Spenglers Nachleben. Группа авторов

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und Gesellschaft Chinas (1931) zu Samuel Huntingtons Clash of Civilisations (1996), und Borkenaus ausgreifende Studie Der Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Weltbild (1934) lässt bereits eine latente Spengler-Faszination erkennen, die dann in seinem nachgelassenen Spätwerk Ende und Anfang virulent wird. Vgl. Wittfogel, Karl August: Wirtschaft und Gesellschaft Chinas. Versuch der wissenschaftlichen Analyse einer grossen asiatischen Agrargesellschaft, Leipzig 1931; sowie Borkenau, Franz: Ende und Anfang: Von den Generationen der Hochkulturen und von der Entstehung des Abendlandes, hg. v. Richard Löwenthal, Stuttgart 1984.

      13 Dubiel, Helmut: Die Aktualität der Gesellschaftstheorie Adornos, in: Friedeburg, Ludwig u. Habermas, Jürgen (Hrsg.), Adorno-Konferenz 1983, Frankfurt a. M. 1983, 293–313, 299.

      14 Hitler, Adolf: Rede gehalten am 4. Januar 1933 in Detmold anlässlich der Eröffnung des Landtagswahlkampfs in Lippe, zit. n. Bruppacher, Paul (Hrsg.), Adolf Hitler und die Geschichte der NSDAP. Eine Chronik, Teil 1 1889–1937, o. O. 2014, 300.

      15 Adorno: Spengler nach dem Untergang, 48.

      16 Ebd., 69.

      17 Vgl.: Adorno, Theodor W.: Negative Dialektik, in: Ders., Gesammelte Schriften, a. a. O., Bd. 6, 9–113, 15.

      18 Adorno: Spengler nach dem Untergang, 47.

      19 Bouveresse, Jacques: Spenglers Rache, in: Peter Sloterdijks ›Kritik der zynischen Vernunft‹, Frankfurt a. M. 1987, 356–388, 382.

      20 Ebd., 386.

      21 Ebd., 382 f. – Gegen diese Annahme wäre einzuwenden, dass Canguilhem ausgerechnet Spenglers Theorie einer »Maschinenentwicklung als ›Lebenstaktik‹« als Vorbild der von ihm geforderten »Organologie« und damit einer Auffassung des Technischen benannte, von der sich spätere Konzepte etwa Gilbert Simondons oder Bruno Latours wesentlich beeinflusst zeigen. Georges Canguilhem: Maschine und Organismus [1952], in: Gugerli, David; Hagner, Michael u. a. (Hrsg.), Nach Feierabend. Zürcher Jahrbuch für Wissensgeschichte 3, Zürich/Berlin 2007, 185–212, 203. Auch was die Arbeiten von Deleuze und Guattari betrifft, fällt es schwer, ausgerechnet die organizistische und biologistische Sprache Spenglers als Differenzkriterium heranzuziehen, sind deren Begrifflichkeit und Metaphorik doch durchweg organizistisch grundiert.

      22 Frank, Manfred: Der kommende Gott. Vorlesungen über die Neue Mythologie, Frankfurt a. M. 1982, 33.

      23 Winthrop-Young, Geoffrey: Translator’s Introduction, in: Kittler, Friedrich, Grammophon, Film, Typewriter (1986), hg. und in das Amerikanische übers. v. Geoffrey Winthrop-Young und Michael Wutz, Tedwood City, CA 1999, XI-XXXVIII, XII und XVI.

      24 Kittler, Friedrich: Aufschreibesysteme 1800/1900 [1985], München 2003, 272.

      25 Zu Winthrop-Youngs Einordnung des »Theoriephänomens« German media theory, die für uns eine wichtige Inspiration gewesen ist, vgl. seinen Beitrag in diesem Band, sowie Ders.: Von gelobten und verfluchten Medienländern. Kanadischer Gesprächsvorschlag zu einem deutschen Theoriephänomen, in: Zeitschrift für Kulturwissenschaften 2, Bielefeld 2008, 113–127; vgl. auch die Repliken von Friedrich Balke, Rüdiger Campe, Helmut Lethen und K. Ludwig Pfeiffer (ebd., 129–145).

      26 Ferry, Luc u. Renaut, Alain: Antihumanistisches Denken. Gegen die französischen Meisterphilosophen [1985], München/Wien 1987, 35.

      27 Bouveresse: Spenglers Rache, 386.

      28 Zu den (scheinbaren) Ähnlichkeiten zwischen postmodernen Positionen und denen Spenglers, sowie den grundsätzlichen Scheidelinien zwischen ihnen, vgl. den Beitrag von Gilbert Merlio in diesem Band; in Bezug auf das Kausalitätsprinzip und die (postmoderne) Wissenschaftstheorie vgl. die Beiträge von Christina Wessely und Christine Blättler.

