Oberhausen:Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd.1. Группа авторов

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Oberhausen:Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet Bd.1 - Группа авторов

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Oberhausenerinnen und Oberhausener angesprochen, ob es nicht mal wieder Zeit würde für ein neues Oberhausen-Geschichtsbuch.

      Immerhin ist das letzte 1965 erschienen, das ist fast ein halbes Jahrhundert her. Den Anstoß, von der Idee zur konkreten Umsetzung zu kommen, gab die Verabschiedung von Dr. Peter Langer als Leiter der Heinrich-Böll-Gesamtschule Mitte 2009. Damals habe ich ihn, den Vorsitzenden der Historischen Gesellschaft Oberhausen (HGO), gebeten, in seiner hinzugewonnenen Freizeit sich um ein neues Stadtgeschichtsbuch für Oberhausen zu kümmern.

      Er hat die Aufgabe angenommen und sie gemeinsam mit seinem Mitherausgeber Dr. Magnus Dellwig sowie den Autorinnen und Autoren, dem Redaktions- und dem Herausgeberteam zum Erfolg geführt.

      Pünktlich zum Jubiläumsjahr 2012 lag ein neues und umfassendes Werk über die Stadtgeschichte vor. Es gliedert sich in vier Bände:

      ■ Band 1 beschreibt die vorindustrielle Zeit bis zum 19. Jahrhundert. Er stellt die Stadtteile in den Mittelpunkt für eine Zeit, zu der es Oberhausen noch nicht gab.

      ■ Band 2 setzt 1758 an. Er schildert die Industrialisierung und die Stadtbildung von der Gründung der St. Antony-Hütte bis ins frühe 20. Jahrhundert.

      ■ Band 3 befasst sich mit dem Zeitraum von 1914 bis 1945 und stellt dabei die politische Geschichte in den Mittelpunkt.

      ■ Band 4 ist zeitlich gesehen der aktuellste Band. Er behandelt die Zeitgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei macht ihn die Vielseitigkeit der thematischen Zugänge zur Stadtgeschichte besonders lesenswert.

      Beeindruckende 35 Autorinnen, Autoren und Interviewpartner haben die Stadthistorie aufgearbeitet und auf mehr als 1.800 Seiten dargestellt. Das ist bislang einmalig in der Geschichte der Städte im Ruhrgebiet. So ist ein überaus spannendes Bild von der Entwicklung Oberhausens entstanden, das eine große Verbreitung und Leserschaft verdient.

      Mein ganz besonderer Dank gilt den zahlreichen Autorinnen und Autoren, die in ihrer Freizeit mit großem Zeitaufwand und noch größerem Enthusiasmus dieses umfassende Oberhausener Geschichtsbuch geplant, geschrieben und herausgegeben haben.

      Die Erstveröffentlichung im September 2012 fand bei der geschichtsinteressierten Bürgerschaft derart großes Interesse, dass die neue Stadtgeschichte schon zu Weihnachten 2012 vergriffen war.

      Den Herausgebern ist es daraufhin gelungen, finanzielle Förderer und den Oberhausener Verlag Karl Maria Laufen für eine Neuveröffentlichung als Studienausgabe zu gewinnen. Diese verfolgt den hohen Anspruch, allen Interessierten in Stadt und Wissenschaft das Werk zu attraktiven Konditionen erneut zugänglich zu machen. Ebenfalls ist beabsichtigt, Folgebände zu Themen von gesamtstädtischer Bedeutung zu veröffentlichen. Dafür danke ich allen Beteiligten im Namen der Stadt Oberhausen, ihrer Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich.

      Glück auf und viel stadtgeschichtliches Lesevergnügen!

       Klaus Wehling

      Oberbürgermeister

      Liebe Leserin, lieber Leser,

      Oberhausen feiert in diesem Jahr die 150-jährige Wiederkehr der Gründung im Jahre 1862. Aus einer Ansiedlung von 709 Gebäuden, darunter 466 privat Wohnhäusern, in denen 1864 bereits 7.204 Menschen lebten (so der Bürgermeister Schwartz in seinem ersten Verwaltungsbericht), ist eine Großstadt entstanden, die auf bewegte Zeiten zurückblicken kann. Diese sollen in den hierzu erstellten vier Bänden unter den individuellen Blickwinkeln vieler Mitarbeiter dargestellt werden. Oberhausen entstand in der heutigen Form erst 1929 und ist damit – gemessen an den beiden unmittelbar angrenzenden Städten Essen und Duisburg – eine vergleichsweise „junge“ Groß-Stadt. Sie erlangte diesen Status durch die Angliederung von umliegenden Städten und Gemeinden, die eins gemeinsam haben: Sie können auf eine historisch viel längere Tradition zurückblicken als (Alt-) Oberhausen, verfügten aber nicht über die wirtschaftliche Vitalität, um langfristig und eigenständig „überleben“ zu können. Die „Alstadener“, „Osterfelder“, „Sterkrader“, „Buschhausener“ oder „Holtener“ widersprechen dieser Annahme nach wie vor mit dem Hinweis, man habe es ja nicht ausprobieren dürfen.

