Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts

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Dionarah - Das Geheimnis der Kelten - Aileen P. Roberts

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erreichten sie endlich das Ende der Felsengänge und die Gefährten traten wieder auf offenes, mit schroffen Felsen bedecktes Land. Am Nachthimmel leuchteten bereits die Sterne.

      »Gut. Wir bleiben über Nacht hier und stellen Wachen auf. Ich denke, so weit im Westen sollten nicht viele Orks unterwegs sein«, sagte Trian.

      Einige Männer verschwanden, um Wache zu halten. Alle anderen ließen sich müde nieder, wo sie gerade standen.

      »Ich kann doch nicht schon wieder auf dem nackten Felsen schlafen«, rief Seora empört aus, obwohl Trian ihr gerade seine eigene Decke überlassen hatte, damit sie es etwas bequemer hatte.

      »Kannst du mir sagen, wo du dann schlafen möchtest?«, fragte er gereizt.

      Seora schnaubte zornig und versuchte, ihr zerknittertes Kleid zu glätten.

      Anschließend fuhr sie sich mit wütender Miene durch die einst kunstvoll frisierten Haare, aus denen sich einige zerzauste Strähnen gelöst hatten.

      »Du wirst mich zu meiner Schwester nach Huellyn bringen!«

      Trian sah sie verständnislos an. »Was meinst du, wo mein Vater oder Adamath zuerst nach dir suchen werden?«

      »Na und, wir sollten ohnehin ins Schloss zurückkehren.«

      Trian packte sie etwas härter als nötig an den Schultern und blickte ihr nachdrücklich ins Gesicht. »Wir können nicht zurück ins Schloss. Mal abgesehen davon, dass ich mich mit meinem Vater überworfen habe, würde mich Adamath sicher töten und dich und Ergon höchstwahrscheinlich auch. Ich habe seinen Feinden geholfen, ist dir das nicht klar?«

      Sie schnaubte empört. »Und das war die größte Dummheit, die du dir jemals geleistet hast. Uns ging es gut auf dem Schloss.«

      Trian stieß einen mühsam unterdrückten Schrei aus. »Du denkst immer nur an dich. Hast du dich jemals gefragt, wie es den anderen Menschen geht?«

      »Unseren Bediensteten ging es auch recht gut«, unterbrach ihn Seora.

      I»Ach ja, und hast du dir auch nur ein einziges Mal die Mühe gemacht, in die Minen zu gehen, wo die vielen Männer sich zu Tode arbeiten, damit Adamath in Reichtum schwelgt? Hast du dich jemals gefragt, wie es mir dabei geht, immer zu allem ›Ja‹ zu sagen, das vollkommen gegen meine Überzeugung war? Du bist nichts weiter als ein dummes, verwöhntes Gör!«

      Entsetzen stand in Seoras Gesicht, so hatte Trian noch niemals mit ihr geredet. »Ich … ich … werde zu meiner Schwester gehen«, beharrte sie. »Der Hochkönig wird mich begnadigen.«

      »Bist du dir da so sicher? Ich habe gesehen, wie er ohne mit der Wimper zu zucken Frauen und Kinder umgebracht hat«, erwiderte Trian kalt.

      Seora schreckte zusammen, dann sagte sie weinerlich: »Aber ich kann nicht wie eine Gewöhnliche im Freien leben!«

      »Oh doch, das kannst du. Und es wird dir wahrscheinlich nicht einmal schaden.« Entschlossenheit stand in Trians Gesicht.

      »Denkst du denn überhaupt nicht an deine Kinder? Ich bin schwanger, falls du das vergessen hast!«, kreischte Seora .

      »Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich möchte, dass unsere Kinder stolz auf uns sind. Und das können sie momentan eher, wenn sie in einer einfachen Holzhütte wohnen, als in einem Schloss mit einem Leben, das nur aus Lügen besteht.« Trian ließ die wütende Seora einfach stehen.

      Zornig setzte sich der Prinz an das kleine rauchlose Feuer und stocherte in der Glut herum.

      »Sie wird schon noch einsehen, dass Ihr Recht habt«, sagte Myrthan beruhigend.

