Gelassene Eltern - zufriedene Kinder. Laura Markham

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Gelassene Eltern - zufriedene Kinder - Laura Markham

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dazu hinreißen, zugleich auch deinem Kind eine Belohnungstabelle für respektvollen Tonfall aufzuzwingen. Es hat weniger Selbstkontrolle, wenn es wütend ist, als du und lernt am besten von deiner Vorbildwirkung.)

      • Stopp-lass-los-atme gilt für jedes Mal, wenn du merkst, dass du die Stimme erhebst oder kurz davor bist. Wie geht das?

      • Höre auf zu sprechen, sobald du merkst, dass du die Beherrschung verlierst. Schließe den Mund. Musst du unbedingt Töne von dir geben? Dann summe. Aber schließe den Mund.

      • Lass los. Wirklich. Lass diesen Moment los. Das ist kein Notfall. (Falls doch, bring alle aus der Gefahrenzone und steige dann wieder in den Prozess ein.) Steige einfach aus der Situation aus.

      • Atme zehn Mal tief durch. Schüttle die Hände aus. Das holt dich aus dem »Reptiliengehirn« heraus – aus dem Kampf-Flucht-oder-Erstarren-Modus – und hinein in die bewusste Gegenwart. Jetzt kannst du wählen, wie du handeln willst.

      • Erinnere dich daran: Du bist der / die Erwachsene und dein Kind lernt aus allem, was du gerade jetzt tust. Schau dein Kind an und sage: »Ich arbeite hart daran, ruhig zu bleiben. Ich will nicht herumschreien. Lass mich ruhig werden und dann fangen wir noch einmal von vorne an.«

      • Tu das, was dir hilft, aus der Kampf-oder-Flucht-Reaktion des Körpers herauszukommen – weitere tiefe Atemzüge, sage dir ein Mantra vor, spritze dir kaltes Wasser ins Gesicht, schau auf die Belohnungsliste für respektvollen Tonfall, erinnere dich daran, dass dein Kind wie ein Kind handelt, weil es eben ein Kind ist. Erinnere dich daran, dass kein Notfall besteht.

      • Starte einen neuen Versuch. Du wirst es merken, wenn du nicht mehr im Kampf-Flucht-Modus gefangen bist, denn dann wird dir dein Kind nicht länger wie der Feind vorkommen, sondern wie dein geliebtes Baby, dem du versprochen hast, es zu hegen, zu lieben und in guter Weise ins Leben zu begleiten. Und jetzt beginne die Interaktion von Neuem.

      Ganz schön schwer, oder? Sehr schwer, wenn du von neurochemischen Stoffen überschwemmt wirst, die dich zum Angriff treiben. Aber gleichzeitig auch einfach. Du wartest einfach mit der Interaktion, bis du dich beruhigt hast.

      • Fragst du dich, wie dein Kind lernen wird, ohne dass du laut wirst? Verängstigte Kinder schalten in den Kampf-oder-Flucht-Modus. Dann machen die Lernzentren des Gehirns dicht. Wenn du schreist, kann dein Kind nicht lernen. Es ist immer viel wirksamer, wenn du ruhig und mitfühlend bist. Abgesehen davon, verlierst du sonst bei deinem Kind an Glaubwürdigkeit.

      • Fragst du dich, ob du dein Kind so nicht zu leicht davonkommen lässt? Es ist verletzt und sein »Fehlverhalten« ist ein dringender Hilferuf an dich. Es flippt aus, weil es heftige Gefühle spürt, die es noch nicht verstehen und verbal ausdrücken kann. Natürlich zeigst du Grenzen und lenkst sein Verhalten um. Aber dein Eingreifen darf niemals gemein oder angsterregend sein. Du willst, dass dir dein Kind aus Liebe folgt und dich deshalb nicht enttäuschen will und nicht, weil du ihm Angst einjagst.

      • Fragst du dich, ob du dann nicht unglaubwürdig wirkst? Dein Kind hat gesehen, dass du sehr aufgebracht warst. Es hat auch gesehen, dass du deine eigenen Emotionen verantwortungsvoll reguliert hast. Deine Erfahrung authentisch zu vertreten, bedeutet niemals, dass du sie an jemand anderem ungefiltert auslässt. Wie der Dalai Lama sagt: »Sei freundlich, wann immer es möglich ist. Es ist immer möglich.« Abgesehen davon sind es deine Emotionen, und nur ein Teil entsteht aus der aktuellen Interaktion mit deinem Kind. Der größere Teil stammt aus deiner eigenen Vergangenheit und der Perspektive, aus der du die momentane Situation betrachtest.

