Mission Zauberwald. Eva Gerth

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Mission Zauberwald - Eva Gerth

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aber bitte nicht, wie das funktioniert, es ist eben so. Ach ja, wo war ich gerade stehen geblieben?“

      „Aber so groß sind sie doch gar nicht und so stark sehen sie auch nicht aus.“

      „Ja, für dich vielleicht nicht, aber für die Feen, die damals das Land so liebevoll regiert haben, schon.“

      „Ja, das sehe ich ein. Und jetzt sind die Feen in Gefahr?“ Amanda muss an die winzige Lissy denken. Sie war wirklich zu klein, um gegen die Onkas zu kämpfen.

      „Ja, die Onkas schnappen sich die Feen und sperren sie in ihre Höhle. Da kommt keiner mehr heraus.“

      „Und was machen die dann mit den armen Feen?“, will Amanda vom Stein wissen.

      „Keine Ahnung. Es konnte ja nie eine Fee von dort fliehen.“

      „Was wollt ihr Waldbewohner denn dagegen unternehmen?“

      „Wir können gar nichts unternehmen“, antwortet Glitzy verbittert. „Es gibt aber eine Weissagung, die besagt, dass irgendwann der Richtige kommt und uns alle wieder befreien wird. Aber wer das sein wird, weiß ich leider auch nicht.“ Hätte Glitzy Schultern, er hätte ratlos mit ihnen gezuckt. „Du musst wissen, ich liege ja tagein, tagaus hier auf meinem Platz. Da bekommt man nicht sehr viel mit.“

      Wie sie so auf Glitzy herabblickt, fällt Amanda mit einem Mal wieder ein, dass sie ja mit ihrer Mutter einkaufen wollte. ‚Oh Gott, sie wartet bestimmt schon auf mich‘, denkt sie. „Mama wird sich sicherlich schon große Sorgen machen. Du, Glitzy, kannst du mir sagen, wie ich hierhergekommen bin und wie ich wieder nach Hause komme? Meine Mama macht sich sicherlich schon ganz große Sorgen.“

      „Ich habe einmal gehört, dass nur ganz bestimmte Menschenkinder es schaffen, unseren Wald zu betreten. Diese Kinder lieben die Natur und haben noch nie ein Tier getötet. Außerdem müssen sie ganz viel Fantasie besitzen, aber das Wichtigste ist, sie dürfen keine Angst vor großen Aufgaben haben und außerdem müssen sie auch noch was weiß ich noch alles haben.“ Glitzy betrachtet Amanda durchdringend. „So jemand musst du dann wohl sein.“

      „Ja, scheint so. Ich habe noch nie ein Tier getötet und die Natur liebe ich auch, aber alles andere, ich weiß ja nicht“, entgegnet Amanda. „Und wie komme ich jetzt wieder nach Hause?“

      „Das weiß ich leider auch nicht, aber wir können mal die weise Eidechse Susan fragen. Die weiß einfach alles. Das habe ich jedenfalls gehört“, fügt Glitzy schnell noch hinzu.

      „Wir müssen uns beeilen, ich bin schon viel zu lange von zu Hause fort. Meine Mama wartet bestimmt schon auf mich.“

      „Nein, das glaube ich nicht, es ist nämlich so, wenn Menschenkinder sich hierher verirren, bleibt außerhalb des Waldes die Zeit für sie stehen. Also, wenn du wieder nach Hause kommst, ist es dort genauso spät wie vorher, bevor du unseren Wald betreten hast. So habe ich es jedenfalls gehört“, berichtet der Stein in einem sehr weisen Tonfall.

      „Unglaublich, so etwas gibt es doch gar nicht, oder vielleicht doch? Das sagst du doch nur, damit ich mir keine Sorgen mache und noch etwas länger hier bei dir im Wald bleibe.“

      „Nein, ich habe es auf jeden Fall so gehört, du kannst mir ruhig glauben, sonst kannst du auch gerne noch die Eidechse fragen, vielleicht glaubst du ihr mehr“, entgegnet Glitzy traurig.

