Was geschieht mit uns, wenn wir sterben?. Lisa Williams

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Was geschieht mit uns, wenn wir sterben? - Lisa  Williams

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die Gabe ganz offensichtlich nicht hat?

      Wenn ich an Skeptiker denke, fällt mir automatisch mein Vater ein. Es ist schwer zu glauben, dass er fast zwanzig Jahre lang mit mir zusammengelebt hat und schon vorher eine Frau geheiratet hatte, deren Mutter eine bekannte Hellseherin war – und trotzdem nicht an unsere Gabe glaubte. Als ich anfing, Readings abzuhalten, schüttelte mein Vater nur den Kopf und wandte sich ab. Er kam zu keiner meiner Fernsehsendungen in England und ließ sich auch nicht bei den spirituellen Kirchenversammlungen blicken, bei denen ich als Medium des Abends teilnahm.

      Noch Jahre, nachdem ich meine Tätigkeit als Medium zu meinem Vollzeitberuf gemacht hatte, fragte er mich: »Wann suchst du dir endlich einen richtigen Job?« Darauf gab ich immer zurück: »Was ist denn ein richtiger Job?« Und dabei beließ ich es, da es sinnlos war, sich darüber mit ihm zu streiten.

      Das erste Mal, dass er zu einem meiner öffentlichen Readings kam, war im April 2008, und das auch nur, weil er sich nicht davor drücken konnte. Wir befanden uns auf einer Kreuzfahrt auf hoher See, bei der sich alles um das Thema »spirituelle Verbindungen« drehte. Sie war von meinem Verlag Hay House organisiert worden. Wenn Dad also nicht an Land schwimmen wollte, dann musste er wohl oder übel meiner Veranstaltung beiwohnen.

      Normalerweise habe ich kein bisschen Lampenfieber, doch diesmal war ich nervös, weil mein Vater unter den Zuschauern saß. Ich machte den Anfang, indem ich fragte, ob es im Saal Skeptiker gebe, und auch wenn sich viele suchend umsahen, hob keiner die Hand. Ich wartete ab. Dann zeigte ich auf meinen Vater und sagte: »Ich weiß aber, dass wir mindestens einen Skeptiker unter uns haben, und das ist mein Vater!« Alle waren schockiert, aber Dad winkte nur souverän, der Gute.

      Ich zeigte nicht etwa auf meinen Vater, um ihn zu blamieren, sondern um den Leuten zu zeigen, dass es in Ordnung ist, skeptisch zu sein, nach Antworten zu suchen und sie zu hinterfragen. Wie ich den Zuschauern erklärte, hat die Skepsis meines Vaters mir beim Erwachsenwerden gutgetan. Er hatte mich immer wieder herausgefordert, als ich anfing, meine Gabe zu entwickeln, und dadurch war mir klar geworden, dass ich daran arbeiten musste, die anderen Zweifler da draußen zu überzeugen. Er brachte mich dazu, mich stärker zu bemühen, akkurate Informationen zu empfangen, statt der Banalitäten, die jeder erhalten könnte. Ich habe hart daran gearbeitet, andere zu verstehen, mit ihnen mitzufühlen, und deswegen bin ich meinem Vater für seinen unerschütterlichen Standpunkt dankbar.

      Heute freue ich mich über jeden Skeptiker, der meine Vorstellung besucht oder zu einem Reading kommt, da ich weiß, dass er mich dazu bringen wird, mein Bestes zu geben. Wenn mir Menschen sagen, dass sie voller Skepsis zu meiner Veranstaltung kamen und sie voller Überzeugung wieder verlassen haben, dann frage ich immer, an welchem Punkt sie ihre Meinung geändert haben. Meistens berichten sie, dass es ein Reading war, das sie nachvollziehen konnten, oder dass sie gehört hatten, wie jemand, für den ich ein Reading abgehalten hatte, hinterher sagte, wie genau alles gestimmt hätte. Oft bestätigen die Leute erst hinterher den Wahrheitsgehalt einer Botschaft und geben erst dann zu, wie tief die erhaltenen Antworten sie beeindruckt haben.

      Erst nachdem sich mein Vater meine Fernsehsendungen angesehen hatte und zu vielen Live-Veranstaltungen mitgekommen war, ließ er sich von der Echtheit meiner Tätigkeit überzeugen. Die Woche auf der Kreuzfahrt meines Verlags, in der er jeden meiner Vorträge besuchte und sogar bei mehreren Gruppenübungen mitmachte, hatte ihn noch nicht überzeugt. Er nahm dann auch an zahlreichen spirituellen Workshops anderer teil. Er machte zwar seine Hausaufgaben, blieb aber weiterhin reserviert.

