Oberhausen:Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd.1. Группа авторов

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      Osterfeld war eine Bauerschaft. Dementsprechend bildete die Landwirtschaft die Grundlage der Wirtschaft des Raumes vom Mittelalter bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, insbesondere der Getreideanbau (Roggen, Hafer, Weizen). Aber auch die Fischerei in der Emscher und in den Fischteichen am Elpbach sowie die Viehwirtschaft (Rinder-, Schweine- und Schafzucht) waren bedeutend.186 Dabei waren die Böden des ▶ Kirchspiels von überwiegend geringerer Güte, was vor allem an drei Faktoren lag: Erstens wurde der Wert der Böden an manchen Stellen stark durch den vorhandenen Raseneisenstein gemindert. Zweitens eigneten sich die sumpfigen Bruchlandschaften nur selten und nachrangig für den Getreideanbau, und drittens waren die Höhenlagen des Kirchspiels durch eine ebenfalls wenig fruchtbare Heidelandschaft geprägt. In den Heidebereichen wurde somit, wenn überhaupt eine Nutzung möglich war, Wiesenwirtschaft betrieben, während der Anbau von Klee und Raps nur auf den wenigen besseren Böden gelang. Getreide, hier vor allem Roggen und Weizen, weniger Gerste, wurde vornehmlich in den wenigen fruchtbareren Bereichen der Heide angebaut, dort, wo Mergelschichten Ackerwirtschaft begünstigten.187 Insbesondere die mergelhaltigen Böden förderten den Anbau der so genannten Roggenwurzel, die lange Zeit eines der Haupterzeugnisse in Osterfeld war, und dort sowohl Vieh als auch Mensch als Nahrung diente.188

      Grundsätzlich ist ein Nord-Südgefälle der Bodenqualität zu verzeichnen, so dass die ertragreichste Wiesen- und Ackerwirtschaft in der Nähe der Emscher stattfand. An der Emscher war auch die effektivste Milch- und Viehwirtschaft möglich. Die Holzwirtschaft (vor allem Kiefernholz) hatte im Norden des ▶ Kirchspiels, im Rothebusch und am Kickenberg, aber auch in anderen Waldgebieten (Byfang, Vonderberg) Bedeutung.189 Allerdings war die von Gewässern durchzogene Landschaft im Norden der Emscher für die Mühlenwirtschaft gut geeignet, die bis weit in das 19. Jahrhundert in Osterfeld bedeutend war. Getreidemühlen sind dort seit Anfang des 15. Jahrhunderts bezeugt, 1426 waren zwei Kornmühlen an der Emscher sowie am Mühlenbach bei der Koppenburg in Betrieb. Weitere Mühlen kamen hinzu, so eine Ölmühle 1822 und die Papiermühle am Elpenbach 1820. Noch 1885 waren in Osterfeld drei Mühlen in Betrieb.190

      Bereits um 1830 profitierte das noch landwirtschaftlich orientierte Osterfeld von der einsetzenden Industrialisierung in Sterkrade, Oberhausen und vor allem Mülheim. Besonders der gewerbliche Handel vollzog sich über die vestischen Straßen, so dass der Zwischenhandel mit Nahrungsmitteln (Butter, Eier, Gemüse, Heu, Kartoffeln, Getreide aber auch Obst) der Wirtschaft in Osterfeld zu einem Aufschwung verhalf. Hinzu kam, dass zahlreiche Arbeiter aus Osterfeld in den umliegenden Hüttenbetrieben Arbeit fanden und durch vergleichsweise hohe Tagelöhne zur Verbesserung der wirtschaftlichen wie sozialen Situation der Bevölkerung sowie der anderen Branchen, besonders der Landwirtschaft, beitrugen.191 So berichtete etwa der Bottroper Bürgermeister bereits 1830 von einem ungewöhnlichen Wohlstand und einem gewerblichen Verkehr in Osterfeld, der in wenigen Gemeinden seinesgleichen habe, und nannte als Gründe u. a. die Eisenhütten in Sterkrade, Oberhausen und Osterfeld.192

      Die Berufs- und Gewerbetabellen 1816 bis 1840 zeigen ebenfalls für das frühe 19. Jahrhundert noch deutlich das Überwiegen der Landwirtschaft (einschließlich Knechten, Mägden und Tagelöhnern).193 1850 wurden mehr als 40 Prozent der Fläche der Gemeinde als Acker- oder Weideland genutzt; weitere 20 Prozent als Holzungsland. Die Fischereiwirtschaft war in Osterfeld bis weit in das 19. Jahrhundert verbreitet, denn sowohl an der Emscher als auch nahe der St. Antony-Hütte wurden Fischereibezirke verpachtet, beziehungsweise genutzt. Jedoch sank die Bedeutung der Fischereiwirtschaft bereits im Verlauf des 18. Jahrhunderts mit der Errichtung der St. Antony-Hütte.194

      Im regionalen Handel traten Osterfelder Kaufleute bis Anfang des 19. Jahrhunderts nicht auf. 1816 nennen die Gewerbetabellen nur vier Händler aus Osterfeld. Osterfeld war kein Marktort, so dass davon auszugehen ist, dass der regionale Handel bis Ende des 18. Jahrhunderts für die Osterfelder Wirtschaft eine geringe Rolle spielte. Erst mit der erwähnten Industrialisierung in den umliegenden Kommunen kam es zu einem Aufschwung im Handel, so dass die Anzahl der Händler und Kaufleute bis um 1830 auf zwölf stieg. Allein neun davon waren ▶ Viktualienhändler. Mit dem Verlust des Viehmarktes an Bottrop 1826 ging jedoch ein Bedeutungsverlust von Osterfeld als Nahmarkt einher, der bis zur Industrialisierung des Ortes anhielt.

      Der gewerbliche Sektor war bis Mitte des 18. Jahrhunderts kaum oder gar nicht vertreten. Ein erster gewerblicher Aufschwung setzte mit der Errichtung der St. Antony-Hütte ein. Auch wenn die Arbeiterzahl bis 1816 maximal 50 bis 100 betrug, die Hütte häufiger von Stilllegung betroffen war und der Konkurrenzdruck durch die Hütten in Sterkrade und Neu-Essen zunahm, hatte die Hütte für den Ort große wirtschaftliche Bedeutung, da sie den Einwohnern durch Zulieferer- und Fuhrdienste zusätzliche Einnahmequellen eröffnete. Vor allem die Bauern konnten mit der Suche und Lieferung von Raseneisenstein ihre kargen Einkünfte aufbessern.195 Die ▶ Köhlereien, die die Hütte mit Holzkohle belieferten, waren weniger in Osterfeld, sondern vor allem in Essen, Sterkrade und Bottrop zu finden. Auch die Kohlenfuhren erfolgten nicht nur durch Fuhrleute aus Osterfeld, sondern speziell aus Bottrop.196 Allerdings wurden Sandfuhren häufig von Osterfelder Fuhrleuten vorgenommen. Der Sand diente als Formsand für die Gießerei.197 In der Hochphase der St. Antony-Hütte 1830 bis 1835 war sie zunächst der zentrale Wirtschaftsfaktor für Osterfeld. Insbesondere größere Waffen-, beziehungsweise Munitionslieferungen an Preußen führten zu einer soliden Geschäftslage. Diese Position verlor die Hütte bereits nach 1835 an das Walzwerk in Oberhausen, welche der Osterfelder Bevölkerung als zunehmend wichtiger Arbeitgeber diente. Eine ganz neue Entwicklung sollte der Ort erst mit der Industrialisierung ab etwa 1870 nehmen.

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