Noch mehr Lächeln auf vier Beinen. Группа авторов
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Nachdem er den Pansen gerochen hat, ist er sehr aufmerksam. Herrchen wirft den Belohnungshappen in die Küche auf den Boden … ein genauer Blick von Kiyo … zu klein das Stück … aufstehen lohnt sich nicht. Brav holt Herrchen noch ein Stückchen, diesmal etwas größer, und wirft es zu dem anderen. Gut, das kann ein Akita akzeptieren. Wie der Blitz ist der Rüde in der Küche, frisst die beiden Stücke und legt sich genüsslich zu Herrchen neben den Herd. Er sieht sehr zufrieden mit sich und der Welt aus. Darf er doch auch sein.
Herrchen ist genauso zufrieden, denn manchmal kann auch der Stärkere nachgeben, wenn er dazu noch der Klügere ist. Tja Kiyo, so ist das nun mal.
»Sagen Sie, warum erziehen Sie Ihre Hunde nicht? Meinen gewöhne ich solche Unarten ab!«
»Unarten erziehe ich meinen Hunden doch auch ab.«
»Warum dann nicht auch diese?«
»Weil es keine Unart ist, sondern eine Marotte.«
»Haarspalterei!«
»Nein, eine Unart ist etwas, was uns ärgert oder nervt, eine Marotte bringt uns zum Schmunzeln. Wie manches empfunden wird, hängt wohl von der Großzügigkeit des Beobachters ab. Oder sind Sie da anderer Meinung?«
Kiyo
Ken und sein Sofageheimnis
von Gabriela Richard
Ken ist ein 10-jähriger gestromter Akitarüde. Wir haben ihn selbst gezüchtet und er lebt zusammen mit Jojo, einer roten 8-jährigen Akitahündin bei uns im Haus. Ken und Jojo sind, wie die meisten Akitas, am liebsten in unserer Nähe, daher wandern sie unermüdlich von Raum zu Raum, wenn wir diesen wechseln.
Arbeite ich im Büro, liegt Jojo unter einem kleinen Tisch auf ihrer Decke und Ken entweder unter meinem Schreibtisch oder vor dem Büroschrank.
Sind wir in der Küche, liegen die beiden mitten im Raum, dort wo man am häufigsten über sie herübersteigen muss.
Anders ist es im Wohnzimmer. Nachdem Ken eines Nachts festgestellt hat, dass er auf dem Sofa viel bequemer liegt als auf einer Decke oder dem Teppich, versucht er diesen Ort möglichst frühzeitig am Abend zu erobern.
Während es sich Jojo schnell auf ihrer Decke bequem macht, wenn ich abends den Fernseher anschalte und es den Hunden klar wird, dass ich den restlichen Abend vor dem Fernseher verbringe, legt sich Ken auf den Teppich vor dem Sofa. Er weiß, dass er nicht auf das Sofa darf, aber auch nach zehn Jahren gibt er die Hoffnung nicht auf, dass ich eines Tages doch noch meine Meinung ändere.
In für ihn angemessenen Abständen – so etwa alle 30 Minuten – steht er auf, streckt sich und verlangt eine Streicheleinheit. Während er gestreichelt wird, stellt er immer wieder probeweise eine Vorderpfote auf das Sofa. Es könnte ja sein, dass ich doch weich werde und er sich zu mir auf das Sofa legen darf.
Wie immer sage ich »Nein«, er nimmt die Pfote mit resigniertem Blick vom Sofa und rollt sich wieder auf dem Teppich ein. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrfach an unseren Fernsehabenden.
Wenn ich dann den Fernseher ausschalte und mich auf den Weg nach oben mache, rollt sich Jojo wieder auf ihrer Decke zusammen und Ken folgt mir pflichtschuldig zur Treppe. Hat er sich jedoch davon überzeugt, dass ich tatsächlich nach oben ins Bett gegangen bin, kehrt er ins Wohnzimmer zurück und erobert sein Sofa.
