Herzensöffnung (2): Versöhnung. Hero Leander
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„Wollen wir gleich hier etwas essen?“, fragte Wolfram.
„Um Gottes willen, nein! Mamma und die Kinder warten doch mit dem Mittagessen auf uns.“
„Dann sollten wir jetzt zurückfahren, damit wir nicht zu spät kommen.“ Sie fuhren gleich zum Hotel und stellten dort das Auto in der Tiefgarage ab. So konnte Marias Mamma nicht vorzeitig sehen, was sie in Bergen geholt hatten. Anschließend liefen sie rüber zum Dorf.
Oben auf der Fernstraße meinte Maria zu Wolfram: „Weißt du noch, wie wir uns hier meistens getrennt haben. Auch wenn es manchmal wehtat, es war die schönste Zeit in meinem Leben. Ich denke gern daran zurück. Du auch?“
„Ja“, antwortete er und fügte hinzu: „Aber auch deshalb, weil ich damals höllisch aufpassen musste, dass ich mich nicht verspreche. Ich musste doch den normalen Angestellten spielen. Diese Rolle war für mich sehr neu.“
„Und doch hast du sie ausgezeichnet gespielt. Wir sind alle darauf reingefallen.“ Maria gab ihm lachend einen Stoß in die Seite. „Ich darf gar nicht daran denken, was gewesen wäre, wenn du das nicht gemacht hättest. Niemals wäre ich dir nach Sonnenberg gefolgt. Ich hätte dir deine Liebe nicht geglaubt und wäre sicher sehr unglücklich geworden.“ Maria schüttelte den Kopf, als wolle sie etwas abschütteln. „Heute bin ich dir dankbar, dass du so lange geschwiegen hast.“ Sie blieb stehen und umarmte ihren Mann. Dann folgte ein langer Kuss. „Du bist mein Leben, Wolfram. Ich liebe dich!“
„Ich liebe dich auch sehr“, gestand Wolfram. „Du bist die erste Frau, die ich wahrhaft liebe und bei der ich spüre, wieder geliebt zu werden. Du bist nicht nur die schönste Frau, sondern auch so erfrischend ehrlich, dass ich dich nie vergessen könnte, selbst wenn sich unsere Wege trennen würden. Ohne dich wäre mein Leben öd und leer.“
Noch einmal umarmten sie sich wie zwei Jungverliebte. Dann gingen sie weiter. Es war nur noch ein Stück bis zum Haus von Marias Eltern.
Hier wartete man schon sehnsüchtig auf sie. Marias Mutter hatte zu tun, das Essen warm zu halten, und Andrea hatte die Kinder besänftigt, die ständig fragten, wann es Essen gebe. Nur Pappa war nicht ungeduldig. Er erforschte die Welt seines neuen Videorecorders. Hier waren so viele Dinge in der Beschreibung, die er nicht kannte. Da gab es Funktionen, von denen er nicht einmal wusste, was sie bedeuteten.
Als Wolfram und Maria in der Tür standen, atmeten fünf Herzen auf und eins knurrte, weil es beim Studium des Videorecorders unterbrochen wurde. Beim Essen war aber alles vergessen.
Nach dem Essen sagte Andrea: „Wolfram, du musst noch zu Jansens rüber. Olaf war vor einer Stunde hier und hat gesagt, dass sich noch einige gemeldet haben. Sie wollen den Vertrag machen.“
„Das ist gut. Du und Maria, ihr kommt am besten gleich mit. Eva und Laura, wollt ihr mit Gerda und Kai spielen? Julia muss aber leider ins Bett.“
Ein zweimaliges „Ja!“ und ein trauriges Gesicht waren die Antworten. Also brachte Maria Julia in Andreas Bett und sagte zu ihr: „Wenn du ausgeschlafen hast, dann darfst du auch mit zu Gerda und Kai.“
Annefried beruhigte Maria: „Geh nur mit. Ich passe schon auf Julia auf. Diese Verträge sind doch wichtig?“
Maria nickte. „Danke!“
Olaf erwartete sie schon. Er wollte in seiner neuen Arbeit alles richtig machen und so sprach er: „Alle Familien, denen Sie ein Aufschnittpaket geschickt haben, wollen einen Ferienhausvertrag machen, dazu noch drei andere Familien und der Wirt. Sie wollen diesen Vertrag mit Ihrer Firma machen, wenn sie vorher noch ein paar genauere Informationen zur Finanzierung bekommen würden.“
„Das ist kein Problem. Ich habe alle Zahlen mit. Das wären dann elf Verträge?“
„Richtig!“ Olaf war stolz auf dieses Ergebnis, denn er selbst hatte mit weniger gerechnet.
