Herzensöffnung (2): Versöhnung. Hero Leander

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Herzensöffnung (2): Versöhnung - Hero Leander

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essen, kommt noch etwas dazu. Olaf, stell dir das nur mal vor.“

      Olaf nickte und meinte: „Meine 4.500,- Kronen kommen ja noch dazu. Ich glaube, ich werde Wolfram wohl mehr zuhören müssen. Ohne ihn hätten wir das alles nicht. Wer hätte das gedacht, dass gerade ein Deutscher uns und den anderen hier im Dorf so hilft.“

      „Ja, Olaf. Vielleicht sind sie doch anders, als wir immer dachten.“

      Am Freitag gingen Maria und Wolfram mit ihren Kindern nicht im Hotel frühstücken, sondern wie verabredet bei Mamma im Dorf. Sie hatte Geburtstag. Von Sven bekamen sie einen Beutel mit frischen Brötchen aus der Hotelküche und einen großen Strauß Blumen, den Sven aus Bergen mitgebracht hatte. Dann gingen sie in die Tiefgarage und fuhren mit ihrem Leihwagen rüber ins Dorf.

      Am Haus von Marias Eltern stellten sie das Auto ab und gratulierten erst einmal der Mamma und Oma. Dann wurde sie von allen einzeln umarmt, bekam den Blumenstrauß und die frischen Brötchen fürs Frühstück.

      „Die Brötchen hätten nicht sein müssen. Ich habe extra Brot aufgeschnitten.“

      „Mamma“, sagte Maria, „wann habt ihr schon mal die Möglichkeit, frische Brötchen zu essen?“

      Annefried lächelte glücklich. Ihre Tochter hatte ja so recht. Als die Brötchen auf den Tisch kamen, freute sich sogar Kjeld. Auch Andrea war begeistert. Und so aßen sie alle und hörten erst auf, als kein Brötchen mehr da war.

      Wolfram entschuldigte sich mit den Worten: „Ich muss bloß mal kurz rüber zu Olaf. Das dauert höchstens zehn Minuten.“ Und schon hatte er das Haus verlassen.

      „Schade, dass Wolfram auch heute arbeiten muss. Es ist doch mein erster Geburtstag, den ich mit ihm feiere“, sagte Annefried traurig. Maria lächelte, wusste sie doch, weshalb Wolfram gegangen war.

      Kurz darauf klopfte es an die Tür. Annefried öffnete und herein kamen Wolfram und Olaf mit einer Waschmaschine in der Hand. Die Mamma machte große Augen und wusste nicht, was das bedeuten sollte.

      „Das ist unser Geburtstagsgeschenk für dich“, sagte Maria von hinten.

      „Für mich … eine neue Waschmaschine … ihr seid verrückt. Wie könnt ihr nur so viel Geld ausgeben?“

      „Aber Mamma. Sie ist aus unserer Firma und im Werksverkauf ist sie wesentlich günstiger“, versicherte Maria.

      „Ach so!“, entfuhr es ihrer Mutter.

      Nun drängelte Wolfram: „Wo sollen wir die Waschmaschine hinstellen? Sie ist schwer.“

      „In den Keller, wo unsere alte steht.“

      Olaf und Wolfram trugen sie vorsichtig in den Keller und stellten sie ab. Dann rückten sie die alte zur Seite und schlossen die neue Waschmaschine an. Zum Schluss trugen sie die alte hoch und stellten sie vors Haus. Sven kannte eine Familie im Dorf, deren Waschmaschine schon seit Wochen kaputt war, und für eine neue war kein Geld da. Ihnen wollte er Bescheid sagen, dass sie diese Maschine bekommen konnten.

      Wolfram ging wieder ins Wohnzimmer zurück und gab der Mamma die Bedienungsanleitung. Diese war zwar nicht auf Norwegisch, aber das Deutsch stellte in diesem Haus ja kein Problem dar. Marias Mutter saß im Sessel und musste sich erst an den Gedanken gewöhnen, dass sie jetzt eine neue Waschmaschine hatte. Sie blätterte in der Beschreibung und stutzte plötzlich. „Was bedeutet integrierter Trockner?“

      Maria sprang ein. „Das heißt, dass diese Waschmaschine die Wäsche auch gleich trocknet. So musst du sie nur kurz aufhängen und dann ist sie bügelfertig. Das ist sicher auch für Andrea interessant.“

      „Aber Andrea wohnt doch seit diesem Jahr bei Sven“, sagte ihre Mutter.