Ken erobert das Sofa
Woher weiß ich das? Weil ich ihm schon einige Male hinterhergeschlichen bin und ihn schnell wieder vom Sofa gescheucht habe. Ohne großes Aufheben springt er dann herunter und legt sich auf den Teppich, um mit Sicherheit das Sofa wieder zu besteigen, wenn ich schlafen gegangen bin.
Doppelseitiges Klebeband hilft, solange es dort angebracht ist. Sobald es entfernt wird, schläft Ken wieder auf seinem Lieblingsplatz. Kisten, Kartons oder andere große Gegenstände werden vorsichtig zur Seite geschoben, damit man doch noch ein Plätzchen findet, und Kissen dienen nur als zusätzlicher Luxus für den Kopf.
Wenn ich morgens nach unten komme, begrüßen mich beide Hunde freundlich an der Treppe. Nur ein versehentlich auf den Boden gefallenes Kissen zeugt gelegentlich von Kens nächtlichem Sofaerlebnis.
Mittlerweile haben wir einen Kompromiss gefunden. Das Sofa gehört mir, wenn ich abends fernsehe. Sobald ich jedoch nach oben ins Bett gehe, darf Ken sein kleines »Geheimnis« hüten.
Ein Akitaleben
Zur Erinnerung an meine alte Choice (11. 07. 1999 - 13. 05. 2014)
von Christiane Lorra
An einem heißen Julitag erblickte Choice als Erste von vier Welpen das Licht der Welt. Es war der dritte und letzte Wurf meiner Hündin Toya. Vater Yozan, ein lmportrüde aus Japan, wohnte in Holland.
Choice hatte zwei Schwestern und einen Bruder. Für mich stand fest, ein Mädchen bleibt bei uns. Ich höre noch die Worte des Vorsitzenden des Akita Clubs, ob diese Entscheidung wohl züchterisch richtig sei. Er sollte recht behalten, wie sich später herausstellte;-).
Ich ließ mein Herz sprechen und schaltete den Verstand aus.
Choice blieb und entwickelte sich, wie auch die Geschwister, so gar nicht in Richtung väterliches Aussehen. Die Hauptzuchtwartin des Akita Clubs »drohte« scherzhaft schon mit einem Gentest. Trotzdem setzte ich meine Hoffnung für die Zucht in Choice.
Während der ersten Hitze war sie gegenüber fremden Rüden äußerst ablehnend. Sogar ihr geliebter Halbbruder Benkei musste Abstand halten. Bei den nächsten Läufigkeiten wird alles anders, so dachte ich. Ihre Mutter schmachtete schließlich jedem Rüden hinterher, wenn sie läufig war.
Bei Choice hingen die erzieherischen Zügel sehr locker – mein Fehler – und sie nutzte dies gnadenlos aus. Nicht nur die Jagd war ihre Leidenschaft, sondern auch das Einparfümieren mit uns äußerst unangenehmen Düften.
Auf einer Wanderung mit Mann und Hunden folgte Choice auf einem Feld einem Güllewagen in Aktion. Von oben ließ sie sich so richtig einsprühen, mein Brüllen ignorierte sie. Als wir später in der Nähe eines Baches kamen, bat ich, mehr im Spaß, meinen Mann, den Hund doch dort zu baden. Er hat es tatsächlich gemacht. Nur mit Unterhose bekleidet, tauchte er Choice in die Fluten. Welch ein Held!
Choice war ein dreiviertel Jahr alt, als wir Lubmin besuchten. Sie, Benkei und Mama Toya begleiteten mich. Bei einem Ausflug auf die Insel Usedom jagte Choice vom Strand ein Kaninchen in den Wald und verschwand dort. Zwei Stunden lang suchten wir nach ihr. Sie blieb verschwunden. Es wurde dunkel und ich immer verzweifelter, wollte ich doch ohne Choice die Insel nicht verlassen. Plötzlich sah ich ein älteres Paar am Strand und neben ihnen einen Hund, der sich genüsslich streicheln ließ: Choice!
Choice
Sie