Kommen Haustiere in den Himmel?. Adrian Plass
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Sie hörte sich furchtbar traurig und enttäuscht an. Ich wurde auf der Stelle weich wie ein reifer Camembert. „Ach, vergessen Sie den Kirchenvorstand“, sagten wir. „Wir kommen umsonst.“ (Das ist die höfliche Version.) „Organisieren Sie alles, und wir werden da sein.“
Diese Kirche befand sich wirklich mitten in der Pampa. Der Fairness gegenüber dem Kirchenvorstand halber sei gesagt, dass wirklich kaum damit zu rechnen war, dass viele Leute kommen würden, um diesen zwei unbekannten Gestalten zuzuhören, die dort neunzig Minuten lang irgendetwas erzählen würden, mit einer Erfrischungspause zwischendurch. Wahrscheinlich war es schon schwierig genug, wenigstens ein paar Hansel für eine Stunde am Sonntagmorgen in die Kirche zu kriegen, geschweige denn an einem Donnerstagabend, wo die Leute viel lieber gemütlich zu Hause sitzen und sich den Fernsehkrimi anschauen.
Diese Kirche war gerammelt voll, gestopft bis zum Bersten. Keine Ahnung, wo die Leute alle herkamen, aber ich glaube nicht, dass Bridget und ich schon jemals weniger Platz hatten, um uns nebeneinander vor die Leute hinzustellen. Nicht, dass uns das etwas ausgemacht hätte. Es war großartig. Wir haben es gern, den Leuten, zu denen wir sprechen, so nahe wie möglich zu sein, und an diesem Abend würden ein paar Glückliche, die einen Platz in der ersten Reihe gefunden hatten, mir geradewegs von unten in die Nase schauen können – falls sie so verschroben wären, das zu wollen, meine ich.
Und das Sahnehäubchen war eine unverhoffte Kollekte, die an diesem Abend in der Kirche für uns eingesammelt wurde und bei der erheblich mehr zusammenkam als der Betrag, um den wir ursprünglich gebeten hatten.
Das Leben kann manchmal knifflig sein, wie wir alle wissen, aber hin und wieder wird uns ein Moment geschenkt, der unbeschreiblich lieblich ist. Können Sie sich auch nur ansatzweise vorstellen, was für ein befriedigender Ausgang das für die gute Frau war, die uns eingeladen hatte?
Im Allgemeinen haben wir in den letzten drei Jahrzehnten eine herzerwärmende Großzügigkeit erlebt, sodass wir den wenigen knauserigen Armleuchtern, denen unsere Zeltmacherei keinen Lohn wert war, bereitwillig vergeben können.
Zum Schluss sollte noch der Pastor besondere Erwähnung finden, der einem Freund, nachdem dieser auf einer Gemeindeversammlung gesprochen hatte, einen vielversprechenden weißen Umschlag überreichte. Hinterher im Auto machte mein Freund den Umschlag auf und fand darin ein einzelnes Blatt Papier, auf dem die folgenden erbaulichen Worte prangten: „Geben ist seliger als Nehmen.“
Jeff
Kommt es bei deinen Veranstaltungen in verschiedenen Ländern vor, dass der Humor zwischen den Kulturen auf der Strecke bleibt?
Sogar sehr oft, ja. Total.
Ich habe darüber schon in einem der Anekdoten-Bücher geschrieben, aber es lohnt sich in diesem Kontext noch einmal zu wiederholen … Ich hatte einmal die Gelegenheit, vier Tage lang eine Gruppe von tamilischen Flüchtlingen aus Sri Lanka, die den größten Teil einer Gemeinde in Paris ausmachten, aus der Bibel zu unterrichten. Diese wunderbaren Leute hatten sich Urlaub genommen – viele von ihnen verdienten ohnehin nicht viel, sodass sie einen hohen persönlichen Preis dafür zahlten – um mir zuzuhören, wie ich ihnen etwas über die Bibel erzählte. Da nur wenige Englisch sprachen, arbeitete ich mit einer Dolmetscherin. Tamilisch ist übrigens eine dieser Sprachen, in denen es ungefähr fünf Minuten dauert, das englische Wort „Hallo“ zu übersetzen.
