Schwarzer Kokon. Matthias Kluger
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Zola kannte die Geschichten, dass die Inhaftierten im ›Schlund‹ einfach verdursteten, während sie, großer Hitze ausgesetzt, darüber hinaus Baines Befehl folgend, weder Nahrung noch Wasser erhielten. Sie wurden im nahe gelegenen Wald verscharrt und Clexton Baine verbot jedwede Zeremonie nach afrikanischem Glauben, wie die Initiationsriten, die normalerweise für den Weg des Menschen in das Reich der Ahnen zelebriert wurden. Viele Afrikaner glaubten an Geister, Magie und Zauberkräfte, doch nur wenige getrauten sich des Nachts, die Toten heimlich zu ehren.
Bereits am ersten Tag ihrer Ankunft musste Zola mit auf die Felder, was dazu beitrug, dass sich an den Handflächen rasch eine feste Hornhaut bildete. Im flirrenden Licht der heißen Sonnenstrahlen pflückend, lernte sie Tumelo kennen und freundete sich mit ihm an. Seine freundliche, zuvorkommende Natur sowie sein Wissen über viele Dinge dieses Landes erstaunten Zola. Bis zu dem Tage, da Tumelo ins Herrenhaus kam, brachte er nachts, heimlich leise flüsternd, Zola die englische Sprache bei. Beide mochten sich, lächelten sich an, aber es ging nie über eine platonische Liebe hinaus.
Nun aber hatte Zola die Chance, nach vier Jahren harter Feldarbeit gemeinsam mit ihrem Freund im Herrenhaus, ausgestattet mit schöner Kleidung sowie guter Verpflegung, zu dienen.
Clexton betrachtete Zola, wie sie so vor ihm auf der Veranda stand. Sie mochte sechzehn, vielleicht siebzehn sein, dachte Clexton und das erste Mal in seinem Leben empfand er keinen Ekel einer Sklavin gegenüber. Ganz im Gegenteil. Seit langer Zeit fühlte er sexuelle Erregung, als er den kindlichen Körper von Zola betrachtete.
»Ich denke, du hast eine gute Wahl getroffen«, wandte er sich an seine Frau, währenddessen er sein erigiertes Glied in der Hose spürte.
Noch immer lag Clexton lauschend im Bett. Er dachte an seinen Gin in der Bibliothek – und an … Wieder versteifte sich sein Glied bei dem Gedanken an Zola.
Leise streifte er sich seinen Morgenmantel über, warf noch einen kurzen Blick auf Jos, der friedlich in der Wiege schlief, dann verließ er ohne Laut das Schlafzimmer.
In der Bibliothek angekommen, füllte er ein Glas aus Saphir randvoll mit Gin und leerte dieses in einem Zug. Ein weiteres folgte, bis er nach kurzer Zeit die halbe Flasche in seinem Sessel sitzend geleert hatte. Er legte die Bibel, in der er so gerne las, zur Seite, stand auf und tastete sich im Dunkeln durch das Foyer, an der Großküche vorbei in den hinteren, abgeschirmten Trakt des Gebäudes, dorthin, wo die Zimmer der Bediensteten lagen. Vom Alkohol benommen, lauschte er vor Zolas Zimmertüre. Nichts war zu hören. Vorsichtig drehte er den Knauf und ohne das leiseste Geräusch betrat er Zolas Kammer. Ganz vorsichtig verschloss er die Türe und trat mit angehaltenem Atem an Zolas Bett.
Seine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, als er sie betrachtete. Die dünne Decke war bis zu ihrer Hüfte heruntergerutscht, er erkannte, dass sie ihr weißes Hemdchen trug. Ihre Schultern waren, durch die oberen geöffneten Knöpfe, unbedeckt. Ein Schenkel lugte unter der Bettdecke hervor. Wie schön sie ist, dachte Clexton, außer sich vor Erregung. Vorsichtig streichelte er die samtweiche Haut ihrer Schenkel und fasste sie sanft an den Schultern.
Zola räkelte sich zaghaft, öffnete verschlafen die Augen. Urplötzlich wurde sie sich der Berührung bewusst und starrte bewegungslos wie das Kaninchen vor der Schlange auf den Mann, der sich über sie beugte. Schreckliche Angst erfüllte Zola, nachdem sie erkannte, wer ihr die Schulter streichelte. Clextons rechte Hand schob sich unter Zolas Hemdchen und umfasste ihre linke Brust. Trotz der Panik, die Zola erfasste, wurde ihr Nippel sofort steif, was Clexton als sexuelle Erregung des Mädchens deutete, das scheinbar willig vor ihm lag und ihn anstarrte.
