Noch mehr Lächeln auf vier Beinen. Группа авторов

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Noch mehr Lächeln auf vier Beinen - Группа авторов

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ging mit seinem Hund spazieren, sah auf einer weiß verschneiten Wiese einen schwarzen Fleck, der sich bewegte – ein junger Hund – und brachte ihn ins Tierheim. Dort wurde der kleine, verschüchterte Kerl zu einem älteren, souveränen Retrieverrüden ins Gehege gesetzt, damit er nicht allein wäre und Zutrauen fassen könne. Nach einiger Zeit schaute man nach den beiden. Da kauerte der »souveräne« Retriever ängstlich in einer Ecke und vor ihm stand drohend aufgebaut der »verschüchterte Kleine«.

      Also wurde der offenbar doch nicht so Verschüchterte in die Futterküche verbannt. Einige Zeit später schaute man wieder nach ihm – da hatte er die Küche umgeräumt.

      Daraufhin rief man eine dem Tierheim bekannte Akitabesitzerin an und fragte nach einer Pflegestelle. Die rief mich an. Und so standen wir jetzt vor dem Rabauken und überlegten, ob wir uns den wirklich antun sollten. Aber Alewa fand ihn ganz in Ordnung – also durfte er mit. Aber nur über die Feiertage!

      Zuhause angekommen, wusste der Jungspund wie ein Wolf auf der Suche nach einem neuen Revier sofort, worauf es ankommt: erstens einen geschützten Schlafplatz und zweitens gesicherte Futterversorgung.

      Der Schlafplatz war schnell gefunden – 1. Stock vorne rechts im Eckzimmer, die Kudde neben dem Menschenbett, schön weich mit Schaffell gepolstert, das wär’s. Ein Satz, ein paar Mal um die eigene Achse gedreht und – plumps – da lümmelte er.

      Und rums – da flog er. Das von ihm ausgewählte Bett gehörte nämlich schon jemandem: Alewa. Und die ist, was ihr Eigentum angeht, sehr eigen und teilt nicht gerne. Also griff sie sich den Frechdachs und warf ihn aus ihrem Bett. Da saß er nun auf dem harten Boden und schüttelte sich – der Versuch war fürs Erste gescheitert.

      Aber vielleicht klappte es ja mit dem Futter besser. Also wieder runter ins Erdgeschoss, kurz gewittert und da vorne links neben der Haustür, da roch es so verführerisch, das musste sie sein! Tatsächlich, die Küche. Rein ins Paradies, eine Erkundungsrunde gedreht, Blick in alle Ecken, Nase in alle Schränke, Pfoten auf die Bank, da – der Napf! Nase rein – bloß Wasser! Gibt es hier keinen Napf fürs Futter? Egal, der kommt noch, erst mal die Immobilie sichern. Er stellte sich breitbeinig und besitzergreifend mitten in die Tür und verkündete knurrend: »Ab sofort gehört die Küche mir!«

      Aber da hatte er die Rechnung ohne die Wirtin gemacht. Ein roter Blitz, ein Sprung, ein Drachenfauchen, ein entsetzter Schrei, ein Winseln – Alewa hatte ihm mit dem Eckzahn ein Ohr an die Küchentür genagelt.

      Seit damals sind hier die Fronten geklärt – Alewa ist die Chefin und Kuma, der Pflegehund »nur über die Feiertage« hat die Rangordnung akzeptiert.

      von Anke Schober

      Wozu braucht ein Hundebesitzer ein Thermometer?

      Als Besitzer von drei wundervollen, aber völlig unterschiedlichen Hunden versucht man aus Liebe ab und an auf jeden Charakter einzugehen. Darum laufen wir unsere Hunderunden häufiger mit jedem einzeln.

       Münstedt +2 Grad

      Winterjacke, Handschuhe an, Schal rum und Mütze auf – Cooper ist der Erste. Der Husky legt sich ins Geschirr, seine Muskeln arbeiten, wir rennen los. Der Schweiß fließt mir den Rücken runter in die Poritze, auf dem Gesicht bilden sich Perlen, der Kopf ist hochrot unter der schönen warmen Mütze.

      Es gibt keine Pause! Immer volle Spannung am Bauchgurt, man keucht, man japst. Die Hände, arbeitslos, hängen pitschnass vom Schweiß in den Handschuhen. Nach 30 Minuten ist die Runde vorbei. Die gefühlte Temperatur beträgt +25 Grad – mit Mütze, Schal und Handschuhen, versteht sich.

