Ruhrpottliebe. Lena Schätte
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Lena Schätte
RUHRPOTTLIEBE
Roman
Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-865067-58-6
Originalausgabe 2014
© 2014 MARLON
Ein Imprint der Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH,
Gutenbergstr. 1, 47443 Moers
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.
Umschlaggestaltung: Brendow Verlag, Moers
Titelfoto: fotolia© Fernando Cortés, fotolia© Ji Sign
Satz: Brendow Web & Print, Moers
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014
„Wenn so viele einsam sind, wie einsam zu sein scheinen,
wäre es unentschuldbar egoistisch, allein einsam zu sein.“
Tennessee Williams
Inhaltsverzeichnis
Kapitel I
„Ich höre auf diesen Bauch seit meinem 14. Lebensjahr,
und so langsam glaube ich,
dass mein Bauch nur Scheiße im Kopf hat.“
Nick Hornby
Mein Kleiderschrank ist zum Bersten gefüllt, doch kann ich nichts Brauchbares finden. Auf der Suche verteile ich alles auf dem Fußboden, Slatko scheint verlockt, sich in das riesige Nest aus frischer Kleidung zu kuscheln, aber ich scheuche ihn immer wieder weg. Seine weißen Hundehaare kleben so auf den schwarzen Sachen. In der schicken blauen Jacke vom letzten Sommer fühle ich mich wie eine Darstellerin aus einem dieser BBW-(Big-Beautiful-Women-)Pornos. Ein kurzer Blick in den Spiegel, und ich weiß: Ich fühle mich nicht bloß so.
„Wie kommst du darauf?“, habe ich gefragt, als mir meine Cousine Marie beteuerte, Johannes und ich müssten uns unbedingt treffen. Wir hätten so viel gemeinsam. Als sie ihn in einer Vorlesung an der Uni sah, habe sie direkt an mich denken müssen, wir seien beide so herrlich szenig, wie sie meinte.
Die heiße Jeans mit der gestickten Krone auf der Arschbacke geht nur zu, wenn ich mich auf den Rücken lege und ganz tief einatme. Deprimierend. Letztendlich entscheide ich mich für einen weiten braunen Zipper mit ausladendem Kragen und riesigen Taschen. Dazu eine schwarze Leggings und meine Lieblingschucks. Hundertprozentig glücklich bin ich nicht, doch ist das zumindest das kleinste Übel. Das Schminken im Bad kommt mir vor wie eine aufwendige Vorbereitungsprozedur, während der ich versuche, mich in Laune zu bringen.
Johannes und ich haben telefoniert. Nächtelang. Er ist geistreich, witzig, doch stellte sich heraus, dass sein Szenigsein darin besteht, ein antifaschistischer Skinhead in Markenklamotten zu sein, und meines darin, Buttons mit frechen Sprüchen auf meine alte Lederjacke zu pinnen.
Mit jedem Schritt in Richtung Bahnhof werde ich ein wenig nervöser. Als ich an Matheos Kneipe entlanglaufe und er mir durch die dreckige Fensterfront grinsend zuwinkt, überlege ich kurz, einfach reinzugehen und mir einen schönen Abend mit ihm in der Kneipenküche zu machen,