      29 Schmidt warf dem Strukturalismus und Poststrukturalismus insbes. Louis Althussers in mehreren Arbeiten einen ›ontologischen Rückfall‹ vor, in dessen Folge Geschichte – ähnlich wie bei Spengler – als streng immanente Funktion einer objektiven Systementwicklung erscheine. Vgl. Schmidt, Alfred: Geschichte und Struktur. Fragen einer marxistischen Historik, München/Wien 1977.

      30 Schmidt: Postmoderne, 62 f.

      31 Spengler selbst hatte festgestellt, dass die Archäologie »ja selbst ein Ausdruck des Gefühls« sei, »daß Geschichte sich wiederholt« (Spengler, Oswald: Der Untergang des Abendlandes. Umrisse einer Morphologie der Weltgeschichte, München 2006, 4), und wäre von daher vielleicht gar nicht überrascht gewesen, dass Schmidt 1994 eine »Nähe zwischen Foucault und Spengler« konstatieren kann, die er folgendermaßen beschrieb: »Es dreht sich um das vehemente Ablehnen der Finalität oder Teleologie; beide greifen damit den teleologischen Gesamtzusammenhang der ›Weltgeschichte‹ an, freilich nicht um einer anderen stringenten Zusammenhangsart willen – ein großes Zerfallen geht los. Indem das Zerfallen jedoch Geschichte keineswegs überhaupt preisgibt, ist man zum Rückzug auf eine relativierte Finalität genötigt, der man das ›oberfaule‹ Evolutionäre genommen hat zugunsten der prothetischen Funktionalismen, zugunsten einer äußersten Engführung von Diachronie und Synchronie in Uchronie. Totalisierte Finalität soll gebrochen werden, um gleichsam einer zweit-›wilden‹ Finalität Platz zu schaffen, die man ein Auflösen in Kleinstfinalitäten nennen mag mit Selbsterhaltungssinn. Bei Spengler schlägt sich das nieder in der fensterlosen Monadie der Gestalthaftigkeit von Kulturkreisen und im Paradigma der Pflanze, bei Foucault in der Strukturalität der Struktur und dem Paradigma des Diskurses.« Schmidt: Postmoderne, 93.

      32 Ebd., 64 f.

      33 Ebd., 86.

      34 Raulet, Gérard: Gehemmte Zukunft. Zur gegenwärtigen Krise der Emanzipation, Darmstadt/Neuwied 1986, 9.

      35 Adorno, Theodor W.: Musikalische Aphorismen, in: Ders.: Gesammelte Schriften, a. a. O., Bd. 18, 21.

      36 Schmidt: Postmoderne, 59.

      37 Ebd.

      38 Spengler: Untergang, XI.

      39 Die neoreaktionäre Theoriebildung, die seit 2013 vor allem in Form von Blogs vorangetrieben wird, zielt darauf, eine Verbindung von politischem Autoritarismus und technologischem Fortschritt als (einzig) zukunftsfähige Gesellschaftsordnung zu entwerfen, und steht damit in direkter und eingestandener Tradition des reactionary modernism (Jeffrey Herf) etwa Ernst Jüngers oder Oswald Spenglers. Sie trägt durchweg biologistische, teilweise offen rassistische Züge und propagiert einen autoritären Antiliberalismus auf hochtechnisierter Produktivkraftbasis. Für eine gute Darstellung der Geschichte und Theorie dieses Syndroms in den USA, die insbesondere dem Einfluss der tragischen deutschen Geschichtsphilosophie in der Nachfolge Hegels (dabei auch und gerade der Spenglers) nachspürt, vgl. Hui, Yuk: On the Unhappy Consciousness of Neoreactionaries, in: e-flux, journal, #81 (http://www.e-flux.com/journal/81/125815/on-the-unhappy-consciousness-of-neoreactionaries/, zuletzt abgerufen am 14. Februar 2018). Die neoreaktionäre Theoriebildung wird heute vielfach als intellektueller Vorläufer einer größeren neurechten Sammelbewegung namens alt-right (alternative right) beschrieben, die insbesondere in Zusammenhang mit dem Wahlkampf Donald Trumps an das Licht einer breiteren Öffentlichkeit getreten ist. So verfassten Milo Yiannopoulos und Allum Bokhari, die selbst zum Umfeld der altright gezählt werden müssen, 2016 ein wohlwollendes und breit rezipiertes Porträt der damals noch weitgehend unbekannten Bewegung für die Nachrichtenplattform Breitbart.com, in dem sie deren Genese beschrieben und feststellten: »The origins of the alternative right can be found in thinkers as diverse as Oswald Spengler, H. L. Mencken, Julius Evola, Sam Francis, and the

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