      • Und was, wenn du dich trotz größter Bemühungen beim Schreien ertappst? Am Anfang wird dir das passieren – und zwar nicht nur einmal. Es ist aber kein Fehler, sofern du daraus lernst. Nimm jede Zielverfehlung zum Anlass, etwas zu verändern – hinsichtlich deines Tagesablaufs, deiner Einstellung oder Selbstfürsorge – damit du es beim nächsten Mal besser machen kannst. Unterstütze dich selbst, damit du dich ändern kannst.

      Beachte, dass du dein Kind immer noch leiten kannst – eben respektvoll. Wenn du das jedes Mal tust, wenn du dich beim Schreien ertappst oder kurz davor bist, dann wirst du bald genügend Achtsamkeit entwickelt haben, um dich selbst zu bremsen, noch bevor du losbrüllst.

      EIN DREI-MINUTEN-PROZESS, UM AUS EMOTIONALER ERREGUNG IN DIE GELASSENHEIT ZU KOMMEN

      Laura, Sie sagen, um Schreien zu vermeiden, soll ich warten, bis ich mich beruhigt habe, und dann mit meinem Sohn neu anfangen. Aber wenn ich wütend werde, dann schaffe ich es nicht so schnell, mich wieder zu beruhigen. In der Zwischenzeit hat mein Sohn wieder etwas angestellt und ich muss ihm den Kopf zurechtrücken.

      JEN,

      Mutter eines Sohnes

      Der »Stopp-lass-los-atme-Prozess« setzt voraus, dass du dich schnell genug beruhigen kannst, um das, was deine inneren Knöpfe aktiviert hat, noch einmal neu zu beginnen. Aber wenn dein Körper in den Kampf-oder-Flucht-Modus geht, wirst du mit neurochemischen Stoffen vollgepumpt, die dich zum Angriff stimulieren. Dein Kind erscheint dir wie der Feind und du spürst das dringende Bedürfnis »ihm den Kopf zurechtzurücken«.

      Aber der Körper braucht keine Stunde, um sich zu beruhigen, es sei denn, du bist einem Tiger begegnet. Im Ernst: Egal, was dein Kind angestellt hat, es war kein Notfall. Wenn du mehr als ein paar Minuten brauchst, um dich zu beruhigen, hat das damit zu tun, dass du deinem Körper nicht vermittelt hast, dass es falscher Alarm war. Er funktioniert weiterhin im Kampf-oder-Flucht-Modus. Und im Geist bist du immer noch auf dem Kriegspfad, also dauert es eine Stunde, bis du dich »abgelenkt« hast.

      Egal, was dein Kind gerade getan hat, aus der Ruhe heraus wirst du damit konstruktiver umgehen. Hier folgt ein dreiminütiger Aha!-Moment, um dir eine neue Sichtweise der Dinge zu eröffnen und deine Kampf-oder-Flucht-Reaktion zu beruhigen.

      Minute eins: Welcher Gedanke regt dich auf?

      • Sag ihn dir im Stillen. Vielleicht ist es etwas wie: »Er respektiert meine Autorität nicht … das muss ich im Keim ersticken.« oder: »Er manipuliert mich bloß!«

      • Bedenke, dass dieser Gedanke, der dich ärgerlich macht, ziemlich sicher aus Angst entstanden ist. Das heißt, dass er nicht so wahr ist, wie eine Interpretation der Situation, die aus Liebe entsteht.

      Minute zwei: Erkenne an, dass man jede Geschichte von (mindestens) zwei Seiten betrachten kann.

      • Bedenke, dass deine Eltern bestimmt ebensolche Gedanken über dich hatten und dass trotzdem etwas aus dir geworden ist. Bei deinem Kind wird es ebenso sein.

      • Betrachte die Situation aus der Perspektive deines Kindes. Zum Beispiel so: »Er zeigt mir, wie aufgewühlt er ist … er darf seine Gefühle haben.«

      • Bedenke, wie dein ärgerlicher Gedanke die Art und Weise beeinflusst, wie du dein Kind behandelst. Angenommen, du lässt diesen Gedanken los, wie würdest du dann auf dein Kind eingehen?

      Minute drei: Unterstütze deinen Körper die Gefühle freizusetzen.

      • Klopfe auf den Akupunkturpunkt an der Handkante (der Punkt für den Karateschlag) und atme dabei tief durch.

      • Sage dir während des Klopfens: »Obwohl ich aufgebracht bin, bin ich sicher. Ich kann mich beruhigen und diese Situation heilen.«

      • Wenn du dich beim Gähnen ertappst, ist das prima – so baut der Körper

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