Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts
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»Darf ich dir einen Rat geben, Daron?«, fragte der ältere Mann lächelnd.
Daron schaute ihn verdutzt an, nickte dann jedoch.
»Nachdem wir einige Zeit hier bleiben werden, ist es doch für dich und Ceara eine gute Gelegenheit … nun … wie soll ich sagen?« Bran grinste spitzbübisch. »Ein wenig ungestört zu sein.«
Daron nickte, wusste aber scheinbar nicht, worauf Bran hinaus wollte.
»Ich habe mit Myrthan geredet. Er hätte nichts dagegen, wenn er in dem dritten Bett schläft, welches im Zimmer von mir und Alan steht.«
Einen Moment lang starrte Daron Alans Onkel an und wurde dann zu seinem Ärger rot. »Du, äh … du meinst«, stammelte er schließlich verlegen, »sie würde sich nicht in ihrer Ehre gekränkt fühlen, wenn … wenn … wir ein Zimmer teilen würden?«
Lächelnd schüttelte Bran den Kopf. »Nein, das würde sie nicht. Ich glaube eher, sie wäre beleidigt, wenn du sie nicht fragst. Sieh mal, in unserer Welt sieht man diese Sachen, nun ja, etwas lockerer, wenn du weißt, was ich meine.«
Daron wirkte überrascht. »Also, es gab in Dìonàrah durchaus einige Völker, bei denen Frauen und Männer miteinander gelebt haben, die nicht verheiratet waren. Aber die meisten Frauen heutzutage würden es wohl als unehrenhaft betrachten.«
»Ceara nicht«, sagte Bran einfach und schlug ihm auf die Schulter. »Überleg dir´s! So eine Gelegenheit habt ihr wohl nicht so schnell wieder.«
Beinahe die ganze Nacht lang dachte Daron darüber nach. Am nächsten Tag betrachtete er Ceara die ganze Zeit über, die unter seinen Blicken schon ganz nervös würde. Er brauchte jedoch noch einige Tage, bis er sich schließlich traute, sie anzusprechen.
Die Suche in den Katakomben war erfolglos geblieben, daher mussten sie weiterhin im Felsenreich bleiben. Myrthan verließ das Schloss wie geplant gelegentlich in der Nacht, doch außer einigen Ork-Patrouillen sah er nichts Beunruhigendes. An sich war es eine recht entspannte Zeit für die Gefährten. Zumindest für diejenigen, die nicht in den Katakomben herumkriechen mussten. Es gab gutes Essen, sie hatten nicht viel zu tun und konnten sich ausruhen. Prinz Trian war allen sympathisch. Er kam vorbei, wann immer er es wagen konnte. Er berichtete, was er von Adamath und Krethmor wusste, aber momentan schien es in Huellyn ruhig zu sein.
An diesem Abend aßen alle gemeinsam. Alan und Fio´rah wollten später in die Katakomben gehen. Myrthan machte sich bereit, sich in den Drachen zu verwandeln und Prinz Trian entschuldigte sich gleich nach dem Abendessen. Daron, Ceara und Bran saßen am Feuer und tranken etwas von dem guten Rotwein, den der Prinz ihnen spendiert hatte. Irgendwann gähnte Bran laut und verkündete, jetzt ins Bett zu gehen. Er zwinkerte Daron zu und verschwand.
Ceara und Daron saßen nebeneinander und starrten in die Flammen. Vorsichtig legte Daron einen Arm um sie.
»Bist du auch müde?«, fragte er und seine Stimme war vor Aufregung ein wenig heiser.
Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich zufrieden an ihn. Eine ganze Weile saßen sie eng zusammengekuschelt und schließlich räusperte Daron sich.
»Wenn es dir nichts ausmacht, könnten wir auch ein Zimmer teilen.« Er blickte sie erwartungsvoll und auch etwas verlegen an.
Ceara lächelte. »Das würde mir überhaupt nichts ausmachen.« Dann stockte sie plötzlich und lief knallrot an. Ihr war plötzlich ein furchtbarer Gedanke gekommen.
