl dabei, den Hals dieses Mannes zu umarmen; er war so ein lieber Mensch.

      „Wir

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