Die Venusische Trilogie / Engel weinen nicht. Omnec Onec

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Die Venusische Trilogie / Engel weinen nicht - Omnec Onec

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die Untertasse sahen, doch als die beiden die Landungszone erreichten, war nichts zu sehen als eine unheimliche, glühende Masse.

      Neugierig, was passieren würde, stieß der Junge mit einem Stock hinein. Plötzlich bedeckte die glühende Masse seine Hand und kroch an seinem Arm hoch. Die Freundin des Jungen schrie und rannte weg, während er verzweifelt versuchte, das Zeug wegzuschleudern.

      Im Krankenhaus waren die Ärzte erstaunt. Was auch immer das Ding war, sie waren sich darüber einig, daß es so schnell wie möglich aufgehalten werden mußte. Als sie im Nebenraum über den Jungen diskutierten, sahen sie plötzlich vor sich einen gigantischen, glühenden und pulsierenden Energieball. Er hatte den Jungen verschlungen und bewegte sich nun zu seinem nächsten Opfer.

      Bis zum Ende des Films absorbierte der Ball Menschen, Häuser und Autos, und er war noch gigantischer geworden. Die Leute gerieten in Panik und flohen aus ihren Häusern.

      Zufällig entdeckten die Helden des Films, daß die Kreatur mit niedrigen Temperaturen getötet werden konnte, als sie nämlich versuchte, sich in einem Gefrierschrank zu verstecken. Die Erde war gerettet.

      Mein Problem war, daß ich während der ganzen Vorstellung nicht aufhören konnte zu lachen. Alles war für mich so lustig. Und der “Blop” war das Lustigste von allem.

      „Wieso lachst du?“ fragte Janice. Sie hatte Schwierigkeiten, mich zu verstehen. „Es ist doch wirklich gruselig!“

      „Ich weiß nicht“, sagte ich. „Für mich ist es lustig.“

      Die ganze Zeit dachte ich, das ist doch wirklich seltsam. Warum haben die Menschen die Vorstellung, daß aus dem Weltall solch unheimliche Kreaturen kommen? Woher stammt dieses Bewußtsein? Oft prägten sich ihre Vorstellungen danach aus, was sie im Kino gesehen hatten.

      Ich wurde mir der Weisheit meiner venusischen Freunde bewußt, die mich davor gewarnt hatten zu sagen, daß ich von einem anderen Planeten komme. Diejenigen, die meine Geschichte glaubten, würden sich wahrscheinlich an die schrecklichen Kreaturen der Science-Fiction-Filme erinnern. Auf diese Weise hatten die negativen Kräfte sichergestellt, daß unser Volk sich nicht so bald würde offenbaren können.

      Es war ein seltsamer Zufall, daß dieser erste Film, den ich auf der Erde sah, von Kreaturen aus dem Weltall handelte. Janice war noch verschreckt, als wir das Theater verließen. „Warte, bis du ‘Dracula’ siehst!“ sagte sie. „Das wirst du mögen.“

      „Ja, wahrscheinlich“, sagte ich. Aber als sie anfing, mir von Dracula zu erzählen, wer er war und was er tat, fing ich an, mich zu fürchten. Ich hatte Grund zu glauben, daß solche Kreaturen wirklich auf der Erde existieren.

      Daddy wartete, um mich heimzubringen, als wir in Janices Haus zurückkehrten. „Morgen müssen wir dich für ein paar Wochen in der Schule anmelden, bis du bei deiner Großmutter leben kannst.“

      „Muß ich zu ihr zurückgehen?“ fragte ich. „Kann ich nicht bei dir leben?“

      Mein Vater zog mich eng an sich heran. „Liebling, du kannst nicht bei mir leben, weil deine Großmutter dein Vormund wird. Das bedeutet, daß das Gesetz dich ihr zuspricht und du nicht bei mir bleiben kannst.“

      „Ich verstehe aber nicht, warum“, sagte ich.

