Ohle und der Brunnen der sieben Schlüssel: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 8). Jork Steffen Negelen

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Ohle und der Brunnen der sieben Schlüssel: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 8) - Jork Steffen Negelen

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auf dass sie dir wieder dienen können. Nimm von ihnen die Schmach und die Schande, sodass sie ihre Schmiede wieder errichten und ihr Tagwerk vollbringen können.«

      Flavia kniete auf dem Wolfsfell nieder, das vor ihr lag. Sie sprach drei Mal das Gebet und selbst der kleinste Minitroll kniete nieder und betete mit ihr zum Schöpfer.

      Ein Raunen durchdrang die Luft und ein Wirbel aus Schneeflocken und Licht erhob sich. Er hüllte die alte Schmiede so dicht ein, dass niemand mehr die Hand vor den Augen sehen konnte. Dann erstrahlte der gesamte Ort im hellen Schein von Flavias Lichtkristall. Obwohl die Lichtmagierin ihre Augen geschlossen hielt, blendete sie das Licht. Erst als es langsam erlosch, wagte sie, ihre Augen wieder zu öffnen.

      Die alte Schmiede stand wieder in voller Größe an ihrem Platz, so als wäre sie niemals durch die Zeit, und durch Wind und Wetter zerstört worden. Mehr als ein Dutzend Schmiede standen in ihrer Werkstatt und ringsherum standen ihre Familien vor ihren Häusern. Der Ort hatte sich völlig verändert und die Freunde stauten. Sie erkannten die Macht des Schöpfers und sie wussten, dass sie richtig gehandelt hatten.

      Trond und Norger gingen auf Flavia zu. Sie erhob sich von dem Wolfsfell, doch sie konnte nichts sagen.

      »Du hast uns mit deinem Gebet erlöst«, sprach Trond sie an. »Wir stehen tief in deiner Schuld, so wie wir tief in der Schuld des Schöpfers stehen.«

      Norger beugte sich zu der viel kleineren Flavia herunter. Lächelnd sprach er weiter. »Sag uns, was wir für dich und deine Freunde tun können. Was immer in unserer Macht steht, dass wollen wir vollbringen.«

      Verunsichert schaute die Lichtmagierin in Norgers Gesicht und dann zu Trond.

      »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte sie zögernd. »Auf der Insel Selan haben die Obinarer und die Dragolianer das Joch des Dämonicon abgeschüttelt. Doch ich bin mir sicher, dass der schwarze Zauberer sich damit nicht abfinden wird. Bestimmt will er die Herrschaft über die Insel zurückgewinnen. Die Krieger der Insel könnten bessere Waffen und Rüstungen gut gebrauchen.«

      »Das ist eine hervorragende Idee«, mischte sich Barbaron ein. Er schwebte plötzlich zwischen den beiden Schmieden und der Elfenprinzessin. »Die Kobolde und die Nekromanten vervielfachen mit ihren Zauberkräften eure Vorräte an Erz und Kohle und an all den anderen Dingen, die ihr sonnst noch braucht. Wir Minitrolle bringen Stück für Stück alles auf die Insel. Und wenn der blöde Dämonicon erscheint, sind seine ehemaligen Untertanen bis an die Zähne bewaffnet und kampfbereit.«

      Mit erstaunen sahen die Freunde, wie Trond den Worten des kleinen Königs zustimmte. »So wie du es gesagt hast, so soll es getan werden, mein kleiner fliegender Freund.«

      Der Fürst wollte sich sofort an die Arbeit machen, doch Urgos mischte sich jetzt ein. »Wir können noch mehr tun«, sprach er so leise er konnte. Trotzdem erklang seine Stimme wie ein entfernter Donnerhall. »Ich werde mein Volk zur Drachenwiege rufen und dann sehen wir uns diese Insel Selan an.«

      Als Trond dem Drachen zustimmte, kletterte Tabor auf Urgos Rücken und der Drachenkönig erhob sich sofort in die Luft.

      Barbaron saß wieder auf Theodoras linker Schulter. »Ist er nicht zum Knutschen, unser Freund Urgos?«, flüsterte er mit einem honigsüßen Lächeln der Feenkönigin ins Ohr.

      Die Königin hatte plötzlich sichtlich Mühe, sich zu beherrschen. Am liebsten hätte sie laut losgelacht, doch das wollte sie nicht. Sie drehte sich um und sah zu den Erz-Elfen. Norger hatte einen Hammer und ein großes Stück Eisen in seinen Händen. Trond arbeitete mit zwei seiner Gesellen am Schmelzofen. Jeder Mann und jede Frau in der Schmiede hatte etwas zu tun.

