Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts
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»Wer weiß, ob er überhaupt dahinter steckt«, meinte Daron beruhigend, blickte jedoch kritisch auf das rasch steigende Wasser. »Wir müssen die niedrigen Gänge so schnell es geht hinter uns bringen, sonst sind wir vom Ausgang abgeschnitten. Wenn wir erst auf dem Grat neben dem Fluss sind, wird es einfacher.«
Trian nickte und kroch in den halb eingefallenen Gang vor ihnen. Ergon hing auf seinem Rücken und schlief, er bekam von alledem nicht viel mit. Auf Händen und Knien krochen sie durch das steigende Wasser und bald waren alle vollkommen durchnässt. Der Bergbach war auch jetzt im Sommer eiskalt. Endlich hatten sie einen der etwas höheren Gänge erreicht, in dem man zumindest stehen konnte.
»Geht es noch, Ceara?«, fragte Daron besorgt.
Sie nickte, obwohl sie todmüde war und unterdrückte ein heftiges Zittern. Nun hasteten sie durch das knietiefe Wasser, welches rasend schnell stieg.
Ergon wachte irgendwann auf. »Vater, wo kommt denn das viele Wasser her?«, fragte er ängstlich.
»Ich weiß nicht. Keine Angst«, antwortete dieser keuchend und versuchte, seine Schritte zu beschleunigen.
Das Wasser stieg beängstigend und stand Ceara nun bereits über der Hüfte. Die größeren Männer kamen etwas besser voran, doch auch sie waren erschöpft. Endlich erreichten sie die Stelle, an welcher der schmale Felspfad noch einige hundert Meter am Rande der Höhle entlang führte. Bald wären sie im Freien.
»Haltet euch ganz an der Wand, dort ist der Weg sicher«, schrie Daron von hinten und Trian balancierte, mit seinem Sohn auf dem Arm, vorsichtig tastend am Rand entlang.
Man konnte nicht erkennen, wo der Fels endete und der Fluss begann. Plötzlich tauchte aus einem Seitengang ein Soldat auf, der die Augen weit aufgerissen hatte. Als er die Flüchtenden sah, zog er sein Schwert.
»Lass das«, rief Daron, »sonst ertrinken wir alle!«
Doch der Soldat war so pflichtbesessen, dass er mit erhobenem Schwert auf ihn los ging. Fluchend zog Daron sein eigenes Schwert, ebenso wie Ceara. Prinz Trian stand unentschlossen im steigenden Wasser.
»Lauft vor, Trian, bringt Euren Sohn in Sicherheit«, rief Daron und wehrte die durch das kalte Wasser etwas unbeholfenen und verlangsamten Schläge des Soldaten ab. »Ceara, geh mit ihm!«
Sie schüttelte den Kopf und blieb mit erhobenem Schwert stehen. Prinz Trian zögerte ebenfalls kurz, ging aber schließlich weiter.
»Wartet nicht auf uns, lauft zum Treffpunkt«, schrie Ceara ihm hinterher und der Prinz hob die Hand, zum Zeichen, dass er sie verstanden hatte.
Ceara kämpfte sich durch das eiskalte Wasser weiter zu Daron und dem Soldaten durch. Daron versuchte noch immer, den Mann zur Vernunft zu bringen.
»Jetzt lass es doch. Wir ertrinken beide!«, rief er verzweifelt und wehrte einen Schlag über dem Kopf ab.
Der Soldat schüttelte verbissen den Kopf. »Es … ist … meine … Pflicht«, keuchte er zwischen mehreren Schlägen durch.
»Du Idiot!«, schimpfte Daron und schaffte es endlich, dem Soldaten seine Klinge in die Schulter zu rammen. Dieser ließ seine Waffe fallen und kippte erschrocken nach hinten und das Wasser färbte sich rot. Er wurde rasch von der stärker werdenden Strömung davon gespült.
Daron kämpfte sich durch das Wasser, welches auch ihm bereits über die Hüfte reichte, zu Ceara durch und fasste sie am Arm.
»Du hättest vorgehen sollen«, sagte er anklagend.
Ceara brachte nur ein zittriges Grinsen zustande, ihr war eiskalt.