      Er versuchte, mir gegenüber standhaft zu bleiben. „Weil es nun mal so passiert ist. Wenn du zuerst zu mir gekommen wärst, dann wäre ich dein Vormund geworden. Aber es wäre schwer für mich. Ich habe meine eigene Familie, meine eigenen Kinder großzuziehen, weißt du. Du bist mein erstes Kind, und ich liebe dich sehr, und du wirst für mich immer etwas Besonderes sein. Aber es ist nun mal eine Tatsache, daß ich gerade jetzt nicht genug Geld habe, alle zu ernähren.“

      „Okay“, sagte ich. „Aber wann wird meine Großmutter wieder gesund?“

      „Nun, ich weiß es nicht. In der Nacht, als du in ihrem Schoß einschliefst, wurde sie wirklich krank. Weißt du, sie ist zuckerkrank und hat ein schwaches Herz. Sie sollte bald wieder zu Hause sein.“

      „Zurück auf dem Land?“

      „Nein, sie wird in der Stadt leben, in dem Wohnbauprojekt.“

      „Oh ja, das stimmt“, erinnerte ich mich.

      Mein Vater fuhr fort zu erklären: „Ich schätze, sie wird dort leben, weil es wirklich billig ist, nur 25 Dollar Miete im Monat.“

      „Und werde ich dort zur Schule gehen?“

      „Ja“, sagte er.

      „Werde ich dich je wiedersehen?“ fragte ich. Ich empfand große Zuneigung zu David.

      „Oh sicher, ich werde kommen und dich manchmal holen und in unser Haus bringen, wenn deine Großmutter mich läßt“, antwortete er.

      Als ich in dieser Nacht im Bett lag, dachte ich an all die wunderbaren Dinge, die geschehen waren. Ich hatte mich mit einem gleichaltrigen Mädchen vergnügt, und ich hatte meinen ersten Film gesehen. Filme waren eine beliebte Form der Unterhaltung, hatte mir Onkel Odin einmal gesagt.

      Auf dem Land zu spielen machte Spaß, aber es war ein Abenteuer, in eine Kinovorstellung zu gehen und eine Kreatur aus dem Weltall zu sehen. Ich vermute, es gibt solche bedrohlichen Kreaturen wie den “Blop” auf der niederen Astralebene, doch ich weiß von keinem solchen Wesen auf der physischen Ebene.

      Am nächsten Morgen weckte mich mein Vater, um mich für die Schule anzukleiden. Zunächst zeigte er mir etwas Besonderes.

      „Für mich?“ fragte ich, als er es mir gab.

      „Sicher“, sagte er lächelnd.

      Es war ein Schreibblock mit dem bekannten Countrysänger Gene Autry und seinem Pferd auf dem Deckblatt. „Es ist wunderschön!“ rief ich aus, doch ich verstand nicht, warum die schwarzen Stifte, die er mir gab, so dick waren. Und die Linien auf den Seiten waren so groß. Ich schätze, von Kindern wurde erwartet, daß sie groß schreiben.

      An diesem Morgen war ich in der Schule nervös. Janice war schon da, um mich ihren Freunden vorzustellen, aber sie war in einer anderen Klasse.

      Meine Lehrerin war eine schöne Frau mit großen braunen Augen und kurzem, lockigen, schwarzen Haar. Sie stellte mich der Klasse vor und sagte, meine Eltern seien viel gereist. Darum fing ich erst im Alter von sieben mit der ersten Klasse an.

      Ich war überrascht und glücklich zu sehen, wie nett die anderen Kinder mich behandelten. Einige von ihnen, besonders die Jungen, konnten es nicht lassen, mich zu hänseln, weil ich älter war. Aber nach einer Weile beruhigten sich alle.

      Mrs. Lewis war eine wunderbare Lehrerin. Sie war aufrichtig bemüht, mir beim Lernen zu helfen, und ich begann, sie zu lieben. Ich wußte schon, was sie versuchte mir beizubringen, aber ich würde es sie sicher nicht merken lassen. Ich gab vor zu lernen.

      Zunächst arbeitete sie mit mir und lehrte mich das ABC, während die anderen Kinder beschäftigt waren. Ich holte die Klasse in kürzester Zeit ein. Bald brauchte Mrs. Lewis keine Sonderausflüge mehr an mein Schreibpult zu machen und zu erklären, was der Rest der Klasse machte.

      Als sie sah, wie schnell ich Buchstabieren, Zählen und meinen Namen zu schreiben lernte, wurde ich in die zweite Klasse versetzt. Das war nur zwei Wochen, nachdem mein Vater mich angemeldet hatte. Sheila selbst hatte nie die

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