Ich weiß nur, dass ich dich liebe. Denise Hunter

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Ich weiß nur, dass ich dich liebe - Denise Hunter

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nur, Lucy. Du hast hier ein neues Leben, einen Job, ein Zuhause und einen Verlobten, der wahrscheinlich völlig außer sich ist vor Sorge.“

      „Aber ich kann mich an nichts von alledem erinnern! Ich erinnere mich nur an Summer Harbor, an meine kleine Wohnung und an dich.“ Ihre letzten Worte erstarben ihr auf den Lippen.

      Zac sprang mit einem Ruck auf, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und ging ein Stück von ihr weg. Er würde sie nicht hängenlassen. Nicht der Zac, den sie kannte. Oder vielleicht doch? Er stand mit angespannten Schultern und dem Gesicht zur Wand da.

      Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, bis er sich schließlich umdrehte und sagte: „Also gut.“

      Sie war ganz froh, dass sie seinen Blick dabei nicht sehen konnte, dazu war er zu weit entfernt. Aber ihre Phantasie füllte die Lücken in ihrer Erinnerung schon viel zu gut aus.

      „Ich nehme dich wieder mit“, sagte er. „Aber wir versuchen herauszufinden, was passiert ist, und zwar unabhängig davon, ob dein Gedächtnis wiederkommt oder nicht. Dein Leben ist jetzt hier und nicht mehr in Summer Harbor.“

       Nicht mehr bei mir.

      Diese unausgesprochenen Worte hingen zwischen ihnen und verschlugen ihr den Atem. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie jemals wieder hierher zurückkommen oder Zac verlassen wollte, aber sie war klug genug, sich erst einmal mit dem zufriedenzugeben, was er ihr anbot, und sein Verantwortungsgefühl nicht überzustrapazieren.

      „Also gut, in Ordnung“, sagte sie deshalb.

      Sie würde wieder nach Summer Harbor zurückkehren, herausfinden, was dort schiefgelaufen war, und es wieder in Ordnung bringen, denn sie wusste, dass sie niemals jemanden so lieben würde wie Zac Callahan.

      FÜNF

      Zac bog auf den Harbor Drive und fuhr dann auf der zweispurigen Küstenstraße weiter. Die Scheinwerfer seines Silverado durchdrangen die Dunkelheit und beleuchteten den Weg vor ihnen, aber er hatte den gesamten Rückweg nach Summer Harbor eigentlich nichts richtig wahrgenommen.

      Es war halb vier morgens, und Lucy schlief schon eine ganze Weile. Sie trug viel zu große Sachen aus dem Fundus des Krankenhauses. Das Brautkleid hatte er auf die Rückbank gestopft.

      Als sie durch Ellsworth gefahren waren, hatte er gespürt, wie sie sich ein bisschen bei ihm angelehnt hatte, und inzwischen lag ihr Kopf schwer an seinem rechten Arm. Der vertraute Apfelduft ihres Shampoos lag in der Luft, sodass er sich in die Zeit zurückversetzt fühlte, als sie noch zusammen gewesen waren.

      Sie drehte ihr Gesicht noch weiter zu ihm hin, schmiegte sich enger an ihn und stieß einen tiefen Seufzer aus.

       Komm schon, Gott. Ich bin auch nur ein Mann. Was soll denn das? Wieso kommt sie jetzt wieder zurück in mein Leben?

      Noch vor zwölf Stunden hatte er sich nur um seinen eigenen Alltag gekümmert, sich bereit gemacht für einen hektischen und arbeitsreichen Abend im Roadhouse, und jetzt brachte er seine Ex-Verlobte wieder mit nach Hause.

      Er nahm die letzte Kurve und bremste ab, als das Roadhouse in Sicht kam. Sein Blick ging hinauf zu seiner dunklen Wohnung in der ersten Etage, als er auf dem Parkplatz vor dem Lokal anhielt und den Motor ausstellte.

      Lucy rührte sich nicht. In der plötzlichen Stille hörte er ihren leisen, regelmäßigen Atem, spürte an seinem Arm, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte. Im Licht der gelben Parkplatzbeleuchtung sah er auf ihr Gesicht hinunter. Ihre Wimpern waren so lang, dass sie die Wangen berührten, und das dunkle Haar fiel ihr bis auf die Schultern.