»Was ist denn? Wenn du nicht möchtest, dann müssen wir nicht«, sagte Daron und streichelte ihr übers Gesicht.
Sie schüttelte entschieden den Kopf. »Ich … ich weiß nur nicht, wie die Sitten bei euch sind. Ich meine …«, begann sie vorsichtig. Ceara wusste gar nicht, wie sie es ihm sagen sollte, doch dann fasste sie sich ein Herz. »Vielleicht findest du mich jetzt unmoralisch, oder unanständig, oder Schlimmeres, aber ich war schon mal mit einem Mann zusammen.« Jetzt blickte sie ihn ängstlich an.
Zunächst wirkte er etwas überrascht und runzelte kurz die Stirn, dann drückte er sie an sich. »Nein, das finde ich überhaupt nicht unanständig. Auch ich hatte schon ein paar Mädchen. Ich hoffe, dir macht das ebenfalls nichts aus.«
Erleichtert versicherte Ceara, dass es ihr gar nichts ausmachte. Dann stand sie grinsend auf und zog ihn an der Hand hoch. »Also, wenn es dich nicht stört, dass ich mit dem größten Idioten dieser Welt verlobt bin, dann können wir gerne in dein Zimmer gehen.«
Leise lachend hob er sie hoch. »Ich glaube, diese Verlobung war wohl doch etwas einseitig.« Dann verschwanden sie in Darons Zimmer.
Myrthan lächelte, als er in der Nacht auf dem Balkon vor dem Wohnraum landete und anschließend einen vorsichtigen Blick in Darons Zimmer warf. Bran hatte ihn bereits vorgewarnt und so legte er sich in das schmale Bett, das im Zimmer von Alan und Bran stand.
Bran wachte kurz auf und murmelte schläfrig: »Na, haben sie es endlich geschafft?«
»Es erweckt den Anschein.« Der Zauberer lächelte und schlief bald darauf ein.
Am nächsten Tag beim Frühstück machten Ceara und Daron derart glückliche Gesichter, dass selbst Alan seine noch immer leicht vorhandene Eifersucht herunterschluckte.
Myrthan nahm Ceara im Laufe des Tages beiseite und drückte ihr ein Päckchen in die Hand.
»Hier«, flüsterte er, »wenn du möchtest, kannst du diese Kräuter nehmen. Es wäre wohl momentan nicht sehr sinnvoll, wenn du schwanger werden würdest. Obwohl ich mich da nicht einmischen möchte!«
Sie wurde ein wenig rot, grinste dann aber dankbar. »Das wäre es wahrscheinlich nicht. Vielen Dank!«
»Du solltest dir am Morgen davon einen Tee aufbrühen. Notfalls kannst du die Blätter auch einfach zerkauen, dann schmecken sie allerdings etwas bitter.«
Mit einem dankbaren Lächeln und machte sich Ceara daran, einen Teekessel über das Feuer zu hängen.
Die nächsten Tage vergingen relativ ereignislos. Die nächtlichen Streifzüge brachten keine Erfolge und alle warteten auf die Sommersonnenwende. Außer Daron und Ceara, die es genossen, Zeit für sich allein zu haben, wurden alle langsam ungeduldig. Alan saß eines Nachmittags in einem der Sessel und knabberte missmutig an einem Stück Gebäck herum.
»Wir werden noch alle faul und fett in diesem Schloss«, knurrte er.
Fio´rah hatte ihre langen Beine über die Lehne eines anderen Sessels gelegt und meinte mit einem Grinsen, das ihre spitzen Zähne blitzen ließ: »Du vielleicht. Wir Fiiljas werden nie fett!« Damit nahm sie sich ein weiteres Stück Gebäck und biss herzhaft hinein.
Bran lachte, doch auch er wurde langsam ungeduldig, ebenso wie Myrthan, der zunehmend nervös wirkte. Irgendwie spürte der Zauberer, dass sie sich nicht mehr allzu lang Zeit lassen durften.
Tatsächlich schaffte es Prinz Trian, seine geheimen Gäste vor den anderen Schlossbewohnern zu verbergen – vor allen, bis auf seinen kleinen, neugierigen Sohn. Der schlich, wie schon sein