Tiere erzählen vom Tod. Penelope Smith
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Oftmals können tiefsinnige Lektionen in der Zeit vor dem Abschied eines Tieres gelernt werden. Wenn man dem Tier die Gelegenheiten gibt, dem Menschen seine Gefühle zu zeigen, und dem Menschen die Gelegenheit, seine eigenen Gefühle von Liebe, Trauer, Schmerz, Hilflosigkeit und all den Spaß und die Freude, die er mit seinem Abschied nehmenden Tier erlebt hat, zu fühlen, so hilft das allen, loszulassen und ein friedliches Ende zu finden. Es ist hilfreich sich anzuschauen, was das Tier uns gelehrt und geschenkt hat und welchen Teil es in unserem Leben gespielt hat, bevor wir die Gefühle loslassen können, die uns davon abhalten, zu einem offenen und erleichterten Gefühl der tiefen Dankbarkeit überzugehen. Das hilft uns nicht nur beim Loslassen, sondern unsere tierischen Gefährten können sich dann auch genügend entspannen, um in Frieden und Liebe zu sterben. Tierkommunikatoren, Berater, Freunde, Tierführer und unsere Tierkameraden selbst können ihren Teil dazu beitragen, uns in dem Prozess des Loslassens zu unterstützen.
Zum selbst gewählten Zeitpunkt gehen
Wenn Sie Ihren Tieren mit offenem Herzen und Verstand gegenüberstehen oder auch einfach direkt fragen, werden sie oft deutliche Hinweise geben, ob sie sterben oder weiterleben wollen.
Barbara Janelle berichtet von einer 30 Jahre alten Stute namens Blue, die eines Abends in ihrem Stall zusammensackte. Die Besitzerin und der Tierarzt kamen herbeigeeilt. Die Stute wirkte, als würde sie schon vor dem Tor des Himmels stehen. Die Frau kniete sich neben Blue nieder und sagte zu ihr: »Blue, ich brauche ein deutliches Zeichen. Willst du jetzt sterben?« Blue öffnete die Augen, sah ihren Menschen an und stand auf. Danach lebte sie noch mehrere Jahre weiter.
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Marta Guzman lernte von einer Katze, die sie nicht mochte, viel darüber, sich der Liebe hinzugeben:
Ich hatte einen rotblonden Kater, der Petey hieß und den ich über alles liebte. Als Petey fünf Monate alt war, nahm ich Angela, eine schwarzweiße Katze mit kurzem Fell, auf. Petey liebte Angela. Ich bekam zu Angela keinen rechten Bezug und hielt sie auf Abstand.
Jahre später wurde bei Angela Nierenversagen diagnostiziert. Die große Trauer, mit der ich auf die Neuigkeit reagierte, überraschte mich selbst. 13 Monate lang flößte ich Angela subkutane Flüssigkeiten ein, auf die ihr Körper ziemlich gut ansprach. Doch dann verschlechterte sich Angelas Gesundheit stark und ich rief den Tierarzt an, um sie einschläfern zu lassen. Ich sagte den Termin ab, als Angelas Zustand sich prompt deutlich erholte.
Ich merkte, dass Angela und ich uns nicht länger bekämpften. Endlich konnte ich mein Herz öffnen und hören, was sie wollte - nämlich zu einem von ihr selbst ausgewählten Zeitpunkt gehen. Wir hatten noch drei liebevolle Wochen miteinander, in denen Angela täglich schwächer wurde. Als ich eines Tages von einer Besprechung nach Hause kam, fand ich Angela tot unter ihrem Bett. Wir hatten am Ende ihres Lebens Frieden geschlossen. Mir wurde klar, dass ich von Angela viel über die Hingabe an die Liebe gelernt habe, und ich war ihr dafür dankbar.
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Doris wurde von ihrem Tierarzt und ihren Freunden geraten, ihre Katze Poppy einschläfern zu lassen. Poppy konnte sich ohne Doris’ Hilfe nicht mehr entleeren oder fressen. Als ich mit Poppy sprach, wollte sie von allein gehen, ohne eingeschläfert zu werden. Die Hilfe ihres Menschen machte ihr nichts aus, da ihre Besitzerin es nicht als Last ansah und sie mit Würde behandelte.
Eines Tages, als Doris weg war, verließ Poppy ganz friedlich ihren Körper. Wie sie uns später mitteilte, hatte Doris sich wegen ihr keine Sorgen machen sollen und daher hatte sie sich entschlossen, in Doris’ Abwesenheit zu sterben. Poppy beschrieb mir, dass sie Doris’ Verwandte und andere Tierkameraden, die vor ihr den Übergang gemacht hatten, und eine ganze Gruppe anderer Wesen, die ihre Freunde waren, nun im Jenseits begegnete. Sie erzählte mir, dass ihre Mutter, die schon lange tot war, ihr in einem Traum gesagt habe, sie würde für sie da sein. Diese spirituellen Verbindungen und Offenbarungen schenkten Doris eine heilige Perspektive und Frieden.