      Dann starb meine Großmutter – Vaters Mutter – im April 2009. Nach ihrer Beerdigung kehrten wir nachmittags zu meinem Elternhaus zurück, um etwas zur Ruhe zu kommen. Mein Bruder Christian und seine Frau Claire hatten sich hingelegt, meine Mutter ruhte sich im Wohnzimmer aus und Dad im Schlafzimmer meiner Eltern. Plötzlich stand er auf und rief: »Einen Augenblick, Mom!«

      Meine Mutter ging ins Schlafzimmer und fragte ihn, was los sei. Er schüttelte verwundert den Kopf und sagte, ihm sei, als hätte seine Mutter ihn beim Einschlafen gerufen. Ihre Stimme hatte ihn geweckt. Dann merkte er, was er gerade gesagt hatte, und versuchte es zurückzunehmen: »Ach nein, das war wohl etwas, was ich im Radio gehört habe.« Meine Eltern besitzen gar kein Radio und der Fernseher war ausgeschaltet – im ganzen Haus war es vollkommen still. Anscheinend war Dads Mutter zurückgekommen, um ihn noch einmal zu sehen, und hatte im Traum Verbindung mit ihm aufgenommen, was sehr häufig vorkommt.

      Ehrlich gesagt hat die Skepsis meines Vaters mich nie ernsthaft gestört. Erst im September 2009 kam er nach meiner Veranstaltung in Wellington, Neuseeland zu mir und sagte: »Jetzt glaube ich dir.« Ich war so perplex, dass mich eine Feder umgehauen hätte!

      Mein Vater war bei neun Live-Veranstaltungen dabei gewesen. Er hatte die Reaktion der Zuschauer gesehen. Und er hatte Bemerkungen gemacht wie beispielsweise: »Die Sitzung, die du abgehalten hast ... die Frau hatte dir doch nichts verraten, stimmt’s? Aber du hast es trotzdem geschafft. Du hast den Kontakt zu ihrer Mutter zustande gebracht, und am Ende war die Frau richtig glücklich.« Also wusste ich, dass ich bei ihm Fortschritte machte. Als Dad sich dann endlich seine eigene Meinung über meine Arbeit bildete, nahm er sie mit offenem Herzen an.

      Wie mein Vater mir erst später gestand, machte meine Gabe ihm im Grunde Angst, weil es für sie keine logische Erklärung gibt. »Du bist zwar meine Tochter und ich weiß, dass du nicht lügst«, sagte er. »Aber verstehen tue ich es trotzdem nicht. Ich weiß nur, dass du den Leuten Trost und Hoffnung schenkst, und das ist ein kostbares Geschenk. Also machst du deinen Job richtig.«

      Der Umgang mit Skeptikern –

       einschließlich mit mir selbst!

      Mit einem Skeptiker zusammenzuleben, war als Kind schwer für mich, vor allem, da ich meine Gabe und Fähigkeiten selbst nicht verstand. Dennoch halte ich es für gut, wenn jeder von uns hinterfragt, was wahr ist und was nicht, und ich glaube, wir müssen uns jeder unsere eigene Meinung darüber bilden, was wir glauben sollten und was nicht. Das trifft sogar auf mich zu – auch wenn ich ein professionelles Medium bin, behalte ich mir eine gewisse Skepsis vor, wenn ich von jemand anderem auf meinem Gebiet ein Reading erhalte.

      Am Anfang meiner beruflichen Karriere suchte ich eine Frau auf, die mir statt wirklich nützlicher Auskünfte das erzählte, was sie für meine Zukunftswünsche hielt. Ich fühlte mich um mein Geld betrogen und diese Erfahrung machte mich misstrauisch. Irgendwann kam ich jedoch darüber hinweg und ging zu einem anderen Medium, das mir besser weiterhelfen konnte. Diese Frau nannte mir Details aus meinem damaligen Leben und aus meiner Vergangenheit. Die Dinge trafen alle absolut zu, so dass ich ihren Auskünften trauen konnte. Als sie mir dann meine Zukunft voraussagte, war ich offen für ihre Informationen.

      Manchmal weiß man schon vorher, was in seinem Leben eintreffen wird, da die Ereignisse sich schon abzeichnen und man die weitere Entwicklung erkennen kann. Zu dem Zeitpunkt, an dem ich das zweite Medium aufsuchte, hatte ich eine solche Vision von meiner Zukunft gehabt und staunte, als sie das aufgriff, was ich schon selbst wusste.

      Meine eigene Vision war, dass ich auf der Bühne stehen und mit einer großen Zuschauermenge kommunizieren würde. Ich liebe Musik und hatte auch schon professionell gesungen, doch ich hatte noch keine Karriere als Sängerin eingeschlagen. In meiner Vision sang ich nicht, sondern stand auf einer Bühne, redete mit den Zuschauern, brachte sie zum Lachen und sogar zum Weinen. Und dennoch war ich nicht davon überzeugt, ein professionelles Medium zu werden.

      Außerdem hatte ich damals noch eine Zukunftsvision, in der ich meinen Namen auf einem Buch sah, das auf einem Regal stand. Das kam mir ziemlich seltsam vor, da ich mich in der Schule nicht für kreatives Schreiben interessiert hatte – auch wenn ich mich zu einem Leistungskurs in Englisch durchgerungen hatte, da ich dachte, er könnte mir später irgendwann nützen.

      Als

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