Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts
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»Vielen Dank, das ist sehr großzügig.« Zweifelnd fuhr sich Myrthan über den langen, eisengrauen Bart. »Aber, je länger wir hier bleiben, umso größer ist die Gefahr, dass wir entdeckt werden. Und auch für Euch ist das nicht ganz ungefährlich.«
»Ich weiß, aber ich finde es sehr wichtig, dass etwas gegen Adamath unternommen wird.«
»Das ehrt Euch, Prinz Trian«, erwiderte der Zauberer seufzend. »Ich befürchte, uns wird nichts anderes übrig bleiben, als Euer Angebot anzunehmen.«
Noch einmal sahen sich alle genau um, doch schließlich mussten sie aufgeben und krochen mühsam den Weg wieder zurück. Es dämmerte tatsächlich bereits, als sie endlich wieder im Schloss angekommen waren. Müde und unzufrieden schlichen sie zurück in den verlassenen Turm. Langsam erwachte das Schloss zum Leben und hier und da hörte man Geräusche, oder sah eine verschlafene Magd vorbeihuschen.
»Es tut mir leid«, sagte Prinz Trian unglücklich, als sie wieder in dem Raum angekommen waren.
»Ihr könnt nichts dafür«, versuchte Myrthan ihn zu beruhigen. »Wir sind Euch trotz allem sehr dankbar.«
Der junge Prinz nickte, wirkte aber dennoch unzufrieden. »Ich werde Euch Frühstück bringen lassen. Und falls Ihr Euch entschließt, hier zu bleiben, dann kann ich Euch frische Kleidung besorgen und die Eure zum Reinigen bringen.«
Der Zauberer nickte müde und Prinz Trian verließ mit seinen beiden Wachen den Saal. Alle ließen sich in einen der Sessel oder auf das große Sofa fallen und starrten düster vor sich hin.
»Ist es denn überhaupt sicher, dass es diese Tafel ist, die den Hinweis auf die Rune gibt?«, fragte Fio´rah plötzlich.
Myrthan seufzte. »Wenn sie es nicht ist, dann weiß ich überhaupt nicht, wo wir suchen sollen. Diese Zwergenstadt war riesig. Wir könnten den Rest unseres Lebens dort unten verbringen.«
Das hob die Stimmung nicht wesentlich. Irgendwann erschien ein Diener und brachte ein üppiges Frühstück, doch wirklich Appetit hatte niemand.
Der Diener blickte sich fragend um. »Kleidung für vier Männer und, äh, zwei Frauen?«
Myrthan nickte abwesend und der Diener verschwand. Kurz darauf kehrte er mit den Kleidungsstücken zurück. Nachdem alle abwechselnd gebadet, und ihre Kleider gewechselt hatten, setzten sie sich zusammen im Wohnraum ans Feuer. Obwohl es draußen ziemlich heiß sein musste, waren die Räume im Inneren so kühl, dass man ein Feuer im Kamin gut vertragen konnte.
Fio´rah stupste Ceara grinsend an. »Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals ein Kleid getragen zu haben.«
Voller Bewunderung musterte Ceara die Fiilja. Sie trug einen langen sandfarbenen Rock mit einem schwarzen Oberteil.
»Das sieht aber sehr hübsch aus«, meinte Ceara ehrlich, die selbst ein dunkelgrünes Kleid an hatte, dessen weite Ärmel mit schwarzen Mustern verziert waren.
»Du auch«, erwiderte Fio´rah augenzwinkernd. »Aber Männerkleidung finde ich trotzdem praktischer.«
Dem musste Ceara grinsend zustimmend, doch dann räusperte sich Myrthan und sie besprachen, wie sie weiter vorgehen sollten. Immer wieder wurden Vorschläge gemacht und anschließend verworfen. Alan schlug vor, dass ein Teil sich schon auf die Suche nach der Rune in Fearánn machen sollte, aber Myrthan widersprach. Er war sich sicher, dass sie alle benötigt wurden. Gemeinsam nach Fearánn aufzubrechen und zur Sommersonnenwende zurückzukehren, wäre ohnehin nicht sehr sinnvoll. Die Zeit war hierzu einfach zu knapp.
