Herzensöffnung (2): Versöhnung. Hero Leander

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Herzensöffnung (2): Versöhnung - Hero Leander

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sah ihren Mann an, welcher prompt reagierte: „Das ist alles kein Problem, wenn ihr euch gleich entschließt, ein Ferienhaus auf das Grundstück zu setzen. Damit erschließt ihr euch einen Kredit, den ihr ganz bequem abarbeiten könnt. Und wenn wir in den Vertrag den Ausbau des Hauses integrieren, dann läuft er vielleicht zwei oder vier Jahre länger, aber ihr habt ein modernes Haus. Ihr solltet darüber nachdenken. Vielleicht sprechen wir heute Abend noch mal darüber, wenn auch Sven da ist.“

      „Das ist sicher eine gute Idee“, antwortete Andrea.

      „Da fällt mir noch etwas Wichtiges ein, Andrea. Ich denke, dass ich deinen neuen Arbeitgeber überzeugen werden muss, dass du hier einen Firmenwagen brauchst. Du und Olaf, ihr müsst beweglicher sein. Wenn der Bau losgeht, könnt ihr nicht mehr auf den Bus angewiesen sein, wenn Olaf zum Beispiel nach Bergen muss.“

      „Aber er kann doch gar nicht Auto fahren“, entgegnete Andrea.

      „Stimmt! Deshalb müsst ihr beide den Führerschein machen. Da das für eure Arbeit ist, wird es die Firma schon finanzieren. Ich denke, das bekomme ich durch. Schließlich bin ich der Einzige in unserer Firma, der die Situation hier kennt. Man vertraut mir.“

      Maria schmunzelte vor sich hin. So hat er damals auch mich eingewickelt, dachte sie. Dabei war das, was er sagte, nicht einmal gelogen.

      Andrea hingegen erwiderte ängstlich: „Ich soll auch Fahrschule machen?“

      „Ja, und das so schnell wie möglich. Im achten Monat wird es dir sicher schwerer fallen. Bis dahin solltest du die Fahrschule schon hinter dir haben. Am besten, ich rede morgen noch einmal mit Olaf. Er könnte euch in Bergen anmelden. Übrigens weiß er von diesem Plan auch noch nichts. Da wird er aber ganz schön gucken.“

      Sie besprachen diese neue Idee noch lange. Dabei wurden sie nur durch das Kaffeetrinken mit einer herrlichen Torte unterbrochen. Anschließend ging die Debatte weiter. Als Sven am Abend kam, wurde er gleich eingeweiht. Anfangs sträubte er sich gegen diesen Gedanken, doch dann kam er nach und nach dahinter, dass dieses alte Haus hier in Håp Land die beste Lösung für sie wäre.

      Wolfram meinte: „Wenn ihr euch dazu entschließt, dann werde ich bei uns im Betrieb durchsetzen, dass das Haus zusätzlich einen Büroanbau und zwei Garagen bekommt. Eine gehört zum Ferienhaus und die zweite ist für den Betriebs-Pkw. Am besten sollte es ein Kombi sein. Vielleicht so einer wie unser jetziger Leihwagen.“

      Sven rief erstaunt: „Was denn, so ein großes Auto? Wer weiß, ob Andrea damit überhaupt zurechtkommt?“

      „Wenn ich das schaffe, dann schafft das Andrea auch“, sagte Maria voller Stolz.

      „Meinst du?“, fragte Andrea ängstlich.

      „Na klar! Das ist gar nicht so schwer. Ich hatte am Anfang auch Angst. Heute bin ich froh, dass Wolfram darauf keine Rücksicht genommen hat.“

      „Dann wäre es gut, wenn ihr beide morgen zu der Veranstaltung in der Dorfschenke kommen würdet. Dort werden die ersten Verträge unterschrieben, auch der Bürgermeister wird anwesend sein. Mit ihm könnt ihr gleich die Sache mit dem Haus klären. Wenn es schon so lange leer steht, dann ist es sicher preiswert zu haben.“

      Nun wendete sich Wolfram an Kjeld: „Pappa, wie ist das eigentlich mit euch. Werdet ihr euch auch für ein Ferienhaus entscheiden?“

      „Ich will das erst mal bei den anderen sehen. Oder muss ich mich unbedingt bis morgen entscheiden?“

      „Nein! Es ist jedem seine eigene Entscheidung. Es wäre unfair, jemanden zu bedrängen.“

      Kjeld nickte. Er war froh, dass er sich noch nicht entscheiden musste. Besonders geheuer war ihm die ganze Sache nicht. Aber das wollte er gegenüber seinem deutschen Schwiegersohn nicht zugeben.

