Kopenhagen. Eine Biografie. Matthias Bath

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Kopenhagen. Eine Biografie - Matthias Bath

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Als er 1544 mit dem wichtigen Schloss Krogen bei Helsingør belehnt wurde, heiratete er noch im selben Jahr Birgitte Gøye, die als Tochter des vermögenden dänischen Reichshofmeisters Mogens Gøye eine der besten Partien des Landes war. Es handelte sich jedoch eindeutig um eine Liebesheirat. Beide Eheleute waren stark vom lutherischen Glauben ergriffen und fanden auch hierdurch zueinander. Zu ihrem Kummer blieb ihre Ehe jedoch kinderlos.

      1556 wurde Herluf Trolle zum Schlosshauptmann von Schloss Kopenhagen – dem heutigen Schloss Christiansborg – und zum Admiral und Chef der Flottenstation Holmen ernannt, Letzteres vielleicht, weil auch sein Vater Admiral gewesen war, denn Trolle verfügte bis zu diesem Zeitpunkt über keinerlei seemännische oder militärische Erfahrung. Er arbeitete sich jedoch mit Elan in seine neuen Aufgaben ein und hielt sich so oft wie möglich an Bord der Kriegsschiffe auf See auf.

      1557 wurde er zum Mitglied des Reichsrates und 1559 als Nachfolger von Peder Skram zum Reichsadmiral ernannt. Damit begann – unabhängig von Herluf Trolles persönlicher Eignung – eine Zeit, in der die oberste Führung der dänischen Flotte in der Regel Adligen ohne eigentliche seemännische Ausbildung übertragen wurde, die ihrerseits ebenso mangelhaft ausgebildete Admirale als Geschwaderkommodore befehligten. Das lag vor allem daran, dass seitens der Könige die hohen Kommandoposten der Flotte vor allem als Belohnungen für treue Gefolgsleute angesehen wurden. Dass die dänische Marine in dieser Zeit trotzdem ihre Aufgaben erfolgreich erfüllen konnte, ist vor allem das Verdienst tüchtiger Kapitäne, Steuerleute und subalterner Seeoffiziere.

      Nach Ausbruch des Nordischen Siebenjährigen Krieges 1563 war Herluf Trolle als Reichsadmiral fast durchgängig auf See. Als Kommandeur einer vereinten dänisch-lübeckischen Flotte von 35 Schiffen besiegte er am 30. Mai 1564 bei Øland die etwa gleich große schwedische Flotte. Die Schweden zogen sich nach dem Verlust ihres Flaggschiffs Makaløs, das von Dänen und Lübeckern geentert worden, dann aber explodiert war, wobei 800 bis 900 Seeleute, Schweden wie Dänen und Lübecker, ums Leben kamen, unter Führung von Admiral Klas Flemming in die Schären vor Stockholm zurück.

      Ein Jahr später griffen die Schweden erneut an, und es kam südlich der dänischen Inseln bei Fehmarn am 4. Juni 1565 wiederum zu einer Seeschlacht, die wegen der Erschöpfung beider Seiten ergebnislos abgebrochen wurde. Herluf Trolle wurde hierbei an Schulter und Oberschenkel verwundet und starb, da er die Wunde nicht behandeln ließ, infolge dessen am 25. Juni 1565 am Wundbrand.

      Bei seinem letzten Landaufenthalt hatte er wenige Wochen vor seinem Tod gemeinsam mit seiner Frau eine Adelsschule in dem ehemaligen Benediktinerkloster Herlufsholm bei Næstved gestiftet, die noch heute als Internatsschule besteht. Nach einem Staatsakt in der überfüllten Kopenhagener Frauenkirche wurde Herluf Trolles Leichnam nach Herlufsholm überführt und dort in der ehemaligen Klosterkirche beigesetzt. Seit 1574 befindet sich hier auch das Grab seiner Frau.

      Hier sind nur eine Handvoll Bauten in Kopenhagen überliefert. Neben den 1907 entdeckten Fundamenten der mittelalterlichen Burg unter Schloss Christiansborg handelt es sich vor allem um Kirchen. Älteste noch vorhandene Kopenhagener Kirche ist die Vor Frue Kirke (Liebfrauenkirche), der Kopenhagener Dom, dessen erster Bau 1209 geweiht wurde. Die Frauenkirche brannte in den folgenden Jahrhunderten mehrfach ab und wurde jeweils wieder aufgebaut. Letztmalig beim britischen Bombardement Kopenhagens 1807 zerstört, wurde der heutige klassizistische Bau in den Jahren 1811 – 29 errichtet.

      Erstmals 1303 urkundlich erwähnt wurde die gotische Sankt Petri Kirche an der Ecke Nørregade/​Skt. Peders Stræde, die seit 1585 der deutschen Gemeinde in Kopenhagen als Kirche dient. Der heutige Bau stammt von 1450 und stellt damit vom Gebäude her die älteste Kirche der Stadt dar.

      Die Helligånds Kirke (Heiliggeistkirche) am Strøget stammt vom Anfang des 14. Jhs., ihr Anbau, das Heiliggeistspital, von 1400. Die Gebäude wurden jedoch durch den Stadtbrand von 1728 zerstört und stellen heute Rekonstruktionsbauten des 18. Jhs. dar.

      Der Ursprungsbau der Nikolajkirche stammte sogar aus der ersten Hälfte des 13. Jhs., wurde 1517 aber durch einen Neubau ersetzt, der wiederum beim Stadtbrand von 1795 zerstört wurde. Der heutige Kirchenbau entstand als Nachgestaltung in den Jahren 1915 – 17.

      An Profanbauten ist zunächst der Bispegård am Bispetorv zu erwähnen. Das Gebäude entstand um 1400 als zweites Rathaus Kopenhagens und ging 1479 auf die neugegründete Universität über. Seit 1537 befindet sich hier der Sitz der lutherischen Bischöfe von Kopenhagen und Seeland. In der Vingårdsstræde 6 befinden sich Reste von Kong Hans Vingård. Das Gebäude wurde 1917 vom Kaufhaus Magasin du Nord erworben und nachfolgend überbaut. Die mittelalterliche Bausubstanz wurde aber in den 30er- und 40er-Jahren des 20. Jhs. eingehend baugeschichtlich untersucht und dokumentiert.

      Auf dem Jarmersplatz befinden sich in einer Grünanlage Mauerreste des Jarmerturms als letzter Rest der mittelalterlichen Kopenhagener Stadtbefestigung. Der Jarmerturm war nach dem Wendenfürsten Jaromir von Rügen benannt, der 1259 Kopenhagen eroberte, und dem Vernehmen nach an der Stelle, an der später der Turm errichtet wurde, in die Stadt eingedrungen war.

       Christian IV.

       Leonora Christina Ulfeldt

       Niels Juel

       Christian V.

       Ludvig Holberg

       Nikolaj Eigtved

       Frederik V.

       Johann Friedrich Struensee

       Frederik VI.

       Bertel Thorvaldsen

       Hans Christian Ørsted

       Adam Oehlenschläger

       Nikolaj Frederik Severin Grundtvig

       Hans Christian Andersen

       Søren Kierkegaard

      Die Zeit des königlichen Kopenhagens beginnt mit Christian IV. (1596 – 1648), der nicht nur 1627 die Erweiterung des Stadtgebiets veranlasste, sondern die Stadt darüber hinaus mit zahlreichen markanten Bauten versah. Unter Christians Sohn Frederik III. (1648 – 1670) gingen 1658 die letzten dänischen Gebiete auf dem skandinavischen Festland verloren. Zugleich

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