Ich weiß nur, dass ich dich liebe. Denise Hunter

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Ich weiß nur, dass ich dich liebe - Denise Hunter

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nach Portland bringen.

      Entschlossen machte er sich wieder an die Arbeit und versuchte, ihre leisen Schlafgeräusche zu ignorieren. Die Verletzung und die Medikamente sorgten dafür, dass sie sofort einschlief, sobald sie sich irgendwo niederließ – im Moment mit dem Kopf an der Sofalehne unter der Flickendecke, unter der sie auch in der vergangenen Nacht geschlafen hatte. Sie lag ganz klein zusammengerollt da, als fröre sie. Was sollte er nur tun?

      Mit gerunzelter Stirn nahm er die Recherche wieder auf.

      Wo konnte er sonst noch ansetzen? Gab es etwas, woran er noch nicht gedacht hatte? Das Aufgebot vielleicht. Das musste doch eigentlich irgendwo veröffentlicht sein, oder? Er suchte weiter und schöpfte neue Hoffnung, als er herausfand, dass es tatsächlich so war. Aufgebote wurden auch im Netz veröffentlicht.

      Er scrollte rasch auf der Seite ganz nach unten zu den Links der einzelnen Countys und überflog die Liste einmal, dann noch einmal, aber das County Cumberland war nicht dabei. Es bot diesen Online-Service also nicht an. Wieder sank ihm der Mut. Wieso gab es nur so viele Hindernisse bei dieser Suche?

      Er würde also warten müssen, bis das Standesamt des Countys morgen geöffnet hatte und er dort anrufen konnte. Dann würde er den Namen von Lucys Verlobtem erfahren und den Kerl ausfindig machen. Diese Verzögerung gefiel ihm gar nicht, aber vielleicht würde er ja heute noch mehr in Erfahrung bringen.

      Sein Blick ging wieder hinüber zur schlafenden Lucy auf dem Sofa mit ihrem zerzausten Haar und den dunklen Wimpern, die so lang waren, dass sie auf den Wangen auflagen. Ihr Kopf ruhte auf ihrer einen Hand. Wie sie so dalag, sah sie unglaublich verletzlich aus. Sie war völlig verändert, seit er sie in Portland aufgelesen hatte, wirkte so verloren und durcheinander und sprach dadurch heftig seinen Beschützerinstinkt an. Doch es war nicht mehr seine Aufgabe, sie zu beschützen.

      Jetzt regte sie sich im Schlaf, stöhnte leise und gab einen zarten Seufzer von sich. Wo war nur die zupackende, quirlige Lucy geblieben? Die Lucy, die schon in dem Moment, als sie damals das Lokal betrat, seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte? Es kam ihm vor, als hätte die Zeit stillgestanden, als sie seine Welt betreten hatte, auch wenn es nicht so war.

      Seine Brüder waren an diesem Abend alle im Roadhouse gewesen. Es war der erste warme Tag im Jahr. Jetzt konnte man langsam glauben, dass es tatsächlich Frühling wurde. Es lag eine fröhliche Stimmung in der Luft – fast so etwas wie Frühlingsjubel.

      Die Red Sox hatten im Eröffnungsspiel die Phillies besiegt, und die Stadt war in Feierstimmung. Aus der Musikbox dröhnte Countrymusik, und ein paar Mutige tanzten auf der freien Fläche davor. Im Hinterzimmer fand gerade eine lautstarke Billardpartie statt, in der an diesem Tag gut besetzten Küche herrschte Hochbetrieb, und die Kellnerinnen flitzten mit lecker duftenden Tabletts voller Chicken Wings, Fischplatten oder Muschelsuppen durchs Lokal.

      Bei dem ständigen Kommen und Gehen von Menschen und dem dadurch entstehenden Gewusel wusste er nicht einmal so genau, wieso er zum Eingang geschaut hatte, als sie das Lokal betrat. Das zarte, elfenhafte Gesicht war von dunklem Haar umrahmt und schien von innen zu leuchten. Sie trug enge Jeans, ein schwarzes Glitzertop, hochhackige Stiefel, in denen ihre Beine endlos wirkten, und eine strassbesetzte Tasche über der Schulter.

      Er war zwar kein Modeexperte, aber für Summer Harbor war sie etwas zu edel gekleidet. Sie war allein, wirkte aber so selbstsicher, dass man den Eindruck hatte, es machte ihr nichts aus. Sie schien ganz zufrieden so.