      Wie Oberhausen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ausgesehen haben dürfte, das erfahren Sie in diesem ersten Band des vierbändigen Werkes Oberhausen – eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet. Jürgen Heinrichs beschreibt eine weitgehend unbekannte Epoche der Stadtgeschichte, die sich als faszinierend darstellt. Durch die Vorstellung von alten und jüngst gemachten Bodenfunden kann er – gemeinsam mit den Freunden der Archäologie im Raum Oberhausen (FARO e. V.) – zeigen, dass die „junge“ Stadt eigentlich „steinalt“ ist. Neuere Funde lassen aber erwarten, dass die Ur- und Frühgeschichte des Oberhausener Stadtgrundes an vielen Stellen zu überarbeiten ist.

      Die Alstadener und ihre Geschichte werden von Marianne Vier vorgestellt – wer sonst könnte „ihren“ Stadtteil mit so viel Charme und Hintergrundwissen so gekonnt und umfassend präsentieren? Der Beitrag von Andreas Kamp über die Historie (Alt-) Oberhausens macht deutlich, dass dieser Raum weitaus geschichtsträchtiger ist als bislang angenommen. Ein administrativ verfügter Zusammenschluss schuf aus historisch gewachsenen Orten ein künstliches Konstrukt, das noch ohne eigentliches Zentrum an einem Bahnhof entstand.

      Anders dagegen die Situation bei Osterfeld, Sterkrade und Holten. Diese Gemeinden sind Gemeinwesen, die ihre Entstehung auf sogenannte Dorfkerne zurückführen können. In anschaulicher Form zeigt Helmut Rönz die Entwicklung des ▶ Kirchspiels Osterfeld von dem ersten Auftreten menschlicher Spuren in der mittleren Steinzeit, über ein vor allem um die Kirche zu Osterfeld sich gruppierendes mittelalterliches Höfekonglomerat bis hin zur Entstehung der St. Antony-Hütte, die über viele Jahre hinweg als ein Wirtschaftsfaktor für Osterfeld beschrieben wird. Eine ähnliche Entwicklung konnte Otto Dickau für Sterkrade nachweisen: Entstanden aus einer fränkischen Siedlung bildete sich am Marienbach das Zentrum der späteren Stadt. Hier hatten Nonnen ein Kloster gegründet, das sich durch Schenkungen zu einem lokalen Macht- und Wirtschaftsfaktor am Kreuzungspunkt zweier regional bedeutsamer Handelsstraßen entwickeln konnte. Buschhausen war, ein zwischen Sterkrade und Hamborn gelegene Landschaftsstreifen, der von der Abtei Hamborn abhängig und bis in die Gegenwart hinein von der Landwirtschaft bestimmt war. 1909 ging die Gemeinde in dem Bürgermeistereiverband Sterkrade auf.

      Ein ähnliches Schicksal war auch dem Stadtteil Schmachtendorf bestimmt, wo, so Karl Lange, die ältesten Bauernhöfe Oberhausens (Süselbecks Hof und Barmscheids Hof) lagen. Größere Bedeutung erlangte der Ort aber erst seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, als Heideflächen auf Anweisung der Landesherren durch ehemalige Soldaten kultiviert werden sollten. Eindrucksvoll beschreibt der Autor die Auseinandersetzungen der „Zugereisten“ mit den „Ansässigen“, den Wandel des Ortes, der mit der Ansiedlung der Gutehoffnungshütte und der Abteufung von Schächten einhergeht.

      Den Aufstieg von einer fernab jedweder Straßenanbindung errichteten Siedlung, die im Spannungsfeld lokaler Adelsgruppen und des Kölner Erzbischofs lag, zu einer mit allen Rechten ausgestatteten Stadt, den letztlich misslungenen Versuchen der Bürgermeister, diesen Ort wirtschaftlich zu stabilisieren, und den Niedergang in der frühen Neuzeit beschreibt Monika Elm.

      Als Herausgeber möchten wir noch auf Folgendes hinweisen: Am Ende der vier Bände finden Sie jeweils eine Reihe von Begriffserläuterungen. Auf die dargestellten Begriffe wird im Text mit einem grauen Dreieck (▶) aufmerksam gemacht. Sodann möchten wir darauf hinweisen, dass die Autorinnen und Autoren für die mitunter wertenden Aussagen in ihren Beiträgen allein verantwortlich sind.

      Die schriftliche Darstellung historischer Prozesse wird nie den Geschmack

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