Was geschieht mit uns, wenn wir sterben?. Lisa Williams

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Was geschieht mit uns, wenn wir sterben? - Lisa  Williams

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Erstes eröffnete sie mir, ich würde berühmt werden. Na ja, wenn wir jung sind, hören wir alle gern, dass wir berühmt werden, weil die Filme und Zeitschriften uns glitzernden Glamour vorgaukeln. Aber ich wollte eigentlich nur singen. Deswegen hoffte ich, sie meinte einen Plattenvertrag in baldiger Zukunft. Doch wie weit war ich von der Wahrheit entfernt! Nan sagte, ich würde für meine Arbeit bekannt werden, und dass ich dasselbe tun würde wie sie. Ich würde ihre Arbeit fortsetzen, aber ich würde dabei auf der Bühne stehen und vor Tausenden von Menschen auf der ganzen Welt als Medium arbeiten.

      Damals war ich geschockt zu erfahren, dass meine berufliche Zukunft daraus bestehen sollte. Doch heute kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen. Zum Glück verschwand meine Oberflächlichkeit schon bald nach dieser ersten Sitzung. Das geschah durch mehrere Umstände, die mein ganzes Leben veränderten. So erkrankte ich zum Beispiel an Krebs und wurde eine alleinerziehende Mutter. (Diese und zahlreiche andere Erfahrungen, die meinen Weg geformt haben und zu meiner Tätigkeit geführt haben, schildere ich in meinem ersten Buch Life Among the Dead.)

      Heute bin ich zwar fest »in der Industrie«, wie die Arbeit in Hollywood genannt wird, doch es geht mir dabei immer noch nicht um Glitzer und Glamour. Wie vorausgesagt besteht meine Tätigkeit darin, anderen zu helfen, sich selbst zu heilen, während sie sich mit ihrer Reise durchs Leben und durch den Tod anfreunden.

      Der Beginn meiner Arbeit

      Erst nach dem Tod meiner Großmutter fing ich als professionelles Medium an zu arbeiten. Da Nan mich nicht in der Weiterentwicklung meiner Gabe trainiert hatte, war ich ganz auf mich gestellt, als ich Sitzungen für andere anbot. Glücklicherweise schlug mir eine Freundin, die einen besseren Geschäftssinn hat als ich, vor, eine Sitzung für sie abzuhalten und als Honorar 20 Pfund zu berechnen, was ungefähr 28 Euro entspricht.

      Ein Satz, den meine Großmutter gesagt hatte, ist mir bis heute geblieben: »Vertraue immer auf dein Bauchgefühl – es wird dich nie täuschen.« Die Kartenlegerin aus Blackpool hatte dasselbe gesagt. Es ist ein starkes Mantra, das ich auch meinen Schülern, die ihre eigenen übersinnlichen Fähigkeiten entwickeln wollen, mit auf den Weg gebe.

      Als ich erwachsen wurde, akzeptierte ich endlich, dass meine übersinnlichen Fähigkeiten und meine Gabe als Medium ein Teil von mir sind, den ich nicht ändern kann und vor dem ich mich auch nicht verstecken kann. Allmählich begann ich, sie anzunehmen, aber es war kein einfacher Prozess. Ich wurde von Freunden (und in geringerem Maße auch von meinen Verwandten) unterstützt, die mich dazu drängten, endlich hauptberuflich als Medium zu arbeiten – und der Welt zu verkünden, wer ich bin und was ich tue.

      Sobald ich als professionelles Medium anfing, stellte ich (zu meinem Erstaunen) fest, dass immer mehr Menschen meine Tätigkeit anerkannten. Der Arbeit als Medium haftete kein negativer Beigeschmack mehr an. Sie war nicht länger etwas, das man in zugehängten Zelten und hinter verschlossenen Türen heimlich tat. Man brauchte auch nicht mehr ein gewisser Typ in einer bestimmten Aufmachung zu sein, um die Gabe zu praktizieren. Und man brauchte sich ihrer auch nicht mehr zu schämen.

      Im Rückblick war diese neue Einstellung eine sehr befreiende Erfahrung für mich – zu wissen, dass ich nicht so sein musste, wie die Leute es vielleicht von mir erwarteten, wenn sie wegen einer Sitzung zu mir kamen. Ich war jünger, ich war ein bisschen durchgeknallt, ich war gut drauf und ich sah vollkommen normal aus. Außerdem integrierte ich meine übersinnlichen Fähigkeiten in den Alltag. Da ich ein kleines Kind hatte, erlebten mich die Leute beispielsweise als eine Frau mit den typischen Belangen einer Mutter. Mein Leben und meine Arbeit waren nicht in die Kategorien normal und »hexig« unterteilt, wie es früher der Fall war, als Medien noch einen »Deckmantel« brauchten. Da es vollkommen unnötig war, meine Identität zu verbergen, konnte ich mich einer ganz neuen Form der Integrität erfreuen.

