Die Nadel des Todes. Joachim Bräunig
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„Können wir unsere Mobile nach unsere Vorstellung aufstellen?“, fragte nun beherzt Jana.
„Ja, aber ich weise sie ein. Am besten wäre es am Rande des Platzes“, stimmte nun der Chef des Platzes zu.
„Das ist uns egal“, sprach Jana Schubert und freute sich über die Erfüllung ihre Mission.
Der Platzwart schritt mit der jungen Kommissarin zu den drei Wohnmobilen und erläuterte ihren Begleitern den Platz und die Regeln, welche streng zu befolgen sind. Er hatte sie alle freundlich begrüßt und zollte ihnen Respekt für ihre verantwortungsvolle Aufgabe, was die Begleiter von Jana Schubert zunächst sichtlich verwunderte, aber später erklärte sie ihnen die Vorgeschichte und den Verlauf des Gespräches mit dem Mann. Er wies ihnen den Platz zu und beobachtete mit wachem Blick die Aufstellung und zeigte sich nach deren Beendigung sichtlich beeindruckt.
„Solch eine Aufstellung ist mir bisher nicht untergekommen, aber ich gestehe für eine gewisse Intimität kann dieser fast abgeschlossene Bereich sorgen. Ich hoffe, es wird ihnen an unserer schönen Nordsee gefallen und wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt und wenn es meine Zeit erlaubt, werde ich sie, falls sie damit einverstanden sind, gelegentlich besuchen“, sagte der Platzwart und verabschiedete sich.
Die sechs Freunde hatten den Tag über einen Ausflug nach Bremerhaven unternommen, wobei sie mit der Fähre übersetzten, deren Fahrt aber lediglich zehn Minuten dauerte. Sie hatten einen Bummel durch die Innenstadt unternommen und sich gegenüber der Kirche einen Eisbecher gegönnt und fuhren in den Nachmittagsstunden wieder zurück.
„Es sind nun schon drei Tage seit unsere Ankunft vergangen“, sagte Philipp, als sie wieder gemeinsam an ihrem selbstgeschaffenen Vorplatz saßen.
„Den Platz haben wir wieder Jana zu verdanken, die mit ihrem unwiderstehlichen Charme den etwas spröden Platzmeister von der Notwendigkeit unserer Abendstunden überzeugt hat“, sagte Klaus Ullmann schmunzelnd.
„Die Gegend hier finde ich auch nicht schlecht“, sprach Ulrike Schlosser.
„Wir können uns glücklich schätzen, dass es Jana gelungen ist, diese U-förmige Aufstellung unserer Wagen durchzuboxen, ansonsten würde uns der teilweise heftige Nordseewind das schöne Leben erschweren“, sagte Heinz Schlosser.
„Der Wind pfeift manchmal ganz doll“, stimmte Beate Ullmann zu.
„Wie gestalten wir den heutigen Abend?“, wollte Philipp Schroeder, genannt OE, wissen.
„Ich habe heute einen ganz seltenen Appetit“, sagte Klaus Ullmann.
„Was mich nicht wundert“, warf seine Frau ein.
„Welchen Appetit hast du?“, fragte Heinz Schlosser.
„Ein Kesselgulasch wäre ganz was Feines“, lächelt Ullmann.
„Ja“, stimmten alle zu, wobei sich die Frauen fragend anschauten.
„Und wo wollt ihr so schnell das Fleisch herbekommen und außerdem muss es erst gekocht werden.“
„Ich würde mich in dem Einkaufsmarkt umschauen“, sagte Jana begeistert.
„Ich finde die Idee Klasse“, sagte mit strahlenden Augen Frau Schlosser.
Die Kriminalisten hatten in der freien Mittelfläche zwischen ihren Wagen ihre Tische aufgestellt und eine größere Fläche zum Grillen und für Spiele freigelassen. Philipp hatte in seinem Wagen eine klappbare Tischtennisplatte mitgebracht und die Männer als auch die Frauen spielten je nach Lust und Laune.
