Ich weiß nur, dass ich dich liebe. Denise Hunter

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Ich weiß nur, dass ich dich liebe - Denise Hunter

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auf die Schreibtischplatte gerichtet.

      „Sie haben dort gerade einen Computerausfall“, sagte er schließlich, woraufhin Lucy einmal kurz und heftig ausatmete.

      Gott sei Dank. Eine Gnadenfrist. Vielleicht nur eine kurze, aber sie würde nehmen, was sie bekommen konnte.

      „Sie hoffen, dass der Fehler im Laufe des Tages behoben wird.“

      „Sie hoffen es?“, fragte sie nach.

      Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu und sagte: „Sie beheben ihn“, als ob er das mit purer Willenskraft erreichen könnte.

      „Und was – was machen wir bis dahin?“, fragte sie.

      „Ich muss mich um mein Lokal kümmern. Du solltest … vielleicht ein bisschen schlafen oder so.“

      „Es ist gar nicht so leicht zu schlafen, solange meine gesamte Zukunft ungewiss ist“, entgegnete sie darauf und merkte selbst, wie sich in ihren Tonfall ein Hauch von Ärger mischte.

      „Du hast doch gehört, was der Arzt gesagt hat, oder? Du solltest die Sache nicht auf die leichte Schulter nehmen. Vielleicht kommt dein Gedächtnis ja zurück, wenn du …“

      „Ich will es gar nicht zurück!“, platzte es da aus ihr heraus.

      Er blinzelte sie an, und in dem sonst unergründlichen Blick seiner grauen Augen flackerte ganz kurz Überraschung auf.

      „Ich will nicht! Ich will nicht zurück nach Portland. Ich will gar nicht wissen, welcher Name auf dem blöden Aufgebot steht, und ich will mein Gedächtnis …“

      „Das haben wir doch schon alles …“, versuchte er, sie zu unterbrechen.

      „… auch gar nicht zurück“, beendete sie ihren Ausbruch.

      Sie starrten sich an, und dann legte sich Schweigen wie ein dicker Nebel über sie. Und es war, als ob sich derselbe dicke Nebel auch auf ihren Verstand legte, denn sie hatte Mühe, sich auf ihre Gedanken zu konzentrieren. Ständig entwischten sie ihr.

      Ihre pochenden Kopfschmerzen taten ein Übriges, denn sie forderten ihre gesamte Aufmerksamkeit.

      Zacs Stuhl knarrte, als er jetzt aufstand und um den Schreibtisch herum zu ihr kam.

      Endlich. Plötzlich hatte sie nur noch diesen einen Gedanken, dass er sie gleich umarmen würde. Sie wollte sich bei ihm anlehnen und so tun, als wäre nichts passiert. Ihr Herz schlug noch schneller, als er jetzt näher kam und sie auf ihn zu ging … aber er ging einfach an ihr vorbei zur Tür.

      Mit einem leisen Wimmern atmete sie aus, und ihr kamen die Tränen, sodass sie alles verschwommen sah, aber sie würde nicht weinen, nein, auf gar keinen Fall. Sie würde nicht weinen!

      Also zählte sie die Bücher in seinen Regalen, um sich abzulenken. Es waren nicht viele, also ordnete sie sie in Gedanken auch noch alphabetisch. Wieso sollte sie sich aufregen, wenn er doch offenbar sein Leben einfach fortsetzte und ignorierte, dass sie in einer tiefen Krise steckte?

      Da konnte sie doch genauso gut die Sache selbst in die Hand nehmen und einen Plan machen. Sie hatte zwar eine Erinnerungslücke, aber sie war ja nicht völlig hilflos. Als Erstes würde sie jetzt in ein Geschäft gehen und sich Kleidung besorgen, die ihr passte, dann einen Lockenstab, Haarfestiger und einen Lippenstift kaufen – und danach würde sie sich bestimmt schon viel besser fühlen …

      Aber dann fiel ihr wieder ein, dass sie ja keinen einzigen Cent besaß, also war sie im Grunde doch ziemlich hilflos. Zumindest bis sie wieder in Portland war.