      „Daran habe ich gar nicht gedacht. Du hast ja recht. Aber ihr Büro muss sie ab und zu besetzen.“

      „Das habe ich schon mit Sven abgesprochen“, sagte Andrea. „Er bringt mich früh und nimmt mich abends wieder mit zurück. Sicher werde ich nicht jeden Tag hier sein können, aber öfter. Wenn ein Telefonanruf kommt und ich nicht da bin, gehen Mamma oder Pappa ran und sagen Sven im Hotel Bescheid. Dann komme ich am nächsten Tag. Reicht das so, Wolfram?“, fragte Andrea etwas bange.

      Doch dieser nickte nur und lächelte. Natürlich wollten Andrea und Sven nach der Hochzeit zusammenwohnen. Das war doch verständlich.

      Annefried blätterte immer noch in der Beschreibung. Vieles von dem, was diese neue Waschmaschine konnte, war neu für sie. Dass Maria und Wolfram ein Spitzenmodell aus ihrer Produktion ausgewählt hatten, wusste hier niemand. Wolfram hatte vor Tagen zu Maria gemeint, dass wäre besser so.

      Maria ging mit ihrer Mutter und Andrea noch einmal in den Keller und erklärte anhand der Beschreibung, was die Waschmaschine alles konnte. Andrea war begeistert. Für ihre Mutter war das alles noch etwas befremdlich. Maria selbst hatte in ihrem Haus in Sonnenberg ein ähnliches Modell gehabt, deshalb war ihr vieles vertraut. Nur konnte ihre in Sonnenberg nicht so viel wie diese neue Maschine.

      Wolfram fragte inzwischen Pappa, wie er mit dem Videorecorder zurechtkam. „Er macht nicht immer das, was ich will. Doch langsam begreife ich, welche Taste wofür ist“, sagte Kjeld stolz.

      Als sich die drei Frauen von der neuen Waschmaschine losgerissen hatten und wieder nach oben kamen, gingen sie gleich in die Küche. Es war inzwischen Mittag und somit bald Essenszeit. Die beiden Töchter halfen ihrer Mutter, so gut sie konnten, und so stand schon bald das Essen auf dem Tisch. Nach dem Essen legte Maria Julia ins Bett, während Eva und Laura wieder zu den Nachbarn gingen, um mit Gerda und Kai zu spielen.

      Wolfram fragte: „Wie geht es jetzt bei dir weiter, Andrea? Mit dem Arbeitsvertrag hast du ja auch Pflichten. Das Büro ist hier, aber du kannst doch nicht ein Leben lang immer hin und her fahren?“

      „Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber wir haben keine andere Lösung.“

      „Und wenn ihr hierher nach Håp Land zieht?“

      Kjeld rief entrüstet: „Das kommt gar nicht infrage. Du gehörst zu deinem Mann. Kauft euch ein Haus. Das von Sörensens steht leer. Dort könnt ihr meinetwegen einziehen. Ich bin froh, dass wir keine kleinen Kinder mehr im Haus haben. Wir werden auch älter und wollen unsere Ruhe.“

      Andrea sah Wolfram schulterzuckend an.

      „Hier gibt es ein Haus, welches zum Verkauf steht?“, fragte er.

      „Ja. Das steht schon vier Jahre leer. Die Sörensens sind gestorben und ihre Kinder wohnen in Bergen“, meinte Andrea.

      „Wäre denn das nichts für euch? Eigene vier Wände sind immer besser, als bei den Eltern zu wohnen. Da muss ich deinem Vater recht geben. Bei uns sagt man, Alt und Jung gehören nicht zusammen!“

      „Aber das Haus ist doch alt und es müsste vieles gemacht werden. Wovon sollen wir denn das bezahlen?“

      Maria kam gerade zur Tür herein, hörte den letzten Satz und fragte Andrea: „Was sollt ihr denn bezahlen?“

      „Wolfram meinte, Sven und ich sollten das Haus von den Sörensens kaufen und dort wohnen.“

      „Andrea, das ist doch die Lösung! Dann habt ihr etwas Eigenes“, begeisterte sich

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