Die 40 bekanntesten archäologischen und historischen Stätten in Albanien. Wolfram Letzner

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Die 40 bekanntesten archäologischen und historischen Stätten in Albanien - Wolfram Letzner

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Wenig später folgte der Zweite Illyrische Krieg (219–218 v. Chr.) und schon 213 v. Chr. sollte Illyrien wieder zum Schachtfeld werden. Philipp V. von Makedonien griff 198 v. Chr.in illyrische Verhältnisse ein und geriet deshalb mit Rom aneinander. Er wurde in einer Schlacht am Vjosa durch Flaminius geschlagen.

      Danach kam es zu einer kurzen Periode des Friedens unter Genthios (reg. 181–168 v. Chr.), die letztendlich mit dem Dritten Illyrische Krieg endete und der illyrische Staat zerschlagen wurde. Letztendlich entschloss sich Rom im Jahr 148 v. Chr. zur Einrichtung der Provinz Makedonien, in die auch Illyrien aufging.

      Aber in der neuen Provinz kehrte keineswegs Ruhe ein, die Region sollte zum Schlachtfeld des Bürgerkrieges zwischen Caesar und Pompeius werden. Für beide Kriegsparteien war die Provinz als Brückenkopf wichtig, um weitere Gebiete im Osten des Römischen Reiches zu kontrollieren.

      Auch Octavian, der spätere Augustus, wusste um die Bedeutung der Region. Nach der Ermordung Caesars im Jahr 44 v. Chr. war das Reich schließlich zwischen ihm und Marcus Antonius, einem Weggefährten Caesars, aufgeteilt worden. Octavian hatte aber größere Ambitionen, sodass er Dalmatien 34 / 33 v. Chr. besetzen ließ. Das war vermutlich auch schon eine Reaktion auf die Politik des Antonius, der 36 v. Chr. die ägyptische Königin Kleopatra geheiratet und damit römische Interessen aufgegeben hatte. So kam es zum Krieg, der z. T. auf dem Balkan geführt wurde und den Octavian gewann. Nach seinem Sieg gründete er römische Kolonien in Dyrrhachium, Byllis und Buthrotum, weil er viele seiner Veteranen versorgen musste und darüber hinaus durch diese Ansiedlungen die römische Herrschaft absichern konnte. Verwaltungstechnisch ordnete er das Gebiet 27 v. Chr. neu, indem er die Provinz Illyricum unter Einschluss Dalmatiens und Pannoniens schuf.

      Roms Herrschaft war keineswegs gerne gesehen. Im Jahr 6 n. Chr. brach der Aufstand des Bato aus, der weite Teile Illyriens ergriff. Danach kehrte weitgehend Ruhe ein.

      Zu Anfang des 4. Jhs. n. Chr. erforderte die politische Gesamtsituation im Römischen Reich die Neuorganisation der staatlichen Strukturen. Aus der unter Diokletian entstandenen Präfektur Illyricum sollten die Provinzen Epirus Vetus, Epirus Nova und Praevaliens entstehen.

       Spätantike und Byzanz

      Die Neuordnung des Imperiums reichte nicht aus, um dieses langfristig zu stabilisieren. So kam es schließlich im Jahr 395 zur Teilung des Imperiums in einen westlichen und einen östlichen Teil. Politisch gehörte der Balkan zum Osten, jedoch – uns mag das heute als Kuriosität erscheinen – blieb die kirchliche Oberhoheit beim römischen Papst. Erst um das Jahr 750 herum schlug der byzantinische Kaiser im Streit mit dem Papst den Balkan dem Patriarchat von Konstantinopel zu.

      Die Provinz Illyrien fiel mit ihrem nördlichen Teil – bezogen auf die moderne Region um Shkodër und Lezhë – an das Weströmische Reich, während alles südlich davon Ostrom zugeschlagen wurde. Ein Zeugnis für diese Teilung stellen noch heute die Konfessionen dar: der Norden katholisch, der Süden orthodox.

      Das byzantinische Albanien erfuhr im 5. und 6. Jh. noch einmal eine Blütezeit. Davon zeugen die Spuren zahlreicher Baumaßnahmen, etwa großartige Kirchen mit prächtigen Mosaiken, aber auch neue Befestigungen. Letztere reichten jedoch nicht aus, um die Hunnen oder den Sturm der Völkerwanderung abzuwehren. West- und Ostgoten drangen ein, denen schließlich zwischen 570 und 600 slawische Völker wie Awaren, Serben oder Kroaten folgten.

      Schließlich wurden die Illyrer als Volk im Jahr 602 letztmalig in den „Miracula Sancti Demetrii“, der Heiligenlegende des Demetrios von Thessaloniki, erwähnt. Zu einem ernstzunehmenden Rivalen Ostroms sollten sich die im 7. Jh. bis nach Zentralalbanien vorstoßenden Bulgaren entwickeln. In der Folge der Eroberung gingen Städte wie etwa Byllis und Amantia unter.