      »Du hörst jetzt auf mit deinen vorlauten Sprüchen«, zischte Theodora Barbaron zu. »Befrage lieber deinen Kompass. Ich will wissen, was Dämonicon vorhat. Der gibt sich bestimmt noch nicht geschlagen.«

      Barbaron sprang auf eines der Wolfsfelle, die noch immer auf dem Schnee lagen. Dann zog er seinen Kompass aus seinem Zauberbeutel. Sofort umringte ihn sein Volk. Selbst der kleinste Minitroll wollte jetzt wissen, was sein König dem Kompass für ein Geheimnis entlocken würde.

      Barbaron beschwor den Trollkompass und er befragte ihn nach Dämonicon. »Ach du meine Güte«, fluchte der kleine König aller Minitrolle los. »Was zum Kuckuck noch mal ist denn ein Seelenfinder? Der Kerl will wohl ein Heer aus Geistern aufstellen. Er lässt allerhand Dinge im Bluthort der Schattenalps zusammentragen.«

      »Was sind das für Dinge?«, fragte Bärhand, als er sich neben dem kleinen König auf das Wolfsfell setzte. Ihn beschlich ein finsterer Verdacht. »Befrage den Kompass weiter. Wir müssen es wissen, denn es ist bestimmt sehr wichtig für uns.«

      »Es sind sogenannte magische Ingredienzien«, erklärte Barbaron. »Feinste Pulver aus verschiedenen Steinen, Erzen und Holzkohle sind dabei. Dazu kommen Goldpulver, Wasser und ein schwarzer Altar.«

      »Das kann man alles für die Herstellung von Nekromantenkörpern verwenden«, sprach Bärhand und seine Stimme wurde bei seinen Worten immer leiser.

      »Wie groß sind die Mengen der Ingredienzien, die Dämonicon zusammentragen lässt?«, wollte Albanarius wissen.

      Barbaron drehte sich zu ihm um und sah ihn erschrocken an. »Es sind viele Fässer und Säcke. Der schwarze Prinz bereitet alles für die Erschaffung eines Nekromantenheeres vor.«

      »Nein, das werden keine Nekromanten«, erklärte Artur laut und alle Freunde sahen ihn an. »Ein einfacher Nekromant ist zu leicht zu besiegen. Dämonicon will etwas anderes erschaffen. Was er braucht, das sind wirklich starke Krieger, die für ihn siegen können. Vaghos Schattenalp werden ihm nicht stark genug sein. Er wird die Krieger eines Volkes ins Leben zurückrufen, das schon längst vergessen ist.«

      »Welches Volk meist du?«, fragte Theodora. »Doch nicht etwa diese Bärenmenschen, die Urtaren? Das wäre eine Katastrophe.«

      Artur sah, wie die Feenkönigin noch weißer wurde, als sie sonnst schon war. »Genau dieses alte Volk meine ich«, erklärte er.

      »Zumindest hat er die Seele eines großen Kriegsherrn gerufen«, verkündete der kleine König. »Hat jemand schon mal was von einem Moragh gehört? Der soll einst ein großer König gewesen sein.«

      »Oh ja, das haben wir«, sprach Albanarius. »Er war einst ein Verbündeter des letzten Königs der Erz-Elfen. Albaron war sein Name und er führte vor langer Zeit einen erbitterten Krieg gegen seinen Bruder Leanderich. Als es zur Entscheidungsschlacht kam, sollte Moragh Albaron helfen. Doch der König der Urtaren verriet ihn. Nachdem sich die Heere der Erz-Elfen gegenseitig fast völlig vernichtet hatten, ließ Moragh alles abschlachten, was er an Erz-Elfen finden konnte. Dann plünderte er die Schatzkammern von Silvergard. Doch dabei muss etwas schief gegangen sein. Außerdem hatte Moragh sich die schwarze Fürstin Monga zum Feind gemacht, als er sich mit Albaron gegen sie verbündete. Die Helusen aus Ategared waren auch dabei. So nannte man in alter Zeit die Halbriesen. Es war ein merkwürdiger Bund, dem auch Brando, der letzte König der Halbriesen beitrat. Sie sorgten dafür, dass Monga für lange Zeit verschwand. Doch sie kehrte ab und zu als schwarzer Geist zurück. Das muss Moragh im Augenblick seines größten Sieges zum Verhängnis geworden sein. Das Gold der Erz-Elfen von Silvergard soll ihn in den Wahnsinn getrieben haben.«

      »Ich war ebenfalls ein Teil dieses Bundes«, fügte Aurelia hinzu. »Ich habe sie damals im Kampf besiegt. Sie dachte, dass sie mit der Hilfe des schwarzen Brunnens von Dragon-Gorum über uns siegen würde. Doch die Macht der weißen Magie war stärker. Den Körper, den sie jetzt besitzt, den hat sie bestimmt von ihrem Sohn Dämonicon bekommen.«

      »Und

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