»Hättest du auch nicht gemacht«, antwortete sie mit klappernden Zähnen.
Er seufzte und zog sie an der Hand mit sich. Die Strömung wurde immer stärker und das Wasser reichte Ceara bis zur Schulter, als sie endlich den Felsgrat erreicht hatten. Hintereinander hangelten sie sich am Felsen entlang, als sie plötzlich von einem starken Sog gepackt wurden, der sie beide in die Mitte des Flusses zog – was sie nicht wussten war, dass der Staudamm gebrochen war. Das Wasser saugte nun alles in sein natürliches Flussbett zurück.
Ceara schrie auf und Daron erwischte sie gerade noch am Ärmel, bevor sie von den Wassermassen weggerissen wurde. Kurz bevor der Fluss in ein bodenlos scheinendes Loch stürzte, schaffte es Daron, sich an einem vorstehenden Felsen festzuhalten. An der anderen Hand hielt er Ceara eisern fest, die gegen die Strömung kämpfte, jedoch nicht bis zum Rand kam. Sein Gesicht verspannte sich vor Anstrengung und immer wieder drohte seine Hand vom glitschigen Felsen abzurutschen. Er versuchte verzweifelt, Ceara zu sich zu ziehen, doch der Sog war stärker.
»Du musst mich loslassen«, rief sie mit vor Schrecken geweiteten Augen. »Du kannst uns nicht beide festhalten.«
Verbissen schüttelte er den Kopf. »Nein, diesmal nicht!«
Daron packte Ceara fester am Handgelenk und bemühte sich erneut, sie an den Rand zu ziehen, aber der Sog ließ nicht nach.
Eine kleine Ewigkeit schien zu vergehen. Daron hatte die Augen geschlossen und sein Kiefer war zum Zerreißen gespannt. Er würde Ceara nicht loslassen, egal was passierte.
Endlich verlor der reißende Sog etwas an Gewalt und Ceara schaffte es aus eigener Kraft, an den Rand zu schwimmen und sich festzuhalten. Daron atmete erleichtert auf und hielt sich, nun zu Tode erschöpft, mit beiden Händen fest.
»Wir müssen uns nach vorne hangeln«, sagte Ceara mit bebenden Lippen.
Daron nickte müde und sie machten sich durch das kalte Wasser auf den Weg zu dem Felsgrat. Nach einer Weile hatte der Fluss wieder beinahe seine ursprüngliche Form zurück. Daron und Ceara ließen sich zitternd auf dem Felsgrat nieder. Er nahm sie erleichtert in den Arm und sie lehnte sich gegen ihn. Beide waren vollkommen durchnässt und durchgefroren.
»Wir müssen weiter«, sagte Daron kurze Zeit später und erhob sich mit tropfenden Kleidern. Er versuchte seine linke Schulter zu bewegen. »Du hast mir fast den Arm rausgerissen.«
»Das tut mir leid«, sagte sie betreten. »Aber ich habe doch gesagt, du sollst mich loslassen.«
Er verzog das Gesicht zu einem halbherzigen Grinsen. »Na, dann lieber ein abgerissener Arm.«
Rasch machten sie sich auf den Weg nach draußen. Beide hatten auf einen warmen, sonnigen Nachmittag gehofft, doch nun regnete es in Strömen. Ein Gewitter hatte die Luft abgekühlt. Von Trian und Ergon war keine Spur zu sehen. Sie waren wohl bereits zum Treffpunkt aufgebrochen.
Mit eingezogenen Köpfen und todmüde machten sich Daron und Ceara auf den Weg nach Nordwesten, um die anderen zu treffen.
»Zumindest sieht so niemand unsere Spuren«, meinte Daron und lief mit gezogenem Schwert hinter Ceara her, die sich bemühte, nicht zu stolpern. Sie war wirklich am Ende ihrer Kräfte. Hin und wieder mussten die beiden sich hinter einem Felsen verstecken, da immer wieder Orks und Soldaten auftauchten.
Als der Abend dämmerte und Ceara ständig hinfiel, suchten sie sich eine Felsnische und ließen sich erschöpft nieder.
Ceara zitterte unkontrolliert und umklammerte ihre Knie. Daron setzte sich neben sie und legte den Arm um sie.
»Komm