Italien - Gefangen in Land und Liebe. Alexander Frey
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So relativ gut es uns hier ging, konnten wir doch nicht recht froh werden. Wir begannen, uns zu langweilen. Die Stimmung sank von Tag zu Tag. Am stärksten bedrückte uns die quälende Ungewissheit, wie es denn nun weiter gehen würde. In diesem provisorischen Lager konnten wir doch nicht ewig bleiben. Was sollte dann werden? Wohin würde man uns noch verfrachten? Der Krieg war zu Ende. Genug, dass wir ihn verloren hatten. Jetzt wollten wir aber endlich nach Hause.
Immer wieder beschäftigten uns neue Gedanken an Flucht. Aber die Amerikaner schienen jetzt wachsamer. So eine günstige Gelegenheit ergab sich kein zweites Mal. Die Fahrzeuge waren alle gesichert, so dass es für uns unmöglich war, an sie heranzukommen. Zudem hatte man die Wachen verstärkt. Und um es zu Fuß im Alleingang zu versuchen, dazu fehlte jedem von uns einfach die Kraft. Dafür hatten die letzten Jahre, aber ganz besonders diese vergangenen Wochen, doch zu sehr an uns gezehrt. Außerdem wollten wir unser Leben jetzt auch nicht mehr leichtsinnig aufs Spiel setzen. Wir hatten diesen wahnsinnigen Krieg überlebt und wollten nichts mehr riskieren. Wofür noch? Einmal mussten sie uns ja doch laufen lassen.
Wir lebten, warteten und hofften - in quälender Ungewissheit.
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