Christina sucht das Paradies auf Erden. Christina de Buhr

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Christina sucht das Paradies auf Erden - Christina de Buhr

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endlich mit meinem Wissen zu erreichen.“

      Sie schaut Gott kurz fragend an. Dann aber sehr bestimmend: „Ich möchte aber nur auf der Erde geboren werden, wenn ich es diesmal auch schaffe, im neuen Leben endlich in einem Paradies auf dieser Erde zu leben.“

      Gott: schüttelt den Kopf über seine geliebte Seele.

      „Ich wiederhole mich bei DIR ungern. Als Seele und als Erdenkind, meistens bis zum fünften Lebensjahr, hast DU ja noch das Wissen, um wenigstens im Moment für DICH ein Paradies auf Erden zu schaffen.“ Er erhebt seine Hand.

      „Aber jedes Kind, wie DU es bestimmt noch weißt, hat doch das absolute Vertrauen zu seinen Eltern. Auch diesmal werden DEINE Eltern DEIN ausgesprochenes Wissen glaubhaft, lachend und darum sehr überzeugend als Fantasie bewerten.

      Dann vergisst DU doch auch wieder, warum DU in DEINEM neuen Leben bereit warst, auf der Erde geboren zu werden.“

      Gott schaut seinen Seelen-Engel forschend an. „Also wirst DU dann wieder nicht ganz bewusst das Paradies auf Erden suchen.“

      Seele: trotzig. „Ich werde eben noch mehr lernen, mutig und kraftvoll mein Leben zu formen.“ Dann sehr sicher: „Ich habe mir schon meine Eltern und mein Geburtsdatum ausgesucht. Starke Eltern werden mich nur schwächen. Darum habe ich mir schwache Eltern ausgesucht. Mit ihnen lerne ich auch, wie ich nicht leben möchte.“ Nach kurzem Nachdenken: „Auch habe ich mich entschieden, jetzt als Frau geboren zu werden. Aber nicht mehr als schöne Frau. Die Menschen sollen meine innere Schönheit, also mich als mutige Seele, lieben.

      Nicht meinen Menschenkörper.“ Dann sich selbst zu nickend: „Ja, mit diesen Voraussetzungen werde ich hoffentlich kaum mehr DEINE sonst notwendigen Warnsignale erhalten. So kann ich bestimmt unabhängig und ohne Angst leben. Ich weiß, was ich will. Nie möchte ich erpressbar sein. Das ist die Voraussetzung dafür, endlich mein Leben so zu formen, wie ich es mir jetzt wünsche.“

      Gott: (skeptisch) „Was für eine Parallel-Erdenzeit hast DU DIR denn ausgesucht?“

      Seele: „Ich habe mich entschlossen, als Frau mit weißer Hautfarbe in Deutschland an der Nordsee mein neues Leben zu beginnen. Am dritten April neunzehn-hundert-neunundvierzig.

      Am achtzehnten Januar 1949 wird in diesem Land das Grundgesetz geändert.“

      Gott: (schaut die Seele amüsiert an) fragt: „Verstehst DU überhaupt, was sich dann ändern wird?“

      Seele: (nickt) „Das bedeutet dann, dass in diesem Land die Würde des Menschen unantastbar ist. Jeder Mensch hat dort das RECHT auf sein Leben und seine Unversehrtheit. Was für mich dann als Mensch bedeuten wird, nicht in einem Krieg aufzuwachsen. Aber für mich ist dies das wichtigste Gesetz: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Ich habe in einigen Leben zu oft als dunkel- und hellhäutige Frau versucht, etwas zu bewirken. Ohne Erfolg.“

      Gott: „Da kann ich nur staunen. DU hast DIR wirklich eine besondere Erden-Lebenszeit ausgesucht. Doch trotzdem wird es immer noch sehr schwer für DICH werden, viele Menschen mit DEINEM Wissen zu erreichen.