Schließlich einigten sie sich darauf zu bleiben. Myrthan wollte sich des Nachts gelegentlich in den Drachen verwandeln, um sich etwas umzusehen. Falls Gefahr drohte, könnten sie rechtzeitig verschwinden. Doch es war ein Risiko, vor allem, da Harakoel im Schloss war und Dämonenreiter und Orks die Gegend absuchten. Aber es blieb wohl keine andere Wahl. Trotz allem beschlossen sie, dass in der Nacht immer zwei von ihnen in die Zwergenstadt gehen sollten, um nach der Rune zu suchen, falls die Tafel doch nicht der richtige Hinweis wäre. Bran und Myrthan erklärten sich bereit, die erste Erkundungstour in dieser Nacht zu machen.
Prinz Trian kam am späten Nachmittag und war sehr erfreut zu hören, dass sie blieben. »Selbstverständlich werde ich Euch zwei meiner Wachen mitgeben«, bot er sofort an. Plötzlich fiel sein Blick auf Ceara. Er runzelte die Stirn und schrak zusammen. »Ihr … Ihr seid doch die Verlobte des Königs!«
Bevor Ceara den Mund aufmachen konnte, stellte sich Daron vor sie und sagte bestimmt: »Ihr irrt Euch, sie ist es nicht.«
Prinz Trian runzelte die Stirn und wollte noch etwas entgegnen. Er war sich vollkommen sicher, sie bei der Verlobungsfeier, auf der auch er und seine Familie gewesen waren, gesehen zu haben.
»Daron, wir haben doch beschlossen, ihm zu trauen!«, sagte Myrthan streng. Doch Daron setzte ein stures Gesicht auf und hielt Ceara hinter sich fest, die wieder nach vorne kommen wollte.
Prinz Trian schien sich wieder einigermaßen gefasst zu haben. »Ob sie es nun ist oder nicht ist gleichgültig. Falls ja, dann kann ich verstehen, dass sie geflohen ist.« Damit wandte er sich ab und verließ den Raum. Irgendwie wirkte er ein wenig beleidigt.
»Lass mich jetzt los!« Ceara löste sich aus Darons Griff, dann baute sie sich vor ihm auf. »Wenn er uns verraten wollte, dann hätte er es ohnehin schon getan. Meinst du, es macht einen Unterschied, ob er weiß wer ich bin oder nicht?«
Daron machte ein wütendes Gesicht. Offensichtlich wusste er darauf keine Antwort. »Ach, was weiß ich. Es ist besser, wenn es geheim bleibt.«
Ceara schüttelte den Kopf und stellte sich mit verschränkten Armen ans Fenster. Sie konnte über die felsige Landschaft blicken und im Westen sah man sogar schon die Wälder von Fearánn.
Die anderen zogen sich in ihre Zimmer zurück. Bran und Alan teilten sich eins, ebenso wie Ceara und Fio´rah. Im dritten konnten Daron und Myrthan schlafen. Daron trat hinter Ceara, die am Fenster stehen geblieben war und legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter.
»Es tut mir leid. Ich will nur nicht, dass dich jemand erkennt und am Ende nach Huellyn zurückbringt.«
Sie schnaubte. »Aber wenn du den Prinzen verärgerst, hilft es uns auch nicht. Er hat mich ohnehin erkannt.«
»Ich weiß«, gab er zu und seufzte dann. »Ich werde mich bei ihm entschuldigen.«
»Gut.« Noch immer wirkte Ceara etwas verstimmt, aber schließlich lächelte sie, irgendwie verstand sie ihn ja.
Daron betrachtete sie eine ganze Weile und Ceara wurde irgendwann nervös.
»Was starrst du mich denn so an?«
»Entschuldige, aber dieses Kleid passt perfekt zu deinen Augen«, antwortete er und lächelte sie verliebt an.
»Oh.« Verlegen zupfte sie an ihrem Kleid herum und murmelte: »Ich ziehe sonst nie Kleider an.«
»Schade! Ich gebe ja zu, dass es zum Reiten und Schwertkämpfen ein wenig unpraktisch sein kann, aber du siehst sehr hübsch aus.«
Erneut wurde Ceara rot und überlegte, was sie erwidern