Jedenfalls versuchte ich, die langen Tage mit ein paar lustigen Geschichten aufzulockern, und zu meiner Freude schien das sehr gut bei ihnen anzukommen, denn sie lachten immer laut und genau aufs Stichwort. Wie sich dann herausstellte, taten sie es tatsächlich aufs Stichwort. Buchstäblich.
Als die Tagung ungefähr zur Hälfte um war, wandte ich mich mitten in einem der Vorträge an die Dolmetscherin und sagte ihr, wie sehr es mich freute, dass mein Humor so gut verstanden wurde. Ihre Antwort war niederschmetternd: „Sie verstehen kein Wort von deinem Humor, Jeff. Wenn du eine von deinen kleinen Geschichten erzählst, sage ich bloß immer zu ihnen: ‚Lacht doch bitte mal, Jeff war gerade wieder witzig.‘“
Und sie lachten: laut und mit Begeisterung. Auf Bestellung. Aus purer Freundlichkeit. Ich hörte auf, meine kleinen „witzigen“ Geschichten zu erzählen.
Und dann war da dieser Internationale Jugendkongress der Heilsarmee in Prag, auf dem ich sprach. Die riesige Halle sah aus wie der Versammlungssaal der Vereinten Nationen, übersät mit kleinen Dolmetscherkabinen, um die sich die Sitzplätze der jeweiligen Nationalitäten scharten.
Ich versuchte, eine meiner Geschichten an den Mann zu bringen.
Zuerst lachten die Briten, die natürlich keine Übersetzung brauchten. Dreißig Sekunden später folgten die Franzosen. Und dann die Holländer.
Aber meine allerneueste humoristische Bruchlandung ist erst ein paar Tage her, während ich dies schreibe. Ich predigte in Malaysia. Asiaten haben allgemein große Hochachtung vor den führenden Leuten in ihrer Kultur, und die Gemeinde, in der ich dort predigte, behandelte die Mitglieder der Leitung mit einem unglaublichen Respekt. Das hätte ich beachten sollen, bevor ich anfing, ihnen von einem Pastor zu erzählen, der in voller Montur in ein Taufbecken für Erwachsene fiel. Überall auf der Welt, wo ich diese Geschichte erzählt habe, haben die Leute darüber gelacht. Doch als ich diesmal an die Stelle kam, wo der bedauernswerte Geistliche ins kühle Nass stürzte, riss die ganze Versammlung erschrocken die Münder auf. Was für ein schreckliches Unglück, ein Pastor ist ins Becken gefallen. War dem armen Pastor etwas passiert? War er ernsthaft verletzt? Einen Augenblick lang glaubte ich schon, sie würden gleich eine Gebetsgemeinschaft für den unbekannten durchnässten Gemeindehirten starten. Sie machten sich nicht nur Sorgen um sein Wohlergehen, sondern es wäre ihnen auch nie in den Sinn gekommen, über sein Missgeschick zu lachen. Die Geschichte ging genauso sang- und klanglos unter wie der Pastor. Für die Leute dort hatte dieser Beckensturz auch nicht im Entferntesten etwas Amüsantes.
Wenn ich so darüber nachdenke, hatten meine malaysischen Freunde ja vielleicht recht. Vielleicht war es einfach nicht witzig.
Jeff
Wurdest du schon einmal für eine Vortragsreihe gebucht und mittendrin wieder ausgeladen, weil die Leute sich über das, was du sagtest, aufgeregt haben?
Ja. Das war schrecklich.
Bevor ich euch diese spezielle Geschichte erzähle, sollte ich erwähnen, dass es eine oder zwei Gemeinden gibt, die mir unmissverständlich klargemacht haben, dass ich mich bei ihnen nie wieder blicken lassen soll. Einmal hielt ich eine Predigtreihe in einer Gemeinde in den USA, ohne zu ahnen, dass sie dort gerade einen schweren Konflikt mit ihrem Pastor auszufechten hatten. Während der vier Tage, die ich bei ihnen war, fanden jeden Abend Notsitzungen der Diakone statt, und allem Anschein nach war das eine schmerzhafte Zeit für alle. Der Pastor aber beschloss, mir nichts von alledem zu sagen. So tauchte ich also jeden Abend im Gottesdienst auf, um zu predigen, und während meiner Predigt kam ich ganz zufällig auf eines der Themen zu sprechen, um die es am Abend zuvor in der hitzigen