Ohle und der Brunnen der sieben Schlüssel: Die Abenteuer der Koboldbande (Band 8). Jork Steffen Negelen
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Dämonicon mischte sich jetzt ein. »Du würdest gern zurück in unsere Welt kommen?«, fragte er die Seele.
»Oh ja, das würde ich zu gern. Ich kann aber mein Volk nicht im Stich lassen.«, Brando wirkte irgendwie traurig bei seinen Worten. Er sah abwechselnd zu Dämonicon und zu Laygon.
»Ich glaube, wir können dir und deinem Volk helfen«, sprach der Magier. »Doch wir brauchen auch etwas von dir.«
»Ich verstehe euch«, erwiderte die Seele. »Ihr wollt mit mir einen Handel machen.« Brando sah den schwarzen Prinzen und seinen Magier unschlüssig an. »Was soll das für ein Handel sein?«, wollte er schließlich wissen.
Laygon schaute grinsend zu Dämonicon. Der schwarze Prinz bemerkte es und er erklärte deshalb Brando sofort, was er von ihm wollte. »Wir holen dich und dein Volk zurück in unsere Welt. Doch unsere Feinde werden sich gegen uns erheben wollen, wenn sie von unserem Handel erfahren. Jeden Halbriesen geben wir einen Nekromantenkörper. Er wird dann so groß und so stark sein, wie er es einst vor langer Zeit war. Doch dafür benötigen wir euren Schutz und eure Hilfe. Wenn ihr uns Waffenbrüderschaft schwört, so sind wir uns einig und wir können eure Körper herstellen. Zunächst holen wir dich und alle deine Krieger. Später, also nach dem Krieg, holen wir eure Weiber und eure Kinder, wenn ihr welche in eurem Seelenreich habt.«
Brando schwebte vor dem schwarzen Prinzen und seinem Magier. Er beugte sich ein wenig zu ihnen herunter. »Ich kann selbst als Seele wittern, dass in eurer Welt noch immer einige meiner alten Feinde leben«, sprach er mit brummiger Stimme. »Einer dieser Feinde ist eine Frau. Sie ist sehr schön und sie ist auch überaus klug und stark. Ihr Name ist Aurelia. Sie hat mich und viele meiner Krieger getötet, nach dem der Bund mit den Erz-Elfen brach und wir erneut gegen sie in die Schlacht zogen. Wenn ihr es schafft, alle fünftausend Seelen meiner Krieger in eure Welt zurückzubringen, schwöre ich euch Waffenbrüderschaft bis in den Tod.«
Dämonicon grinste Brando an und er breitete dabei die Arme aus. »Na siehst du!«, rief er so laut, dass der Bluthort wieder erzitterte. »Da haben wir ja schon unseren ersten gemeinsamen Feind. Ich kenne diesen Namen und ich weiß, dass sie eine verfluchte Bergnymphe ist. Und was die fünftausend Seelen deiner Krieger betrifft, die sind in zehn Tagen auferstanden. Wir geben euch Waffen und Proviant und wir schicken euch auf die Insel Selan. Dort wird das Schlachtfeld sein, denn dort lauern unsere Feinde. Wir werden bald alle auf der Insel ankommen und Seite an Seite in die Schlacht ziehen. Also, was sagst du, mein Freund Brando? Ist das ein guter Handel für dich?«
»Ja, das ist ein guter Handel«, sprach der König der Halbriesen. »Schafft meine Krieger und mich zurück in eure Welt und wir werden gemeinsam kämpfen.«
Laygon deutete auf eine Grube, in der alles für Brandos Rückkehr vorbereitet war. Ein Schattenalp schüttete Wasser in diese Grube und sofort stieg ein stinkender Rauch auf. Als sich dieser Rauch verzogen hatte, lag in der Grube ein großer Nekromantenkörper. Laygon erklärte Brando, dass er durch Mund des Körpers in seinen Kopf gelangen konnte. Erst dann würde er seine endgültige Gestalt annehmen.
Dämonicon erhob sich von seinem Stuhl. Er sah sich Brandos Auferstehung an. Der unansehnliche graue Nekromantenkörper wurde größer und seine Haut glänzte im hellen Braun. Der Kopf nahm die Gesichtszüge von Brando an und überall am Körper traten die Haare hervor. Sie wuchsen auf dem Kopf besonders dicht und struppig.
