Christina sucht das Paradies auf Erden. Christina de Buhr
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Sie spricht nun mit fester Stimme: „Ich bin mir sicher, wir werden uns, wenn Gott es will, im Garten Eden wieder treffen. Bis dahin werde ich DICH nach meiner Hochzeit in Liebe loslassen.“
Beim Umarmen drücken sich BEIDE so fest, dass es schmerzt.
Christina sieht aber nun nicht mehr traurig aus. Sie hat ihre innere Harmonie wieder gefunden. Sie löst sich aus der Umarmung. Mit zärtlichem und bittendem Blick schaut sie Claudia an:
„Meine Seelenschwester, bevor DU mich in Liebe loslässt, bitte ich DICH, mir meinen größten Wunsch zu erfüllen. Ich möchte unbedingt mit DIR, als meine beste Freundin, auf DEINER Hochzeit tanzen.“
„Ja, das verspreche ich DIR“, bestätigt Claudia. „Ich lade DICH nun höchst persönlich als mein Blumenkind zu meiner Trauung ein. Bist DU damit einverstanden?“
Christina jubelt: „Oh ja. Ich bin nun das glücklichste bald unwissendste Kind auf dieser Erde. Juchuuuuuuuuuuuu.“
Claudia kann nicht anders. Sie lacht so schallend, dass unten der Besen von einer Hausbewohnerin zum Einsatz kommt.
Claudia wird jetzt energisch.
„Christina, DU gehörst jetzt wirklich ins Bett. Ich verspreche DIR, dass wir uns erst im April frühestens trennen. Ich möchte jetzt noch sehr viel von DIR lernen. Hier, ziehe DEINEN Mantel an.“
Christina kann vor lauter Müdigkeit kaum laufen. Auf dem Rücken von Claudia, also „Huckepack“, erreichen sie das Auto.
Die Eltern von Christina warteten schon ungeduldig. Claudia entschuldigt sich mit den Worten:
„Bitte, seid nicht böse. Wir haben einfach die Zeit vergessen.“
Dann sagt sie strahlend: „Stellt EUCH vor, Christina ist mir gar nicht böse, dass ich sie angelogen habe. Aber ab April werden wir wirklich getrennte Wege gehen.“
Sie fragt bittend: „Darf ich schnell Christina ins Bett bringen?“
Ein zustimmendes Brummen vom Vater ist die Antwort. Nach einem kleinen Lied und einem Gute Nacht Kuss schläft Christina sofort ein.
Nun kann Claudia mit den Eltern über ihre Wünsche sprechen.
Mit dem Satz: „So, unser Schatz ist sofort eingeschlafen“, kommt sie zurück in die Küche. Die Eltern von Christina waren noch am Flüstern. Nun nickt Carl seiner Frau zu. Damit erlaubt er ihr, das Gespräch zu beginnen.
„Claudia, wir finden es hochanständig von DIR, dass DU ab April nicht mehr kommst. Dann erhält unsere Kleine endlich die Chance, als ganz normales Kind aufzuwachsen. Ich möchte DICH nicht verletzen, aber mit DIR zusammen benimmt sie sich nie wie ein Kind. Sie ist zwar manchmal mit der Martina von gegenüber zusammen. Aber auch nur, um mit ihr über den Ballett-Unterricht zu sprechen. Dadurch werden ihr nur Flausen in den Kopf gesetzt. Für diesen Unterricht haben wir ganz bestimmt kein Geld.“
„Ja, DU hast Recht“ antwortet Claudia.
„Jetzt ist die Zeit gekommen, wo sie als normales Kind ohne dieses Ursprungswissen leben und lernen darf.“
Die Stirne runzelnd schaut Uschi Claudia an. „Claudia, DU sagst wirklich immer komische Sachen. Wie auch meine Tochter. Carl und ich wissen oft nicht, worüber IHR redet. Darum sind wir auch nicht traurig, dass DU nun heiratest und wegziehst. Trotzdem danken wir DIR, dass durch DICH Christina das Laufen und das Sprechen so früh lernen konnte.“
Claudia lächelt überrascht und meint: „Bitte, es war für mich ein Vergnügen.“
Sie steht auf und verbeugt sich:
„Wird mir aus diesem Grund zwei Wünsche von EUCH gewährt?“
Uschi kichert und schaut ihren Mann an. Der zieht zwar seine Augenbrauen hoch, aber dann nickt er.