       Mittelalter

      Weil Ostrom aus verschiedenen Gründen heraus eine Periode der Schwäche durchlebte, gelang es den Bulgaren gegen Ende des 9. Jhs. erneut in das heutige Albanien vorzustoßen. Mehr als 100 Jahre sollte es dauern, bis der byzantinische Kaiser Basileios II. (reg. 976–1025) im Jahr 1014 die besetzten Gebiete rückerobern konnte.

      Das Jahr 1079 ist für Albanien ein wichtiges Jahr, denn der byzantinische Geschichtsschreiber Michael Attaleiates (1020 / 1030–ca. 1085) sprach erstmals von Albanern. Aber schon zwei Jahre später drohte dem Land neues Ungemach, weil die Normannen 1081Teile Albaniens besetzten. Ihre Herrschaft sollte aber nur bis 1185 währen. Allerdings gaben diese nicht gänzlich auf, sodass es immer wieder zu erfolglosen Feldzügen kam.

      Die politische Karte Albaniens sollte sich ändern, nachdem im Jahr 1204 Konstantinopel durch die Teilnehmer des vierten Kreuzzugs erobert und das „Lateinische Kaiserreich“ errichtet wurde. Die neuen Spielräume ermöglichten noch 1204 die Gründung des unabhängigen Fürstentums Albanon, welches aber nur zehn Jahre überdauerte.

      Im Jahr 1272 wagte Karl I., der König von Neapel, die Invasion Albaniens. Ihm gelang es, die Küstengebiete von Durrës bis hinab nach Vlorë zu besetzen und das kurzlebige Regnum Albaniae auszurufen.

      Daneben sollte eine Reihe von Fürstentümern entstehen, deren Territorien über das Gebiet des heutigen Albaniens reichten und deren Herrscher sich teilweise noch byzantinischer Titel bedienten. Ihre Wirkungsgeschichte lässt sich wohl eher als begrenzt bezeichnen. Dauerhaft hingegen waren die Erwerbungen der Republik Venedig zu Beginn des 13. Jhs. Nach der Errichtung des Lateinischen Kaiserreichs in Konstantinopel fielen Albanien und Epirus an die Serenissima. Weitere Erwerbungen sollten noch folgen, so Durrës im Jahr 1392.

      Zwischen 1343 und 1347 wurde Albanien Teil des Großserbischen Reiches. Doch diese Episode sollte 1389 auf dem Amselfeld ein jähes Ende nehmen. Die Serben verloren die Schlacht gegen die Osmanen – noch heute ein nationales Trauma.

      Dieser osmanische Sieg sollte in den folgenden Jahren auch für Albanien Konsequenzen haben. Nach und nach wurde das Land erobert. Dieser Entwicklung setzte sich Georg Castriota (1405−1468), genannt Skanderbeg, entgegen.

      Skanderbeg, eigentlich Gjergi Kastrioti, war ein typisches Kind seiner Zeit. Aus dem albanischen Adel stammend, kam er nach militärischen Niederlagen des Vaters gegen die Türken als Geisel an den Hof Mehmets II. nach Adrianopel, dem heutigen Edirne. Wie viele seiner Zeitgenossen wechselte der junge Kastrioti die Seiten, als er bei den Janitscharen unterkam und zum Islam konvertierte. Mit dem Übertritt wechselte er auch den Namen zu Iskender, aus dem später Skanderbeg wurde.

      Im Jahr 1438 wurde er als Gouverneur nach Albanien geschickt, weil man ihn für linientreu hielt. Diese Haltung sollte sich grundlegend ändern, als der Vater 1443 durch die Osmanen ermordet wurde. Iskender revoltierte mit seinen Truppen gegen seinen ehemaligen Dienstherrn und übernahm die Herrschaft über sein angestammtes Fürstentum. Aus politischen Gründen trat er zum katholischen Glauben über, dadurch erhoffte er sich die päpstliche Unterstützung.

      Was aber Skanderbeg ausmachte, war seine Erkenntnis, alleine nichts erfolgreich gegen die Osmanen ausrichten zu können. So schuf er 1444 die „Liga von Lezhë“. Hier waren alle Mächte vereint, die Widerstand leisten wollten und konnten. Bis zu seinem Tode 1468 gelang es Skanderbeg, die Türken auf militärischem und diplomatischem Weg aufzuhalten. Die von ihm geschaffenen Grundlagen reichten aus, um die Unabhängigkeit Albaniens (im weitesten Sinne) bis 1478 zu sichern.

       Osmanische Zeit

      Nachdem der albanische Widerstand gebrochen war, konnten die Herrscher vom Bosporus darangehen, Land und Leute nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Neben der wirtschaftlichen und politischen Eingliederung ging es darum, die Albaner

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