Perelandra. C. S. Lewis

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Perelandra - C. S. Lewis

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war er zu einem Teil des Waldes gekommen, in dem große, kugelförmige gelbe Früchte von den Bäumen hingen – in Trauben, wie Luftballons eines Jahrmarkthändlers und ungefähr von der gleichen Größe. Er pflückte eine von ihnen und drehte sie hin und her. Die Schale war glatt und fest und schien sich nicht aufbrechen zu lassen. Dann stieß er zufällig mit einem Finger hinein und spürte etwas Kühles. Nach kurzem Zögern setzte er die kleine Öffnung an die Lippen. Er hatte nur einen winzigen Schluck probieren wollen, aber der Geschmack ließ ihn alle Vorsicht vergessen. Es war natürlich ein Geschmack, genauso wie sein Durst Durst und sein Hunger Hunger gewesen waren. Aber er unterschied sich so sehr von jedem anderen Geschmack, dass es beinahe Pedanterie gewesen wäre, überhaupt von Geschmack zu sprechen. Es war wie die Entdeckung einer völlig neuen Art von Genüssen, etwas Unerhörtes, Unvorstellbares, beinahe Unschickliches. Für eine einzige dieser Früchte wären auf Erden Kriege entfesselt und Völker verraten worden. Der Geschmack war nicht einzuordnen. Nach seiner Rückkehr auf die Welt der Menschen konnte Ransom uns nie sagen, ob er scharf oder mild, würzig oder süß, weich oder herb gewesen war. »Nein, so nicht«, war alles, was er auf solche Fragen antworten konnte. Er ließ die leere Schale fallen und wollte gerade eine zweite Frucht pflücken, als ihm bewusst wurde, dass er weder Hunger noch Durst hatte. Dennoch erschien es ihm das Nächstliegende, einen so herrlichen und beinahe geistigen Genuss erneut zu kosten. Sein Verstand, oder was wir in unserer Welt gewöhnlich für Verstand halten, war ganz dafür, dieses Wunder noch einmal zu erleben: der kindlich unschuldige Genuss einer Frucht, die Anstrengungen, die er hinter sich hatte, die Ungewissheit der Zukunft, alles schien dafür zu sprechen. Aber irgendetwas in ihm widersetzte sich dieser Vernunft. Es ist schwer, sich vorzustellen, dass dieses Widerstreben dem Verlangen entsprang, denn welches Verlangen würde schon von solch einer Köstlichkeit ablassen? Aber wie auch immer, es schien ihm besser, nicht noch einmal zu kosten. Vielleicht war die Erfahrung so vollkommen gewesen, dass eine Wiederholung sie entweiht hätte – so als wollte man an einem Tag zweimal dieselbe Symphonie hören.

      Während er darüber nachdachte und überlegte, wie oft er sich – nicht auf Grund eines Verlangens, sondern gegen sein Verlangen und einem falschen Rationalismus gehorchend – auf der Erde immer wieder dieselben Genüsse verschafft hatte, merkte er, wie sich das Licht allmählich veränderte. Hinter ihm war es dunkler als zuvor, und vor ihm schimmerten Himmel und Meer mit einer neuen Intensität durch den Wald. Auf der Erde hätte er nicht mehr als eine Minute gebraucht, um den Wald zu verlassen; auf dieser schwankenden Insel brauchte er viel länger, und als er schließlich heraustrat, bot sich ihm ein außerordentliches Schauspiel. Den ganzen Tag hatte es an keinem Punkt des goldenen Himmels irgendeine Verände-rung gegeben, die auf den Sonnenstand hätte schließen lassen; jetzt aber zeigte der halbe Himmel ihn an. Die Sonnenscheibe selbst blieb unsichtbar, doch auf dem Seehorizont ruhte ein Bogen von so strahlendem Grün, dass er nicht hinsehen konnte; darüber breitete sich fast bis zum Zenit wie das Rad eines Pfaus ein gewaltiger Farbenfächer aus. Als Ransom sich umblickte, sah er, dass die ganze Insel in leuchtendes Blau getaucht war und dass sich über sie und fast bis ans Ende jener Welt sein eigener riesengroßer Schatten erstreckte. Die See, die jetzt viel ruhiger war, als er sie bisher gesehen hatte, dampfte in mächtigen blauen und purpurnen Schwaden zum Himmel empor, und eine milde, angenehme Brise spielte mit seinem Stirnhaar. Der Tag verglühte. Von Minute zu Minute wurde das Wasser ruhiger; Ransom spürte, wie die Stille immer tiefer wurde. Er setzte sich mit übereinander geschlagenen Beinen am Ufer der Insel nieder, der einsame Herrscher, wie es schien, über all diese Feierlichkeit. Zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, er könnte auf eine unbewohnte Welt geschickt worden sein, und der Schrecken darüber verlieh den verschwenderischen Genüssen einen bitteren Beigeschmack.

      Wieder überraschte ihn ein Phänomen, das er hätte voraussehen können. Nackt zu sein und dennoch nicht zu frieren, zwischen köstlichen Fruchtbäumen zu wandeln und in duftendem Heidekraut zu liegen – dies alles hatte in ihm die Vorstellung vom warmen Halbdunkel einer Mittsommernacht geweckt. Aber noch ehe die großartigen, geheimnisvollen Farben im Westen erloschen waren, war der Himmel im Osten bereits schwarz. Nach wenigen Minuten hatte die Schwärze auch den westlichen Horizont erreicht. Im Zenit hielt sich noch eine Weile ein schwacher rötlicher Schimmer, in dessen Licht Ransom in den Wald zurückkroch. Man konnte buchstäblich »nicht mehr die Hand vor Augen sehen«. Und noch bevor er sich unter den Bäumen niedergelegt hatte, war es wirklich Nacht geworden – eine nahtlose Finsternis, nicht wie in der Nacht, sondern wie in einem Kohlenkeller. Absolute Schwärze, unermesslich und undurchdringlich, lastete auf seinen Augen. Es gibt keinen Mond in jenem Land, kein Sternenlicht dringt durch das goldene Dach. Aber die Finsternis war warm, und neue süße Düfte stahlen sich daraus hervor. Die Welt hatte jetzt keine Ausdehnung mehr; ihre Grenzen waren die Länge und Breite seines eigenen Körpers und der Flecken des weichen, duftenden Krauts, auf dem er wie in einer Hängematte sanft hin und her schaukelte. Die Nacht hüllte ihn wie eine Decke ein und hielt alle Einsamkeit fern. Diese Schwärze hätte auch in seinem eigenen Zimmer sein können. Der Schlaf kam wie eine Frucht, die einem in die Hand fällt, kaum dass man ihren Stiel berührt hat.

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