      „So habe ich es nicht gemeint, sei doch bitte nicht traurig. Es ist für mich eben unvorstellbar, dass es so etwas überhaupt gibt. Lass uns nicht streiten, es tut mir leid, okay?“

      „Ja.“

      „Dann lass uns die Eidechse suchen. Weißt du denn, wo sie lebt?“, will Amanda wissen.

      „Nun, so genau auch wieder nicht. Aber ich habe einen Freund, der weit herumkommt. Der weiß das bestimmt.“

      „Und wer ist dein Freund?“

      „Mein Freund heißt Bino und ist ein kleiner Buschfink. Leider ist er immer etwas schwierig zu finden“, meint Glitzy ganz verlegen.

      „Was glaubst du denn, wo er sich jetzt gerade aufhält?“, fragt Amanda in der Hoffnung, dass Glitzy weiß, wo er heute ist.

      „Leider weiß ich das nicht. Er hat aber ein Supergehör. Wenn du eine schöne Melodie singen oder trällern kannst, hört er uns vielleicht und kommt zu uns geflogen.“

      „Was soll ich denn trällern oder singen?“

      „Irgendein schönes Lied, welches Bino noch nicht kennt.“

      „Okay, dann lass mich mal überlegen. Vielleicht ein schönes Menschenlied, das kennt er bestimmt noch nicht.“

      Amanda grübelt und grübelt, aber so richtig will ihr kein schönes Lied einfallen. ‚Ich bin doch nicht Mozart‘, denkt sie sich und verzweifelt zusehends. ‚Was, wenn mir kein Lied einfällt, Bino nicht kommt und wir die Eidechse nicht finden? Vielleicht komme ich dann niemals mehr nach Hause‘, denkt Amanda verzweifelt. ‚Nicht so kompliziert denken, es wird sich schon finden, sagt Mama doch immer, wenn ich nicht weiterweiß.‘

      „Wie gerne wäre ich jetzt wieder zu Hause in meinem Wald. Dann hätte ich die Tasche voller Löwenzahn und könnte einfach so nach Hause gehen. Aber nein, ich spreche mit einem Stein und soll eine Eidechse nach dem Heimweg fragen. Das kann doch nur ein Traum sein!“ Doch auf einmal hat sie ein Lied im Kopf und beginnt auch gleich laut zu singen: „Kleiner, bunter Schmetterling, flieg nur übers Feld geschwind. Wiege dich sacht im Frühlingswind, lass dich nur nicht fangen, lass dich nur nicht fangen.“

      „Das ist aber ein schönes Lied“, sagt Glitzy und glitzert noch kräftiger als zuvor.

      „Ja, das finde ich auch. Das Lied haben wir in der Schule gelernt“, erwidert Amanda und lächelt zurück. „Na, und wo bleibt jetzt dein Freund?“

      Schon können sie ein Zirpen und ein leichtes Flattern aus der Ferne immer näher kommend hören.

      „Wer hat denn das schöne melodische Lied gesungen? So etwas Schönes habe ich ja schon lange nicht mehr in unserem Wald gehört“, tönt ein leises Stimmchen. Ein kleiner Vogel landet auf einem der Äste im Gebüsch.

      ‚Ja‘, denkt Amanda, ‚der sieht wie ein Buschfink aus. Und er tänzelt genauso aufgeregt auf der Stelle.‘

      „Das hat Amanda für dich gesungen, damit du zu uns kommst“, erklärt Glitzy Bino.

      „Hallo, ich bin Bino, der Buschfink“, stellt sich der Vogel mit einer leichten Verneigung vor, wie es in Adelskreisen so üblich ist.

      Auch Amanda verneigt sich ungeübt. „Ich heiße Amanda aus Reckenfeld. Glitzy meint, du kannst mir sagen, wie ich wieder nach Hause komme.“

      „Wer ist Glitzy?“ Der Buschfink hüpft einmal im Kreis und schaut Amanda fragend an.

      „Na, ich halt. Sie hat mir meinen Namen gegeben“, strahlt Glitzy.

      „Oh, dann bist du ein Menschenkind?“ Der Buschfink begutachtet Amanda eindringlich.

      „Ja, aber was hat das mit dem Weg nach Hause zu tun?“

      „Eigentlich gar nichts. Aber um unseren Wald retten zu können,

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