»Nein, nicht«, entfuhr es Zola, während sie versuchte die Hand von Mr. Baine unter ihrer Bluse hervorzuziehen. Ihre Finger umschlossen seinen Unterarm und mit aller Kraft drückte sie ihn weg. Doch Clexton zeigte keine Anstalten, von ihrer Brust zu lassen. Ganz im Gegenteil kniff er schmerzhaft zwischen Daumen und Zeigefinger ihre Brustwarze, unterdessen er, mit seinem linken Knie auf das Bett gestützt, Zola niederdrückte. Sie sog tief Luft in ihre Lungen, um zu schreien, doch Clexton reagierte, indem seine linke Hand fest ihren Mund und ihre Nase umschloss, sodass sie keine Luft mehr bekam. Clextons Erregung vereinigte sich mit der rohen Gewalt des Dämons.
Clexton war nun ganz auf dem Bett, indes unter seinem Druck Zola ihren drahtigen Körper wie eine Katze spannte. Ihre Widerspenstigkeit spornte Clexton derart an, dass er sie, mit seiner rechten Hand in ihre Schultern krallend, niederdrückte. Wie ein Aal wand sich Zola in ihrer Todesangst, sie aktivierte all ihre Kraft, um sich den Fingernägeln, die sich in ihr Fleisch bohrten, zu entziehen.
Clexton hob seine Linke – und aus einem Schrei Zolas wurde, infolge des Schlags seiner flachen Hand, schwaches Gestöhn. Weder der heftige Schmerz des Schlages noch seiner Fingernägel brachten Zola zur Ruhe. Sie bewegte wild den ganzen Körper, wodurch sie ihren rechten Arm freibekam. Schon wollte sie ihrem Peiniger ins Gesicht kratzen, doch dieser fasste nach ihrem Handgelenk und verdrehte dieses. Vor Wut riss er an ihren Haaren, zog sie mehrfach hoch, bis er sie wieder zurück aufs Bett schleuderte.
Clexton packte Zolas Schenkel, spreizte sie brutal auseinander. Zola presste dagegen und seine Fingernägel ritzten weitere tiefe Wunden in ihre Haut. Wieder und wieder holte er aus, schlug auf sie ein, um sie so gefügig zu machen. Doch sie streckte beide frei gewordenen Arme und trommelte auf ihren Peiniger ein. Letztmalig, dieses Mal die Hand zur Faust geballt, traf Clexton ihr linkes Auge – kurz und mit voller Wucht.
Zola rührte sich nicht mehr.
»Dumme Niggerschlampe«, waren seine ersten Worte, seit er ins Zimmer geschlichen war.
Er riss ihr das Höschen herunter und stierte auf ihre Vagina, die von leicht gekräuselten Härchen umrahmt wurde. Seine Hand griff an den Bund seines Pyjamas, zog daran, bis sein erigiertes Glied aus der Hose zuckte. Unter roher Gewalt versuchte er seinen Penis in Zolas Vagina zu pressen. Sie war eng, ihre Schamlippen geschlossen. Wie ein Tier rammte Clexton in ihren Schoß, bis er endgültig in sie eindrang. Erneut war ein Widerstand zu spüren. Es wurde feucht und ihr Herr genoss das warme Blut der Entjungferung. Brutal drehte er sie auf den Bauch, um sich sogleich weiter an ihr zu vergehen.
Bewusstlos nahm Zola nichts von alledem wahr.
Wieder auf den Rücken gedreht, stieß Clexton sie rasend vor Begierde. Nach kurzer Zeit spürte er unbändigen Samendruck – er ergoss sich keuchend in ihre Scham. Schwer atmend sackte Clexton auf den geschundenen Körper, sein Gesicht an ihrer linken Wange.
Dann kniete Clexton breitbeinig über Zola – wie ein Raubtier über seiner erlegten Beute. Noch immer außer Atem zog er seine Hose hoch, erhob sich wie ein Werwolf und blickte auf den geschundenen Körper. Nackt, das Hemdchen um den schlanken Bauch gerafft, lag sie auf dem Rücken, während zwischen ihren Beinen Blut ins Laken sickerte.
Ein schneller, intensiver Orgasmus hatte seine Gier befriedigt und selbst der hilflose Anblick Zolas, der sich ihm nun bot, verhinderte nicht, dass seine Feindseligkeit, die er für die Schwarzen empfand, erneut aufkeimte.
Sein Verlangen nach sexueller Erfüllung, welches seinen Ekel in den Hintergrund rücken ließ, war gewaltsam gestillt. Er ging aus dem Zimmer zurück in die Bibliothek. Hier wartete schon ungeduldig