Ich weiß nur, dass ich dich liebe. Denise Hunter

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Ich weiß nur, dass ich dich liebe - Denise Hunter

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beinah die Zeit vergessen hatte. Zumindest redete er sich das ein. Vielleicht war es aber auch so, dass er tief in seinem Inneren Lucy noch gar nicht wieder gehen lassen wollte.

       Du bist ein echter Masochist, Callahan.

      Er warf den Lappen hin, den er benutzt hatte, um über die Bar zu wischen, und ging langsam in sein Büro. Er würde das jetzt hinter sich bringen, und zwar sofort.

      Er wählte also die Nummer, die er sich auf einem Zettel notiert hatte, und es dauerte ewig, bis er mit der richtigen Person verbunden war, und er erfuhr schließlich, dass die Computerpanne tatsächlich behoben war.

       Halleluja.

      Während er darauf wartete, dass die Sachbearbeiterin das Aufgebot aufrief, ging er nervös in seinem Büro hin und her. Die seichte Musik, mit der er während der Wartezeit bedudelt wurde, sollte wahrscheinlich beruhigen, bewirkte aber genau das Gegenteil. Seine Nerven lagen blank.

      Dann hörte die Musik abrupt auf, und die Sachbearbeiterin fragte: „Sind Sie noch da, Mister Callahan?“

      „Ja, ich höre.“

      „Ich habe das Aufgebot gefunden. Soll ich Ihnen eine Kopie faxen?“

      „Ja, das wäre großartig.“ Er gab ihr seine Faxnummer und fragte: „Was meinen Sie denn, wie lange das dauern wird?“

      „Ich schicke es sofort ab, wenn ich aufgelegt habe.“

      „Vielen Dank für Ihre Mühe“, sagte Zac, beendete das Gespräch und steckte sein Handy wieder in die Tasche. Dann ging er zum Faxgerät hinüber und wartete, die Hände in die Hüften gestemmt, auf das Fax. Sobald er den Namen von Lucys Verlobtem wusste, würde er dessen Telefonnummer googeln, aber vielleicht stand sie ja sogar auf dem Aufgebot. Ob es wirklich so einfach sein konnte?

      Und vielleicht würde der Kerl ja sogar kommen und Lucy abholen. Bei diesem Gedanken hatte Zac allerdings ein mulmiges Gefühl im Bauch. Konnte er sie einfach mit jemandem wegfahren lassen, den er gar nicht kannte? Vielleicht sollte er …

      Nein, schalt er sich selbst. Du hast doch gar nichts mehr mit ihr zu tun.

      In dem Moment kam das Fax aus dem Gerät, und er überflog es.

      Brad Martin, Portland, Maine. Alter: 29 Jahre. Weiß. Bingo.

      Er ging den Gang hinunter und klopfte an Lucys Tür.

      „Brad Martin“, sagte Zac im selben Moment, als sie von innen die Tür öffnete. Dabei sah er sie intensiv an, und die silbernen Sprenkel in seinen Augen sprühten Funken.

      Lucy stand in der Tür und war sich sehr bewusst, dass sie völlig zerzaust und ungeschminkt dastand. Diese Tabletten machten so schläfrig. Vielleicht war das ja auch der Grund, weshalb sie keinen klaren Gedanken fassen konnte.

      „Was hast du gerade gesagt?“, fragte sie.

      „Brad Martin. Sagt dir der Name irgendwas?“

      „Äh… nein, nicht dass ich wüsste.“

      „Bist du ganz sicher?“

      „Ja. Ich habe den Namen noch nie gehört. Heißt er so? Mein Verlobter?“

      Er hielt einen Zettel hoch und erklärte: „Sie haben euer Aufgebot gefaxt.“

      „Zeig mal“, sagte sie, nahm ihm das Blatt aus der Hand und überflog es. Brad Martin. Sie runzelte die Stirn. Brad Martin. Der Name sagte ihr absolut gar nichts.

      „Vielleicht ist sein vollständiger Name ja Bradley“, versuchte er es und klang dabei gleichzeitig drängend und hoffnungsvoll.

      Sie schüttelte den Kopf und schaute noch einmal auf das Blatt, bevor sie es ihm zurückgab. „Nein, ich kann mich nicht an den Namen erinnern. Tut mir leid.“

      Daraufhin wandte er sich wieder zum Gehen, und sie folgte ihm in sein Büro, wo er sich hinter den Schreibtisch an den Computer setzte.

      Sie trat hinter ihn und sah, wie er den Namen in die Suchmaschine eingab und dabei die Suche auf die Gegend um Portland eingrenzte. Kurz darauf hatte er 27 Ergebnisse.

      „Na toll“, sagte er seufzend.

      „Schau doch mal. Da steht auch immer das Alter dabei.“ Wieso hilfst du ihm denn jetzt auch noch?

      Er beugte sich vor und scrollte die Liste durch. „Es ist kein Brad Martin dabei, der 29 Jahre alt ist“, sagte er kurz darauf. „Aber der hier ist 28. Das müsste er dann doch sein, oder?“

      „Schon möglich.“

      Er nahm das Telefon in die Hand und begann die Nummer einzugeben.

      Ihr Herz schlug heftig. „Warte mal. Wen rufst du denn jetzt an? Und was willst du sagen?“, fragte sie.

      Er schaute kurz zu ihr hin und antwortete: „Ich? Ich werde gar nichts sagen. Schließlich ist er ja nicht mein Verlobter …“ Er wählte die Nummer zu Ende und gab ihr dann das Telefon.

      Mit Panik in der Stimme fragte sie: „Was soll ich denn sagen?“

      „Frag ihn, ob er weiß, wer dran ist. Wenn er es tatsächlich ist, erkennt er dich bestimmt an der Stimme.“

      Ihre Panik war ihr offenbar anzusehen, denn sein Blick wurde ein bisschen freundlicher. „Er ist sicher erleichtert, von dir zu hören.“

      „Hallo?“, meldete sich eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung.

      Sie merkte, dass sie plötzlich einen Kloß im Hals hatte, und brachte kein Wort heraus. Hilfesuchend schaute sie zu Zac. War er das? Der Mann, mit dem sie verlobt war? Der Mann, den sie eigentlich lieben sollte? Aber müsste sie dann nicht wenigstens seine Stimme wiedererkennen?

      „Hallo?“, fragte die Stimme noch einmal, jetzt schon ein wenig ungeduldig. Oder vielleicht auch erwartungsvoll und erfreut.

      „Hallo, Brad, bist du das?“

      „Lucy? Lucy, bist du es?“

      „J… ja.“

      Am anderen Ende der Leitung war ein lauter Fluch zu hören und dann: „Hast du eine Ahnung …“ Doch er unterbrach seinen Ausbruch selbst durch einen tiefen Seufzer. „Wo bist du?“

      Sie zögerte plötzlich, es ihm zu sagen. „Ich … ich bin oben im Norden. Ich hatte einen Unfall und habe eine Kopfverletzung. Ich kann mich an nichts mehr erinnern.“

      „Das weiß ich schon, weil ich mich mit dem Krankenhaus in Verbindung gesetzt habe. Sie suchen dich, Lucy.“

      „Wer?“

      „Wer dich sucht? Na, die Polizei. Alle. Ich habe eine Vermisstenanzeige aufgegeben.“

      „Die

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