      Zack kam jetzt zurück in sein Büro, blieb stehen und streckte ihr seine Hand hin, in der zwei Tabletten lagen. In der anderen Hand hielt er ein Glas Wasser.

      Ihr kamen beinah wieder die Tränen, weil er so nett zu ihr war. Was stimmte nur nicht mit ihr? Wieso war sie so nah am Wasser gebaut?

      Sie nahm die Tabletten, lehnte sich gegen den Schreibtisch, und Niedergeschlagenheit legte sich wie ein schwerer Mantel auf sie, sodass sie plötzlich den Wunsch verspürte, auf der Stelle in einen langen, tiefen Schlaf zu fallen. Sie hätte nicht gedacht, dass Vergessen so anstrengend war.

      Zac steckte die Hände in die Hosentaschen, und Lucy spürte seinen Blick auf sich, aber sie erwiderte ihn nicht. Sie wollte nicht, dass er sah, wie verletzlich sie war, während gleichzeitig diese dicke hohe Mauer zwischen ihnen stand.

      „Lucy“, sagte er, und sein Ton klang so furchtbar vernünftig. „Ich weiß, dass das hier schwer ist, aber die vergangenen sieben Monate sind nun mal Realität, ob es dir gefällt oder nicht. Du hast dein Leben fortgesetzt, genau wie ich, und die Tatsache, dass du dich an nichts mehr erinnerst, ändert nichts daran, dass es nun mal passiert ist. Je früher wir die Sache klären, desto schneller können wir beide weitermachen.“

      „Und was ist, wenn mein Gedächtnis gar nicht wiederkommt?“

      „Das würde doch auch nichts an dem ändern, was passiert ist. Du hast einen Job, in den du wieder zurückkannst, und Menschen, denen du etwas bedeutest.“

      „Aber sie bedeuten mir nichts“, entgegnete sie mit einem leisen Schniefen.

      Ein klitzekleiner Teil in ihr war mit dieser Behauptung allerdings nicht einverstanden, denn schließlich war sie ja immer noch dieselbe Person wie vor ihrem Sturz, und irgendwo tief in ihrem Inneren musste ihr an diesem anderen Mann, der wahrscheinlich gerade fast wahnsinnig war vor Sorge um sie, etwas liegen. Egal, ob sie sich an ihn erinnerte oder nicht, sie war es ihm schuldig, ihn zu informieren, was mit ihr los war.

      „Ich habe noch mal über gestern nachgedacht“, sagte Zac jetzt. „Vielleicht war es ja gar nicht der Tag deiner Hochzeit, denn wieso hättest du dann allein in diesem Lokal sein sollen? Vielleicht warst du ja nur bei einer Anprobe für dein Brautkleid. Hast du dort irgendwo in der Nähe ein Brautmodengeschäft gesehen?“

      „Keine Ahnung“, sagte sie und schob die Angst beiseite, die in ihr aufstieg. Brautmodenläden hatten doch eigene Toiletten. Vielleicht konnte sie nicht mehr richtig denken, seit sie sich den Kopf gestoßen hatte, aber es gab nur eine logische Erklärung dafür, weshalb sie in dem Lokal gewesen war.

      „Vielleicht hattet ihr das Aufgebot ja noch gar nicht bestellt. Soweit ich weiß, gibt es gar keine vorgeschriebene Frist mehr zwischen Aufgebot und Hochzeit. Man kann auch sofort heiraten.“

      Im Grunde war ihr klar, dass es nicht so war, aber trotzdem klammerte sie sich an diesen Gedanken wie an einen Strohhalm. „Ja, das stimmt“, sagte sie deshalb.

      „Aber das werden wir ja heute Nachmittag erfahren.“

      Zac gab die Bestellung an die Küche weiter und brachte frische Getränke an Tisch elf. Marci hatte ihre letzten beiden Schichten nicht antreten können, weil sie immer noch krank war.

      Der Mittagstrubel war beinah vorbei, aber bald war Anpfiff beim Spiel der Red Sox, und das bedeutete, dass es wieder voller werden würde, denn zu den Nachmittagsspielen kamen oft die Rentner aus der Gegend vorbei. Sie verzehrten zwar meist nicht viel, aber Zac mochte es, wenn sie da waren.

      Als das

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