„Was sind denn DEINE Wünsche?“, fragt Uschi.
Claudia erklärt: „Ich wollte Christina zum Geburtstag eine Wattwagen-Fahrt nach Neuwerk schenken. Mit mir zusammen.
Ich habe schon lange dafür gespart. Seid ihr damit einverstanden?“
„Und was ist DEIN zweiter Wunsch, Claudia.“
Claudia denkt: „Nun kommt es darauf an, ob Christinas und meine Wünsche in Erfüllung gehen.“ Sie drückt ihre „beiden Daumen“ und meint dann „herunterrasselnd“:
„Ach, das hätte ich fast vergessen. Als Dank an EUCH und auch zum Abschied möchte ich EUCH gern zu meiner Hochzeit einladen. Wenn ihr erlaubt, könnte mich Christina als Blumenkind zum Altar begleiten. Ich werde ihr dafür ein neues Kleid kaufen. Dann hat sie gleich ein Kleid für die Einschulung und ein neues Sonntagskleid. Ihr würdet mir mit EURER Einwilligung eine letzte Freude schenken. Es wäre dann ja auch unser Abschiedstag. Wir werden uns also nicht mehr wiedersehen.“
Aufatmend und erleichtert setzt sie sich wieder hin und schaut fragend die Eltern an. Sie hofft, dass die BEIDEN nicht zugeben werden, wenn sie nicht alles verstanden zu haben.
„Habt IHR dafür Verständnis?“
Claudia beobachtet das Minenspiel von Carl, Christinas Vater.
Sie denkt: „Uschi wird sich sowieso daraus halten, und das mit dem neuen Kleid wird er verstanden haben. Das wird Anreiz genug für ihn sein, mir meine Wünsche zu erfüllen. Auch wenn er gar nicht begeistert ist.“
Sie wartet angespannt. Das Wunder geschieht. Endlich macht der Hausherr seinen Mund auf: „Also gut. Ich erfülle DIR beide Wünsche. Ich gebe DIR also auch die Einwilligung, Christina ein neues Kleid für die Kirche zu schenken. Auch werden wir unsere Tochter begleiten. Aber wenn DU nun doch noch öfters mit meiner Tochter zusammen bist, dann habe ich auch eine Bitte an DICH.“
Claudia wundert sich, dass er doch richtig zugehört hat. Sie nickt erwartungsvoll.
Der Vater fordert: „Erkläre Christina, dass sie mit ihrem Dickkopf, mit ihrer Sturheit nie etwas zu lachen hat.“
Claudia versucht, ihren Ärger nicht zu zeigen. Mit der Wahrheit würde sie Christina nur schaden. Also sagt sie höflich:
„Ich danke DIR für DEINE Erlaubnis. Wir werden ganz bestimmt über Christinas Pläne und Wünsche sprechen. Dann werde ich sie bitten, sich nicht so ungeduldig und stur zu verhalten.“
Claudia sieht, dass sie durch ihre Worte den Vater milde gestimmt hat. Er steht auf und meint: „Aber nun ist es wirklich für uns Zeit, ins Bett zu gehen. Nacht allerseits.“
Er schaut seine Frau streng an und verschwindet.
Claudia umarmt Uschi erleichtert und spricht noch eine Bitte aus:
„Uschi, bitte akzeptiere, dass ich noch bis zu meiner Hochzeit Christina einmal pro Woche abholen werde. Erst wenn ich weggezogen bin, dann ist es für uns beide leichter, uns nicht mehr zu sehen.“ Uschi ist kurz angebunden:
„Ich werde mit Carl darüber sprechen. Also, gute Nacht.“