      Seele: (seufzt mal wieder) Sie grübelt und schaut Gott dann fragend an:

      „Warum tue ich mir das eigentlich an? Warum möchte ich eigentlich wieder geboren werden? Kannst DU mich bitte noch einmal daran erinnern?“

      Gott: (ganz trocken): „DU möchtest endlich als Vorbild in das Paradies auf Erden einziehen!“

      Seele (aufatmend): „Ja, das stimmt wirklich. Nun möchte ich DICH noch einmal bitten, mir zu sagen, was ich jetzt noch auf der Erde lernen muss, um dieses Ziel zu erreichen.“

      Gott: „Ich habe es vernommen.“

      Stille. Nun versucht die Seele es mit einer Bitte.

      „Ach, ich weiß ja eigentlich doch schon alles! Kann ich vielleicht doch sofort bei meiner Geburt ohne Leid in das Paradies auf Erden hineingehen?“

      Gott: (ist sehr erstaunt über diese Bitte.) „DIR ist doch klar, dass dies nicht möglich ist. Möchtest DU die Antwort wirklich noch einmal von mir hören?“

      Seele: Ooooooooooh ja.

      Gott: (stöhnt leise, weil ihm die menschliche Sprache sehr anstrengt.) „Also gut. Aber nur die kurze Version. Ich werde ganz langsam sprechen.“

      Pause. Er aktiviert eine erweiterte Redebereitschaft.

      „Jede Seele wählt sich stets ein Leben auf der Erde, weil sie es im letzten Leben noch nicht geschafft hat, alle Menschen so zu lieben und zu nehmen wie sie sind.“ Er hält inne und meint dann:

      „Doch wenn DU in DEINEM neuen Leben auch keine Vorbilder hast, dann wird es für DICH wieder sehr schwierig sein, DEIN Ziel zu erreichen. Erst wenn DU bereit bist, durch Leid und Krankheiten zu lernen, dass DU ganz allein dafür verantwortlich bist, DU also nie ein Opfer sein kannst, dann wirst DU alle DEINE Geschwister bedingungslos lieben. Dadurch wirst DU nie mehr wütend werden und nie mehr ein Lebewesen hassen.

      Gott gibt der Seele Zeit zum Nachdenken.

      Die Seele fragt nun nach.

      „Also ist das Leid nur dazu da, dass ich aufwache? Um dann so bewusst zu leben, dass ich mit allen Menschen mitfühle? Auch mit den Mördern und Menschen, die Kinder und Erwachsene vergewaltigen? Damit ich keinen Menschen mehr bewerte? Ist das also wirklich der Sinn unseres Lebens? Dadurch zu lernen, wirklich alle Menschen bedingungslos zu lieben?“

      Gott: „Ja, so ist es. Barmherzig zu leben bedeutet, dass alle Menschen ihre Seelengeschwister so lieben sollten, wie sie sind.

      Ohne zu bewerten.“ Er räuspert sich.

      „Aber darum ist ja jede Seele im Menschenkörper so wunderbar mutig und einmalig. Weil er als Seele das Leben auf der Erde wählt, trotzdem er weiß, wie viel Leid damit verbunden ist.

      Darum liebe ich EUCH ALLE. Niemals seid IHR Sünder. Nur der Mensch, der das glaubt, bestraft sich damit selbst.“

      Er wendet sich fragend an die Seele:

      „Wieso bist DU so überzeugt, dass DU in DEINEM neuen Leben den Weg der bedingungslosen Liebe finden wirst? Trotzdem DU doch noch jetzt weißt, dass DU in DEINEM neuen Leben auch DEIN Wissen vergessen wirst?“

      Er schaut forschend die Seele an und fragt ganz intensiv:

      „Wie willst DU also DEIN Ziel erreichen?“

      Als der Seele klar wird, dass wirklich nur das Leid sie endlich in das Paradies auf Erden bringen kann, wehrt sie sich nicht mehr dagegen. (Sie steht nun entschlossen auf.)

      „Mein wunder-wunderbarer Vater, mein liebster, liebster Gott.

      Ja, ich bin nun wirklich fest davon überzeugt, dass ich es in meinem neuen letzten Leben schaffe, endlich meinen Mitmenschen wenigstens ein kleines Paradies auf Erden anzubieten. Es werden Menschen auf mich zukommen, die mir dabei helfen.“

      Sie

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