„Also wer kümmert sich um das Essen?“, fragte nun Klaus Ullmann.
Nach kurzer Beratung wurde das erwartete Ergebnis festgelegt, indem die Frauen sagten: „Wir kümmern uns um die erforderlichen Zutaten.“
„Klasse“, riefen die Männer.
„Dazu brauche ich aber den Wagenschlüssel“, sprach Jana.
„Oje, aber bring ihn mir gesund zurück“, stöhnte Philipp.
Die Frauen hatten die notwendigen Zutaten für den Kesselgulasch besorgt, währenddessen die Männer ein Tischtennisturnier spielten. Das Spielen auf dem weichen Untergrund war nicht einfach, da gelegentlich die Beine eine andere Bewegung ausführten, als vom Spieler gewünscht, was zu manchen lustigen Äußerungen führte. Am Abend war der Kesselgulasch fertig und die Frauen wurden von ihren Männern gelobt, da er sehr gut gelungen war und auch die gewünschte Würze besaß. Sie hatten über das Feuer einen großen Kessel gehangen und mussten bald feststellen, dass die zubereitete Menge für sie zu viel war und überlegten den übrig bleibenden Rest für den nächsten Tag einzulagern, als der Platzwart bei ihnen vorbeischaute und sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigen wollte.
„Das riecht sehr gut bei ihnen“, sagte er.
„Sie können gern einen Schüssel bekommen“, wurde er eingeladen.
„Sehr gern“, erwiderte er.
Die Zeit war bereits etwas vorgerückt und die Kriminalisten hatten zwei Halogenlampen aufgestellt, sodass ihr Platz hell erleuchtet war, was dem gesamten Campingplatz eine etwas gespenstisch anmutende Atmosphäre verlieh, aber zugleich abenteuerlich wirkte.
„Sie haben sich auf lange Abende eingerichtet. Ich finde die Idee mit den Scheinwerfern sehr gut, dass hatten wir bis jetzt auf meinem Platz noch nicht“, sagte der Chef des Platzes.
„Das war die Idee meines Freundes“, sprach Jana Schubert und schaute Philipp mit verliebtem Blick an, den dieser mit der gleichen Freude zurückgab.
Die Urlauber saßen gemeinsam mit Nils Hansen, dem Platzwart des Campingplatzes von Tossens, lange zusammen und Ulrike Schlosser hatte sich in der Zwischenzeit zu einem Strandlauf entschlossen. Sie musste allein laufen, da ihre Begleiter keine Lust hatten.
Die Stimmung unter den Urlaubern nahm im Verlaufe des Abends immer mehr zu und Herr Hansen sagte: „Ich kenn einen schönen Witz.“
„Erzähl schon“, wurde er von Philipp aufgefordert.
„Treffen sich zwei Frauen und eine fragt: Weißt du warum sich unsere Nachbarn haben scheiden lassen? Ja, sie hat ihn um 40 Euro für den Schönheitssalon gebeten. Und er hat ihr freiwillig 500 Euro gegeben.“
„Da fällt mir auch einer ein“, sagte Heinz Schlosser
„Vater und Sohn sind auf dem Heimweg. ‚Du Papa, woran erkennt man eigentlich, wenn jemand betrunken ist?‘ ‚Ganz einfach mein Sohn. Wenn du die beiden, die da vorne kommen, doppelt siehst, dann ist man betrunken.‘ ‚Wieso, da kommt doch nur einer gelaufen‘, sagt der Sohn.“
„Mit fällt noch einer ein. Kommen ein evangelischer und ein katholischer Pfarrer aus dem Freudenhaus und der evangelische Pfarrer sagt: Ich glaube, die war genauso gut wie meine Frau. Worauf der katholische Pfarrer erwidert: Besser“, erzählte der Platzwart.
„Da muss ich auch einen Witz zum Besten geben“, sprach Klaus Ullmann. „Der Chef hat ein Verhältnis mit seiner Mitarbeiterin. Nach einiger Zeit musste sie ihm mitteilen, dass sie freudiger Erwartung ist. Sie möchte aber erst einmal im