Brando reckte und streckte sich ausgiebig. Dann stieg er aus der Grube. »Endlich bin ich wieder am Leben!«, rief er, als er Dämonicon und Laygon erblickte. »In diesem trostlosen Seelenreich, in dem ich bis eben war, gab es nur wenig Freude und die Erinnerungen an frühere Zeiten haben mich nie zur Ruhe kommen lassen.«
Dämonicon streckte Brando seine rechte Hand entgegen. Der Halbriese ergriff sie und er grinste dabei den schwarzen Prinzen an. »Mein Volk und ich, wir werden dich nicht enttäuschen«, sprach Brando. »Wir stehen in deiner Schuld und wir werden für dich kämpfen.«
Dämonicon lächelte ebenfalls und er nickte dem fast gleichgroßen König der Halbriesen zu. Einige Krieger brachten Kleidung und Essen für Brando und Laygon rief die nächsten Seelen herbei.
Zwei Stunden später begannen die ersten Halbriesen, neben dem unsichtbaren Bluthort ihr eigenes Lager aufzubauen. Sie errichteten Zelte und entzündeten große Lagerfeuer. Dann gingen sie auf die Jagd, denn es kamen immer mehr Krieger von ihrem Volk dazu.
Da die Anzahl der Halbriesen in den nächsten Tagen schnell zunahm, blieben ihre Jagdzüge nicht unbeobachtet. Verborgen hinter Bäumen und Sträuchern, wurde ihr Lager von zwei Gestalten beobachtet, die kaum glauben konnten, was sie da sahen. Diese Gestalten waren selbst auf der Jagd und sie hatten nur durch Zufall das Lager gefunden.
»Schau nur Falk, es werden immer mehr von diesen großen Kerlen«, flüsterte Sybilla ihrem Liebsten zu.
Der Elfenkrieger drückte mit seinen Händen vorsichtig die Zweige eines großen Gebüsches zur Seite. Dann sah er sich die Halbriesen in aller Ruhe an. »Es sieht so aus, als würden sie aus dem Nichts kommen«, flüsterte er zurück. »Soweit ich mich erinnern kann, stand hier irgendwo in dieser Gegend eine alte Festung. Die kann doch nicht verschwunden sein?«
Die weiße Elfe machte Falk auf einen der Halbriesen aufmerksam, der durch den hohen Schnee in ihre Richtung stapfte. Er hatte einen großen Speer bei sich und seinen braunen Ledersachen sah man schon von weitem an, das sie neu waren. Sicherlich ging er gerade auf die Jagd.
Falk ergriff Sybillas linke Hand. Er zog sie weg von dem Gebüsch. Sie stellten sich hinter eine dicke Eiche. Dann ließen sie den ahnungslosen Jäger vorbeigehen. Als er hinter den Bäumen und Büschen des Waldes verschwunden war, sahen die beiden Elfen noch einmal zum Lager. Die Rauchsäulen mehrerer Feuerstellen stiegen zum Himmel und der Geruch von gebratenem Fleisch wehte herüber.
So ahnungslos, wie Falk und Sybilla dachten, war der Jäger wohl doch nicht. Plötzlich tauchte er hinter ihnen wieder auf. Er rannte brüllend auf sie zu und sein Speer verfehlte Falk nur knapp. Krachend schlug die Waffe in der Rinde der Eiche ein. Sofort stiegen die Elfen auf ihre Flugschilde und sie flogen in eine sichere Höhe. Erst dann schossen sie mit ihren Bögen auf den Halbriesen. Doch der Jäger nutzte die Bäume als Deckung und die Elfen flogen davon, ohne ihren Angreifer getroffen zu haben.
Zielstrebig flogen Sybilla und Falk nach Ando-Hall, der Stadt der Nachtaugenriesen. Dort wurden sie von Fürst Artem und zahlreichen weiteren Riesen bereits erwartet.
Als die beiden Elfen berichteten, was sie gesehen hatten, schüttelte der Fürst seinen massigen Kopf und er zwinkerte aufgeregt mit seinem Nachtauge, das sich auf seiner Stirn befand.
»Bei unserem Schöpfer! Es ist kaum zu glauben!«, fluchte Kalon, der Tempelherr von Ando-Hall, sofort los. Er stand neben dem Fürsten. »Da lässt man euch zwei Elfen auf die Jagd nach einem leckeren Rehbock gehen und ihr kommt ohne Beute und dafür mit einer so schlechten Nachricht zurück!«
»Seid ihr euch sicher, dass ihr wirklich Halbriesen gesehen habt?«, fragte Artem und er zwinkerte wieder mit dem Nachtauge.
Sybilla wurde jetzt leicht ungehalten. »Natürlich waren es Halbriesen!«, fuhr sie den Fürsten an. »Wir wissen doch, was wir gesehen haben! Oder haltet ihr uns für verrückt?!«
Artem hob beschwörend die Hände. »Oh nein!«, rief er so laut, dass sich Falk die Ohren zuhielt. »Das würde ich nie wagen! Ihr seid unsere Gäste und es tut mir leid, dass ihr in Gefahr gekommen seid. Ich kenne die Halbriesen nur aus den Erzählungen meines Großvaters und wir dachten immer, dass sie alle längst erschlagen