      Im Eingangsbereich blieb sie kurz stehen, überlegte offenbar, ob sie sich irgendwo hinsetzen sollte, und er wollte schon gerade hinter dem Tresen hervorkommen, um sie zu fragen, ob er ihr helfen könne, als er sah, dass Beau sie auf seinem Weg ins Billardzimmer abfing. Sie wechselten ein paar Worte, und dann setzte sie sich an einen kleinen Tisch auf der anderen Seite des Raumes.

      In dem Moment brauchte eine Kellnerin seine Hilfe, sodass er eine Weile abgelenkt war, und dann musste er noch die Bestellung eines Gastes korrigieren, Getränke nachfüllen und im Billardzimmer ein verschüttetes Getränk aufwischen.

      Als er das nächste Mal Zeit hatte, seinen Blick durchs Lokal schweifen zu lassen, war der Tisch, an dem sie gesessen hatte, leer. Die Enttäuschung darüber fühlte sich an wie ein Klumpen Blei im Bauch. Kurz darauf sah er sie dann aber auf der Tanzfläche, wo sie mit fließenden Bewegungen zu dem Song „Country Girl“ tanzte. Schön sah das aus. Sie war klein und kompakt, mit Kurven an den richtigen Stellen, und ihr zerzaustes Haar flog ihr um die Schultern.

      Er mochte Frauen in allen Größen und Formen, aber weil er selbst so groß war, hatte er ein Faible für größere Frauen, am liebsten gertenschlank und mit kurzem Haar. Doch plötzlich hatte er das Gefühl, dass ihm dadurch vielleicht etwas entging.

      Mehrere Frauen aus dem Ort, die er kannte, tanzten in der Nähe der Unbekannten, und sie plauderte mit ihnen, als wären sie alte Freundinnen. Sie lächelte über etwas, was eine von ihnen gesagt hatte, und er bemerkte, dass sich dabei zwei allerliebste Grübchen auf ihren Wangen bildeten.

      Er war fasziniert, und offenbar sah man es ihm an, denn Riley fragte ihn: „Na, hast du was Bestimmtes im Auge?“, und ließ sich auf einen leeren Barhocker vor ihm nieder.

      Sein jüngerer Bruder war gebaut wie ein Panzer – mit einem gewaltigen Brustkorb und muskelbepackten Armen aus seiner Zeit als Hummerfischer. Mit nicht ganz 1,80 m war er allerdings auch der kleinste der drei Callahan-Brüder.

      „Die ist süß, was?“, bemerkte Riley, als er dem Mädchen beim Tanzen zuschaute.

      Der Begriff „süß“ wurde ihr allerdings nicht annähernd gerecht. Der schnelle Song war jetzt zu Ende, und es setzten die langsamen ersten Takte von „I Don’t Dance“ ein. Als Jared Watkins, ein ehemaliger Schulkamerad von ihm, die Unbekannte einfach in die Arme nahm und mit ihr zusammen weitertanzte, verspürte Zac einen Anflug von Ärger.

      „Sie ist aus dem Süden“, sagte Riley wie nebenbei.

      Zac riss sich von ihrem Anblick auf der Tanzfläche los und fragte: „Woher weißt du denn das?“

      „Sie hat mich gefragt, wo die Toiletten sind, und sie hat einen wunderschönen Südstaatenakzent – Tennessee vielleicht.“

      „Nee, glaub ich nicht“, sagte Beau, der jetzt neben Riley auftauchte. „Habt ihr diese Stiefel gesehen? Ich sage Texas.“

      „Nie im Leben“, widersprach Riley und lachte laut auf.

      „Kannst du noch mal nachfüllen, Bruderherz?“, fragte Beau Zac und fuhr fort: „Zehn Dollar, wenn ich recht habe.“ Und mit diesen Worten zog er eine Zehndollarnote aus seinem Portemonnaie und legte sie auf den Tresen.

      „Ich halte dagegen“, sagte Riley und legte ebenfalls einen Zehndollarschein auf den Tisch. „Bist du auch dabei, Zac?“

      „Klar“, meinte Zac, füllte Beaus Glas neu und holte dann ebenfalls einen Zehner aus seinem Geldbeutel. „Dann habe ich wenigstens einen Grund, sie anzusprechen.“

      „Als ob du den bräuchtest“, sagte Riley grinsend. „Du machst ihr doch schon schöne Augen, seit sie zur Tür hereingekommen ist.“

      Daraufhin zog Beau eine Augenbraue hoch und sagte: „Wie süß. Bist du verliebt, Brüderchen?“

      Doch Zac warf ihm nur einen Blick zu, während er zu einem Gast ein Stück weiter am Tresen ging, um dessen Getränkebestellung aufzunehmen.

      „Na,

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