      An der Tür steht erwartungsvoll Laki, Border-Collie-Labrador-Schnauzermischling, und wedelt.

       Münstedt +2 Grad

      Das Tempo wechselt zwischen schnellem Gehen und Rumstehen. Also ist es im Winteroutfit auch abwechselnd mal kalt, mal warm. Nach 40 Minuten erreiche ich unser Heim mit einer gefühlten Temperatur zwischen 0 und +10 Grad.

      Dort erwartet uns geduldig und gelassen Miko, der freundliche Akita.

       Münstedt +2 Grad

      Ohne Schal, Handschuhe und Mütze – ist alles verschwitzt – geht es in Runde 3.

      Jedes Pinkelplätzchen wird untersucht, ein Schritt vor, ein Schritt zurück. War dieser Grashalm gestern schon so krumm?

      Akita schnüffelt, Akita untersucht, Akita denkt nach, Akita setzt sich hin und kratzt sich. Jedes Meterchen dauert eine Ewigkeit. Die Hände werden an der Leine kalt und gefühllos. Die Ohren tun weh und leuchten rot. Ich stehe da und bibbere vor Kälte.

      Es war vor einer Stunde ganz sicher nicht soooooo kalt. Der Akita untersucht seine Umgebung in aller Ruhe weiter. Da ich als Besitzer ja Zeit habe, durchkrame ich mit den abgestorbenen, kribbelnden Händen meine Jackentaschen nach Eukalyptusbonbons, Labello und Taschentüchern. Wir schlendern weiter, denn jeder Hund soll ja auch mal seine Zeit für sich alleine haben …

      Dank des lieben Akitas fallen mir jetzt bei der dritten Runde manche Dinge auf. Die Rüben wurden vom Feld geholt, die ersten Bäume gefällt und aufgestapelt und ein Hund aus dem Dorf hatte nach dem Genuss von einem Knochen Verstopfung.

      Nach 70 Minuten komme ich völlig durchfroren zurück. Die gefühlte Temperatur liegt bei -25 Grad … ohne Mütze, Schal und Handschuhe, versteht sich.

      Ratet mal, was der Blick aufs Thermometer sagt?

       Münstedt +2 Grad

      Nach einem kurzen »In-mich-Gehen« entscheide ich mich, die tatsächliche Temperatur zu ignorieren, und koche mir nach der gefühlten einen Glühwein.

      Beim nächsten Mal laufe ich als Letztes mit Cooper, dann setze ich mich sicherlich im Bikini auf die Terrasse und trinke Eistee!

      von Heinz Penndorf

      Marotten sind gelegentlich nervig, Marotten sind manchmal lästig, Marotten sind hie und da liebenswert. – Marotten sind Teil der Persönlichkeit.

      Jeden Morgen startet Kiyo als Letzter von acht Akitas zu seinem Rundgang im Garten. Er hat eine Menge zu tun … Sich zu erleichtern, zum Beispiel, aber auch »die Zeitung« zu lesen, das heißt, alle Gerüche auf Neuigkeiten zu überprüfen und natürlich auch bei den Pferden, Eseln, Schafen und Hühnern nach dem Rechten zu sehen. Ist dies alles zu seiner Zufriedenheit erledigt, öffnet er eine der Türen und kommt zurück ins Wohnzimmer, wo sein Frühstück auf ihn wartet. Das ist der Ablauf eines »normalen« Morgens.

      Ein Tag in der Woche ist aber nicht normal, es herrscht ein strenger Fastentag. Wozu sollte er es da eilig haben zurückzukehren? Kiyo sieht dazu nicht den geringsten Grund. Er öffnet wie gewohnt die Außentüren, denkt aber gar nicht daran hereinzukommen. Er legt sich lieber vor die Küchentür und wartet. Worauf denn? Na, auf Herrchen, der ist nämlich sein Partner bei seiner Marotte, ohne ihn funktioniert sie nicht. Der weiß das und geht bei geöffneter Tür zur Leckerlibox. Getrockneter Pansen ist da drin und getrockneter Fisch und andere Köstlichkeiten. Kiyo beobachtet scheinbar gelangweilt, ist aber höchst

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