      Trian schnaubte. »Seora hat ihr ganzes Leben lang nur Wohlstand kennen gelernt, sie wird sich nicht ändern.«

      »Das habt Ihr auch. Und trotz allem seid Ihr hier.« Auf Myrthans weisem Gesicht erschien ein Lächeln.

      Der Prinz zog die Augenbrauen zusammen. »Ja, aber es war meine freie Entscheidung. Ich habe sie gezwungen, mit mir zu kommen.«

      Myrthan nickte. »Trotzdem, sie wird es noch einsehen, glaubt mir.«

      Zwei Tage lang wanderte sie am Fuße eines gewaltigen Felsmassivs entlang, welches das Felsenreich von Fearánn trennte. Zunächst hatten sie überlegt, es zu überqueren, doch das hätte wohl länger gedauert und wäre anstrengender gewesen, als außen herum zu gehen. Zwischen Seora und Trian herrschte noch immer eisiges Schweigen, aber die Prinzessin hatte zumindest mit ihrem ständigen Genörgel aufgehört.

      Am Abend des zweiten Tages hörte man von weitem ein Donnern. Ceara blickte sich um, konnte aber am wolkenlosen Himmel keine Anzeichen eines Gewitters erkennen. Außerdem war die Luft angenehm klar und eine leichte Brise wehte.

      »Was ist das für ein Geräusch?«, fragte Ceara zu Daron gewandt, der neben ihr herlief.

      »Das Meer«, antwortete er lächelnd.

      Die Sonne ging glutrot im Westen unter, als sie schließlich eine felsige, steil abfallende Küste erreichten. Unter ihnen donnerte das Meer an die Klippen, zahllose Seevögel kreischten am Himmel und etwas weiter westlich sah man lange Sandstrände, die sich in felsige Buchten schmiegten. Dahinter erstreckten sich lichte Wälder, die in der untergehenden Sonne glitzerten. Hier und da hatten sich sogar schon einige Blätter bunt gefärbt.

      »Das ist wunderschön.« Voller Staunen blickte Ceara auf das unglaublich blaue Meer hinab.

      Daron schlang die Arme um sie. »Dort im Westen beginnt Fearánn. Ich war auf den nördlichen Hügeln nicht mehr …« Er stockte und seine Stimme wurde heiser. »… seitdem unser Dorf zerstört wurde. Ich hatte selbst vergessen, wie schön es hier ist.«

      »Eines Tages möchte ich mit dir über diese Strände galoppieren. Meinst du, wir werden Morrigan und Cahan irgendwann wiedersehen?«

      »Das wäre schön.« In melancholischen Gedanken versunken betrachtete Daron die untergehende Sonne. Auf ihrer Reise durch das ehemalige Elfenreich Myth´allan waren sie vor längerer Zeit zu den Elfenpferden gekommen, hatten diese jedoch zurücklassen müssen, als sie durch den verfluchten Wald von Drath´Mor gereist waren. So standen die beiden lange in der Abenddämmerung, während die anderen bereits ihr Nachtlager aufschlugen.

      An diesem Abend beratschlagten alle, wie es weitergehen sollte. Ergon saß, sehr zum Ärger seiner Mutter, auf Cearas Schoß und lachte über die kleinen Zaubertricks, die Fio´rah ihm vorführte. Der Kleine hatte mittlerweile seine ganze Scheu verloren und schien sich richtig wohl zu fühlen.

      »Wir brauchen nur noch zwei Runen«, begann Myrthan ernst und alle Gespräche verstummten. »Wie ihr wisst, befindet sich die eine Rune in Fearánn. Daron, du wirst wissen, wo Norns Auge liegt.«

      Dieser nickte ernst, mit leicht angespanntem Gesicht.

      Myrthan lächelte. »Ich befürchte, Ceara wird sich nicht davon abhalten lassen, dich zu begleiten?!«

      Als sie grinsend nickte, zwinkerte Myrthan ihr zu, doch dann wurde er ernst. »Im Moment scheinen keine Orks in der Nähe zu sein. Aber Adamath und Krethmor werden vermuten, dass wir nach Fearánn flüchten wollen, also ist es nicht ganz ungefährlich. Wir sollten in kleinen Gruppen reisen. Ich werde versuchen, die Höhlenmänner aus Drago´llaman zusammenzutrommeln. Wenn wir erst

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