      Bei den vielen Sitzungen machte ich noch eine weitere Entdeckung: Je mehr ich mit meiner Gabe arbeitete, umso stärker wurde sie. Genauso wie die Spannbreite der Stimmbänder zunimmt, je mehr man singt, wurden die Informationen klarer und flossen leichter, je mehr Sitzungen ich abhielt. Anfangs machte ich Zukunftsvoraussagungen, doch dann entwickelten sie sich zu Readings, in denen ich als Medium fungierte. Beides machte mir Spaß und tut es auch jetzt noch.

      Wie ich herausfand, gibt es unterschiedliche Energien, mit denen ich arbeiten kann, je nachdem, ob ich die Zukunft voraussehe oder eine Nachricht aus dem Jenseits überbringe. Ich sehe beides so, als würde ich zwei verschiedene Treppen hinaufsteigen: Entweder gehe ich die hellseherische Treppe hinauf, um für das Schicksal und die Zukunft eines Menschen offen zu werden, oder ich gehe die Treppe des Mediums hinauf, um mich für die spirituelle Welt zu öffnen. Die Treppe des Mediums erfordert jedes Mal mehr Energie, aber sie ist es wert, da sie die Menschen mit geliebten verstorbenen Mitmenschen kommunizieren lässt. Damit will ich nicht sagen, dass hellseherische Sitzungen nicht hilfreich wären, denn sie können in bestimmten Situationen viel Klarheit schaffen und Hoffnung bringen, doch für mich ist der Weg über das Medium weitaus befriedigender.

      Manchmal stelle ich fest, dass ich mitten in einer Sitzung die Treppe wechseln muss, um empfangene Informationen zu überprüfen. Bei manchen Readings nahm ich zuerst die Treppe des Mediums und erhielt Informationen vom Geist der Verstorbenen, die ich dann auf ihre Richtigkeit hin überprüfen musste, indem ich zur anderen Treppe überwechselte. Das ist ein Vorgang, bei dem ich Informationen aus der spirituellen Welt gegenprüfe und sie mir bestätigen lasse. Es ist etwas kompliziert, aber es macht auch Spaß, vor allem, wenn eine Bestätigung kommt.

      Genau das passierte, als eine Klientin namens Claire zu mir kam. Sie wollte Verbindung zu ihrer Großmutter aufnehmen, die hinübergegangen war, während Claire im Urlaub war. Deswegen hatten sie nicht mehr Abschied nehmen können. Sobald ich mit der Sitzung begann, meldete sich Claires Großmutter und bestätigte ihre Gegenwart, indem sie meiner Klientin persönliche Informationen gab, die nur sie wissen konnte. Es war eine wundervolle und sehr starke Verbindung.

      Dann begann die Großmutter, Claire einige Dinge über ihr Privatleben mitzuteilen. Wie sie ihrer Enkelin sagte, war Claires Freund nicht der Richtige für sie. Sie würde ihn eines Morgens nach dem Aufwachen ansehen und nur sagen: »Ich liebe dich nicht mehr. Wir sollten uns trennen.« Es müssten dann zwar noch ein paar Dinge geordnet werden, doch nach der Trennung würde sich Claire viel glücklicher fühlen.

      Als ihre Großmutter die Verbindung beendet hatte und auch unsere Sitzung sich ihrem Ende näherte, gestand Claire mir, dass die Botschaft sie etwas verwirrte. Wie sie sagte, entsprach eine Trennung, wie ihre Großmutter sie vorausgesagt hatte, eigentlich nicht ihrem Wesen. Ihre Bemerkung veranlasste mich, mir ihr Leben näher anzusehen und die Fakten mithilfe einer hellseherischen Sitzung abzuklären. Ich bat meinen Geistführer, mich mit Claires Geistführer in Kontakt zu bringen und mir nähere Informationen zu übermitteln. Die Energie veränderte sich und ich spürte jenes leichtere Gefühl, das sich oft bei einer hellseherischen Sitzung einstellt. Und dann strömten die Informationen.

      Mein Geistführer zeigte mir eine Vision, in der Claire Koffer und Kisten packte, doch es waren eindeutig nicht Claires Koffer. Wie sich herausstellte, sah ich die Szene, in der Claires Freund auf ihre Aufforderung hin auszog und sie ihm beim Packen half. Ich konnte auch einen Zeitrahmen erkennen, in dem all das geschehen würde. Die Vision entsprach genau dem, was ihre Großmutter vorausgesagt hatte.

      Achtzehn Monate später begegnete ich Claire zufällig beim Einkaufen. Sie erzählte mir, was sich seit unserer Sitzung in ihrem Leben verändert hatte. Was ihre Großmutter und mein Geistführer vorausgesagt hatten, war eingetreten: Claire hatte ihren Freund gebeten auszuziehen und war jetzt viel glücklicher, genau so, wie ihre Großmutter es vorausgesehen hatte.

      Wie ich meine Gabe heute nutze

      Mittlerweile arbeite

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