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Sherris alte Stute Mamba starb trotz operativer Eingriffe sowie Kräuterbehandlungen und homöopathischer Mittel an Krebs. Es wurde immer schwerer für sie, zu fressen oder sich zu bewegen. Sherri und Mamba hatten schon ihren Frieden geschlossen und waren beide überzeugt, dass der Zeitpunkt gekommen sei, an dem der Tierarzt ihr Sterbehilfe leisten sollte.
Mamba war bei den Leuten im Reitstall sehr beliebt. Sie bat, all ihre menschlichen Freunde noch einmal zu sehen, um sich von ihnen zu verabschieden. Daher organisierte Sherri eine Abschiedsfeier und lud alle Freunde ihrer Stute dazu ein. Sherri wollte auch wissen, ob ihr Pferd sich irgendetwas Besonderes für ihre Party wünschte. In ihrer Kommunikation mit mir schickte Mamba mir die Vision, in der sie ein Partyhütchen aufhatte und Karottenkuchen fraß. Sherri lachte, denn Mamba hatte auf früheren Geburtstagspartys einen Hut getragen und Karottenkuchen bekommen.
Alle genossen die Abschiedsparty sehr, die unter Tränen, viel Herzenswärme und geteilter Freude über Mambas gutes Leben stattfand. Als der Tierarzt am nächsten Tag kam, war Mamba bereit. Sie legte sich hin, um die Spritze zu erhalten. Sie ging in Würde und Frieden, genauso wie sie gelebt hatte, und ihre menschliche Besitzerin war erleichtert und glücklich für sie, statt sich mit Schuldgefühlen zu belasten.
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Neil Jarrell empfand eine ganz besondere Liebe für seine Katze Raku. Als Raku anfing, ihr Gleichgewicht zu verlieren, diagnostizierte der Tierarzt ihre Krankheit als unheilbar und bot an, sie einzuschläfern. Für Neil brach bei diesem Urteil eine Welt zusammen. Er schildert, was dann geschah:
Ich ließ mich von der Tierkommunikatorin Val Heart beraten, die mir versicherte, dass Raku ihr mitgeteilt habe, ihre Zeit sei noch nicht gekommen. Raku sagte, das Frühjahr sei so herrlich, dass sie so lange wie möglich draußen verbringen wollte. Raku verstand mein hektisches Verhalten gar nicht. Sie bot mir an, ein paar »verzauberte Stellen« im Garten kennen zu lernen, auf denen sie so gern lag.
Ich verbrachte viel Zeit mit Raku, lag neben ihr im Gras und bemühte mich, den Drang zu unterdrücken, aufzuspringen und weiterzuarbeiten oder den Insekten auszuweichen oder irgendein Problem zu lösen. Raku versuchte mir beizubringen, einfach zu »sein«.
Während meines emotionalen Aufs und Abs konsultierte ich Val mehrmals. Einmal fragte ich sie, ob ich Raku einschläfern lassen solle. Als Antwort dankte Raku mir für meine Fürsorge und teilte mir mit, dass sie nicht eingeschläfert werden wolle. Sie wünsche sich, den Übergang aus diesem Leben ganz natürlich zu erleben. Sie sagte, wenn der Schmerz zu stark werden würde, würde sie mir ein Zeichen geben. Raku ließ mich auch durch Val wissen, dass sie mich sehr lieb habe, sie an einen besseren Ort gehen und ihre Seele weiterleben würde. Sie verschied an einem Nachmittag, als ich nicht dabei war. Mir wurde klar, wie viel ich von meiner Lehrerin Raku gelernt hatte und wie viel die Menschheit lernen könnte, wenn wir anderen Lebewesen nur zuhören würden.
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Trotz mehrfacher Bandscheibenvorfälle wollte Catherines Dackelhündin Julia nicht sterben. Fröhlich hielt sie durch, auch wenn es ein Jahr dauerte, bis sie wieder laufen konnte. Schon zweimal hatte der Tierarzt geraten, sie einschläfern zu lassen, doch das war nicht in Julias Sinn.
Liebevoll und mitfühlend zeigte Julia uns ein Leben nach dem anderen in vielerlei Formen, einschließlich menschlicher Gestalt, in denen sie für andere da gewesen war. Trotz körperlicher Leiden hatte sie ihnen gedient und war immer über sich selbst hinausgewachsen. Das Wissen, das sie durch ihr Beispiel weitergeben wollte, war, dass Leiden eine Einstellungssache ist, und dass physischer Schmerz einen nicht davon abhalten muss, zu lieben und zu dienen.