„Sie selbst wollen diesen Vertrag nicht mehr?“
„Was? … Wieso? … Doch, doch, ich will auch. Das hatte ich doch schon gleich nach der Veranstaltung gesagt“, stammelte Olaf ängstlich.
„Dann sind es aber zwölf Verträge. Bitte seien Sie nicht böse. Es war nur ein Scherz. Natürlich weiß ich, dass Sie der Erste waren, der sich bereit erklärt hat. Deshalb wird der Bau auch bei Ihnen beginnen.“
Olaf war erleichtert. Er vertraute Wolfram und sah in diesem Ferienhausprojekt eine sichere Zukunft für sich und seine Familie.
„Wir werden mit allen, die sich für den Vertrag ausgesprochen haben, noch ein Treffen organisieren. Sagen wir übermorgen, am Sonnabend, 10.00 Uhr in der Dorfschenke. Dorthin werde ich die Verträge mitbringen. So kann jeder unterschreiben, wenn er das wirklich will. Ich möchte niemanden drängen! Würden Sie bitte allen Bescheid geben und natürlich auch den Wirt informieren?“
„Das werde ich tun. Sie können sich auf mich verlassen.“
„Olaf, Sie sind sehr fleißig. Ich bin überzeugt, dass Sie das nicht bereuen werden. So, jetzt schließen wir die Arbeit ab und sind wieder privat! Eines sollten Sie wissen: Marias Freunde sind auch meine Freunde. Schon deshalb möchten wir Ihnen helfen, so gut wir können.“
„Sie helfen uns schon so sehr“, sagte Ivonne unterwürfig.
„Bitte, Ivonne, ich bin nichts Besonderes. Betrachten Sie mich als einen guten Freund. Ich würde das für jeden meiner Freunde tun. Das ist doch selbstverständlich“, wehrte Wolfram ab.
„Hier gibt es einige Familien, die Hilfe sehr dringend brauchen. Sie alle vertrauen Ihnen und Maria. Es wäre für sie furchtbar, wenn die Sache nicht ehrlich wäre“, sagte Olaf sorgenvoll.
„Olaf, sollte irgendjemand finanziell benachteiligt werden, dann hafte ich mit meinem Privatvermögen. Das sage ich nur Ihnen. Aber ich werde es tun! Wissen Sie, ich empfinde Betrug als etwas Abscheuliches. Fragen Sie Maria. Sie kennt mich am besten.“
Da griff Maria in das Gespräch ein: „Wolfram ist genauso ehrlich wie ich! Im Scherz flunkert er auch mal, aber nie, wenn es ernst ist. Er hasst Lügen! Und wenn er sagt, er haftet im Notfall mit seinem Privatvermögen, dann ist das ernst gemeint.“
„Aber das können wir doch von euch nicht verlangen“, meinte nun Ivonne.
Da sagte Wolfram: „Darum geht es nicht. Ich trage hier eine Verantwortung. Deshalb muss ich auch dafür sorgen, dass alles so sein wird, wie ich es versprochen habe. Und ich werde dafür sorgen! Darauf können Sie sich verlassen!“
Olaf und vor allem Ivonne waren verwundert über diese Reaktion. Das passte so gar nicht zu dem, was sie über die Deutschen wussten. Und so sagte Ivonne zu Maria: „Ich verstehe dich immer mehr, weshalb du Wolfram liebst. Im Februar habe ich dich nicht verstanden. Ich glaubte, dass es wieder …“ Erschrocken hielt sie inne und blickte ängstlich zu Wolfram. Plötzlich war ihr bewusst geworden, dass er sie ja verstehen konnte.
Ihm war das nicht entgangen. Er sah Ivonne an und sagte dann: „Ich verstehe Sie sehr gut. Niemand konnte wissen, ob ich ehrlich bin oder nicht. Außer Maria und Andrea hat mir hier wohl niemand vertraut. Ich habe das vor einem Jahr sehr deutlich gefühlt. Besonders Marias Vater war sehr gegen die Verbindung zwischen Maria