Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts
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»Wir hätten die Rune ohne das Mondlicht niemals gefunden«, sagte er begeistert und zeigte den anderen den kleinen Stein. Alle waren sehr erleichtert, die Rune nun doch noch gefunden zu haben.
»Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft und Eure Hilfe, Prinz Trian.« Myrthan verbeugte sich. »Wir werden jetzt weiterziehen.«
Prinz Trian nickte und wirkte sogar ein wenig enttäuscht, als er sagte: »Es war mir eine Ehre. Meine Soldaten werden Euch sicher aus dem Felsenreich führen. Wenn Ihr erneut Hilfe benötigt, dann wendet Euch jederzeit an mich.« Der Prinz hatte sich an den Zauberer und seine Gefährten gewöhnt und er mochte sie.
Der Zauberer deutete eine Verbeugung an. »Es mag sein, dass wir eines Tages erneut Eure Hilfe benötigen werden. Aber fürs Erste habt Ihr mehr als genug für uns getan.«
Die Gefährten hatten sich gerade wieder zum Gehen gewandt, als sie plötzlich hastende Schritte hörten. Sie zogen die Waffen und Prinz Trian machte ein mehr als erschrockenes Gesicht, als plötzlich sein kleiner Sohn in der Öffnung erschien.
»Ergon, im Namen des Donnergottes! Was tust du hier?«
Ergon konnte nicht gleich antworten. Er war so schnell gerannt, dass er jetzt keine Luft mehr bekam.
»Die … Soldaten … sie … suchen euch«, stieß er heftig schnaufend hervor.
Sein Vater kniete sich neben ihn und fasste ihn am Arm. »Was sagst du?«
Ergon erzählte alles, was er wusste. Als er geendet hatte, blickten sich alle betreten an.
»Durch das Schloss könnt Ihr nicht flüchten«, stellte Prinz Trian besorgt fest. »Ihr werdet Euch wohl hier verstecken müssen, bis sich die Aufregung ein wenig gelegt hat.«
Die anderen stimmten ihm zu. Ergon zupfte seinem Vater ununterbrochen am Ärmel. »Vater ich …«
»Nicht jetzt, Ergon«, unterbrach dieser ihn und beratschlagte mit Myrthan und den anderen, wie es weitergehen sollte.
»Ich muss zu meiner Frau. Seora ist sicherlich schon krank vor Sorge.«
»Vater ich …«, setzte Ergon erneut an und begann neben seinem Vater auf und ab zu hüpfen.
»Nicht jetzt!«, wiederholte Trian, nun etwas ärgerlich, und wandte sich Myrthan zu. »Ich werde Euch meine Soldaten hier lassen.«
»Aber ich …«, plärrte Ergon los.
»Verflucht noch mal, jetzt sei doch endlich still!«, schrie Prinz Trian. Jetzt war er wirklich wütend.
»ABER ICH WEISS EINEN WEG HIER RAUS!«, schrie Ergon aus Leibeskräften.
Sofort verstummten alle Gespräche und jeder blickte den kleinen Prinzen verdutzt an, der den Kopf einzog.
»Wie? Du kennst einen Weg hier raus?«, fragte sein Vater verständnislos.
Ergon strahlte ihn an. »Ich habe oft hier gespielt. Es gibt einen Gang, der führt am Fluss vorbei nach draußen.«
Prinz Trian wurde bleich. »Wieso hast du hier gespielt?«
Sein Sohn grinste nur und zuckte die Achseln.
»Mir scheint, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm«, meinte Daron lächelnd.
»Und du bist dir sicher, dass du den Weg nach draußen findest. Und vor allem, dass auch Erwachsene hindurch passen?«
Der Kleine nickte begeistert. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und fragte mit strahlenden Augen: »Ich darf sie wirklich nach draußen führen?«
Einige Zeit zögerte Trian und kämpfte innerlich mit sich doch dann drückte er Ergons Schulter. »Ich befürchte, das musst du, denn ich muss nach deiner Mutter sehen.«
Ergon hüpfte von einem Bein auf das andere und rannte bereits ans äußerste Ende des Thronsaals, von dem ein Gang abzweigte.
»Kommt doch!«, rief er begeistert.
»Warte, Ergon«, rief sein Vater streng und der Kleine blieb ungeduldig stehen.
»Wenn Ihr draußen seid, folgt dem Fluss. Ich weiß nicht genau, wo der Gang endet, aber flussaufwärts gibt es eine auffällige Felsformation«, erklärte Trian seinen Begleitern. »Es handelt sich um drei hohe, abgerundete Steine. Zwischen dem zweiten und dritten führt ein schmaler Spalt in eine Höhle, das ist der Anfang eines Labyrinths. Wartet dort auf mich.«
Daron kannte diese Felsen. »Ich werde Euch ins Schloss begleiten. Ihr solltet nicht alleine gehen.«
Erschrocken sog Ceara die Luft ein, doch Prinz Trian schüttelte bereits den Kopf. »Nein, ich gehe allein. Mir werden die Soldaten nichts tun. Ihr habt Ergon ja gehört. Mein Vater hat angeordnet, dass ich verschont werde. Nehmt meine Soldaten und geht, sie würden ohnehin bestraft werden. Und bitte, passt auf Ergon auf.«
Daron nickte halbherzig. Ihm gefiel es nicht, dass Prinz Trian ganz ohne Begleitung ins Schloss zurückkehren wollte, aber ihm war auch bewusst, dass Trian Recht hatte.
Nun rief Prinz Trian seinen Sohn zu sich zurück. Ergon kam ungeduldig näher. »Ergon, du musst mir jetzt genau zuhören.
Du führst unsere Freunde nur bis zum Ausgang der Höhle und kehrst sofort zurück ins Schloss. Ist das klar?«
Enttäuscht schob Ergon die Unterlippe vor. »Ich könnte sie zu den Felsen führen.«
»Nein!«, sagte Prinz Trian streng. »Bis zum Ausgang und dann kehrst du ins Schloss zurück. Und sei sehr vorsichtig, ja?«
»Also gut«, seufzte er.
Prinz Trian umarmte seinen Sohn und Myrthan bemühte sich, ihn zu beruhigen. Er würde gut auf Ergon aufpassen. Kurz darauf verschwand der Prinz mit einem letzten besorgten Blick auf seinen Sohn in den Felsengängen. Ergon nahm währenddessen Ceara an der Hand und zog sie voller kindlicher Begeisterung und Abenteuerlust durch die Höhle – für ihn war das alles ein aufregendes Spiel.
König Assan saß mit gereiztem Gesichtsausdruck in seinem Arbeitszimmer. Bisher hatten seine Soldaten die ominösen Fremden nicht aufspüren können. Dann kam plötzlich Harakoel hereingeplatzt, ohne sich auch nur die Zeit zu nehmen, anzuklopfen. Er keuchte und hechelte, bis er endlich zu Wort kam.
»Der Gefangene … er … ist nicht … im Kerker!«
König Assan zog die Augenbrauen zusammen und sprang auf. »Was soll das heißen? Wer hat ihn herausgelassen?«
»Der Kerkermeister … wusste gar nichts … von … einem Gefangenen.« Harakoel japste nach Luft, ließ sich seufzend in einen der Sessel fallen, und warf einen sehnsüchtigen Blick auf den Krug