      Lucy behauptete, man würde sie wahrscheinlich immer nur „niedlich“ finden wegen ihrer Grübchen und weil sie so klein und kompakt war, aber da irrte sie sich. Sie war eine Schönheit. Es juckte ihn in den Fingern, ihr das Haar zurückzustreichen, die Hand dann noch eine Weile auf ihrer zarten Wange ruhen zu lassen, mit den Fingern über ihre vollen Lippen zu streichen und nur ein paar Minuten lang so zu tun, als wäre noch alles wie früher.

      Es reicht, Callahan, brachte er mit zusammengebissenen Zähnen hervor und stupste sie mit der Schulter an, sodass sie aufwachte und zu ihm aufblickte. Sie schaute sich um und wusste anscheinend einen Moment lang nicht, wo sie war. Ganz kurz fragte er sich, ob vielleicht auf wundersame Weise ihr Gedächtnis wieder zurückgekehrt war.

      Dann trafen sich ihre Blicke, und sie schaute ernüchtert drein. „Wie spät ist es denn?“, fragte sie.

      „Nach drei.“

      „Ich dachte … was ist denn mit meiner Wohnung?“

      Sie war immer noch ein bisschen benommen von den Medikamenten, die sie bekommen hatte, und sah unglaublich verletzlich aus. Er kämpfte gegen das Bedürfnis an, sie zu trösten und zu beschützen, und rief sich zu diesem Zweck noch einmal ins Gedächtnis, dass sie ihn nicht nur verlassen, sondern außerdem in Portland einen Bräutigam hatte.

      „Deine Wohnung ist längst wieder vermietet“, erklärte er ihr. „Aber du kannst heute Nacht in Rileys altem Zimmer schlafen.“

      Er stieg aus und ging um den Wagen herum zur Beifahrertür, um ihr beim Aussteigen zu helfen, falls ihr immer noch schwindelig war. Als Zac das Roadhouse übernommen hatte, war das Zimmer als Lagerraum für alles Mögliche verwendet worden. Riley hatte es renoviert und dafür eine geringere Miete gezahlt.

      „Wohnt er denn nicht mehr hier?“, fragte Lucy, als er ihr die Tür aufhielt.

      „Er ist bei der Army. So, jetzt ganz langsam und vorsichtig“, sagte er, als sie schwankte. „Vergiss nicht, deine Medikamente zu nehmen, bevor du dich schlafen legst, ja?“

      Er schloss die Haustür auf und führte sie durch das leere, dunkle Lokal, dann durch den kurzen Gang am Büro und seinem privaten Bad vorbei, und dahinter lag ein kleiner Raum, der nur mit dem Nötigsten ausgestattet war. Zac konnte sich nicht erinnern, wann die Bettwäsche das letzte Mal gewechselt worden war, und die Luft in dem Raum roch verbraucht und muffig, sodass er erst einmal das Fenster öffnete.

      Dann holte er ihr ein Glas Wasser, damit sie ihre Medikamente nehmen konnte. Ihr Blick war schläfrig, und die Wimperntusche war verschmiert, sodass sie viel jünger aussah, als sie war. Sie wirkte so hilflos. Zum Schlafen holte er ihr ein T-Shirt oben aus seiner Wohnung, das ihr wahrscheinlich bis zu den Knien reichen würde.

      Als sie schließlich mit allem versorgt war, drehte er sich an der Tür noch einmal um und sagte: „Ich komme dann in zwei Stunden, um dich zu wecken.“

      Sie saß auf der Bettkante, das T-Shirt an sich gepresst, und sah ihn mit diesen großen blauen Augen an, nach denen er einmal völlig verrückt gewesen war.

      „Danke, Zac“, sagte sie.

      Er warf ihr noch ein ziemlich verkrampftes Lächeln zu und verschloss dann die Tür von außen. Eine Weile lief er einfach so herum und räumte dies und das im Lokal auf, um irgendetwas zu tun zu haben. Seine Gedanken drehten sich im Kreis, und seine Nerven flatterten, als hätte er literweise Kaffee getrunken.

      Gegen halb fünf Uhr morgens zwang er sich schließlich, sich auf

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