      Als die Kinder vom Spielen zurückkamen, bereitete ihre Oma das Abendbrot zu. Ihre beiden Töchter halfen wieder. Die Männer hingegen hatten nur noch ein Thema: den Hauskauf und wie es dann weiterging. Sven meinte, dass dann auch die vielen Kilometer zwischen Urke und Håp Land wegfielen.

      Als sie dann alle beim abendlichen Essen waren, fragte Wolfram Andrea, ob sie Olaf morgen noch vor der Veranstaltung sagen könne, dass er den Führerschein machen müsse. Es sei besser, wenn er das schon vor dem Treffen in der Dorfschenke wissen würde. Andrea versprach es ihm. „Am besten, wir gehen morgen zusammen von hier los. Dann kann ich es ihm unterwegs erzählen. Sven wird heute hierbleiben, sodass er morgen auch mitkommen kann.“

      Andreas Mutter freute sich, dass nun auch Andrea und Sven in eine gesicherte Zukunft steuerten. Sie vertraute Wolfram, dass er Sven beim Kauf des Hauses unterstützte. Wolfram hatte erst seit einem knappen Jahr Kontakt zu ihrer Familie, doch wie viel hatte sich seitdem verändert. Sie begriff immer mehr, was er mit den Worten meinte, die Einwohner im Dorf würden umdenken müssen. Keiner sah mehr auf Maria herab. Keiner machte einen Bogen um ihre Familie. Alle waren wie aufgescheuchte Hühner und wussten nicht, wie sie Wolfram einschätzen sollten. Maria war nicht mehr Dorfgespräch. Schon dafür war Annefried Wolfram unendlich dankbar. Seiner offenen Art waren die verschlossenen Dorfbewohner nicht gewachsen. Ja, sie bewunderte ihren Schwiegersohn, auch wenn sie manches an ihm nicht verstand.

      Am nächsten Morgen traf Maria mit ihrer Familie gegen 9.00 Uhr bei ihren Eltern ein. Andrea meinte: „Ich denke, ich sollte Olaf Bescheid sagen? Jetzt kannst du es doch gleich selbst machen, Wolfram.“

      „Stimmt. Gestern wollte ich direkt zur Schenke, aber das geht ja wegen der Kinder nicht. Für einen Moment hatte ich sie vergessen. Ich verspreche, mich zu bessern.“ Dabei lächelte Wolfram.

      Kurze Zeit später liefen sie mit Andrea und Sven rüber zu den Jansens. Maria freute sich, dass sie die Kinder wieder bei Ivonne und ihren Kindern lassen konnte. Hier waren sie sehr gut aufgehoben. „Wenn ihr uns einmal besucht, dann werden wir das alles gutmachen. Ihr habt uns die Kinder so oft abgenommen. Ihr seid wahre Freunde.“ Maria war so froh, dass die Kinder zu jeder Zeit hierherdurften.

      „Aber das ist doch selbstverständlich“, antwortete Ivonne bescheiden.

      „Nein, Ivonne, das ist es sicher nicht“, sagte jetzt Wolfram. „Ihr seid wirklich wertvolle Freunde.“

      „Maria weiß doch, dass wir das gern tun“, sagte Olaf.

      „Gerade deshalb seid ihr ja so wertvoll“, erwiderte Wolfram. „Und für die Firma sind Sie auch sehr rührig. Ich denke, Sie werden in nächster Zeit viel unterwegs sein. Schade, dass Sie kein Auto haben. Das würde Ihnen jetzt viel Zeit ersparen.“

      „Wozu ein Auto? Ich kann doch gar nicht Auto fahren.“

      „Hatten Sie noch nie den Wunsch, ein Auto zu fahren?“

      „Als Kind habe ich es mir oft gewünscht, aber dann kamen der Beruf und die ständige Arbeitslosigkeit im Winter, die Familie und das Haus. Nein, Wolfram, so weit werden wir es wohl nie bringen.“

      „Dann muss ich Sie mal aufklären. In Deutschland ist der Führerschein fast eine Bedingung für jede Arbeit. Da hier andere Bedingungen herrschen, denke ich, dass die Firma Ihnen und Andrea die Fahrschule finanzieren sollte. Sie können hier ohne Auto gar nicht richtig Ihre Aufgaben erfüllen. Bitte versprechen Sie mir, dass Sie am Montag eine Fahrschule aufsuchen und Andrea und sich dort anmelden. Lassen Sie sich die Telefonnummer und die Bankverbindung geben, damit unsere Firma den Betrag überweisen kann. Andrea wird mir am Montag alles über das Internet zukommen lassen. Glauben Sie mir, es ist

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