Die Regulus-Botschaften: Band IV. Bettina Büx

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Die Regulus-Botschaften: Band IV - Bettina Büx

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etwa Mitleid, ist eine der tragenden Säulen der Liebe. Liebe ist das drängende Streben nach Verschmelzung und Einheit, im Geiste wie auch im Herzen. Liebe strebt danach, das Leben des anderen mit ihm zu teilen. Verbindung und Gemeinsamkeit zu leben ist jedes Menschen tiefstes Bedürfnis, denn die Einheit von Alles-was-Ist ist ein der Natur aller Schöpfung inhärenter Seinszustand.

      Alles, was ›natürlich‹, also von Gott vorgegeben ist, ist unwiderstehlich in seiner Anziehungskraft. Der ewig unveränderliche Urzustand der vollkommenen Schöpfung will wiedererkannt werden. So sehr dieser Schöpfungszustand der Einheit von und mit Alles-was-Ist auch bedroht oder sogar zerstört anmuten mag, so war er es doch nie. Die Wirklichkeit kann niemals gefährdet sein, denn es kann keine Macht außerhalb der göttlichen, allumfassenden und vollkommen reinen Liebe geben.

      Der Mensch strebt nach Einheit und Verschmelzung in Liebe. Er fürchtet kaum etwas so sehr wie das Alleinsein oder gar die Einsamkeit. Räumliche Trennung macht den Menschen noch nicht einsam, das Sich-unverstandenFühlen macht den Menschen einsam. So kann auch nur Liebe, die immer Mitgefühl anstrebt und sucht, die Brücke vom Individuum zum Nächsten schlagen.

      Liebe ist ›von Natur aus‹ neugierig, sie will das Geliebte verstehen und es in seinem Sosein begreifen, ihm nachempfinden und ihm somit nachspüren können. Das ist Einswerdung im Geiste und im Herzen. Den feinen und doch so folgenschweren Unterschied zwischen Mitgefühl und Mitleid haben wir an anderer Stelle bereits beleuchtet. Hier sei kurz daran erinnert, dass Mitleid aus der Rückerinnerung an das eigene Leid herrührt und somit die vermeintliche eigene Schwäche zementiert. So erhält Mitleid den Status quo beim anderen. Anstatt zu heilen, vermittelt es Ausweglosigkeit.

      Mitleid ist im Grunde und in Wahrheit immer eine getarnte Form von Selbstmitleid. Es meint nicht wirklich den anderen und somit meißelt es bei beiden den Glauben an das eigene Unglück in Stein, anstatt Hoffnung, Trost und Erlösung zu bringen. Mitleid ist passiv, wohingegen das Mitgefühl hochgradig aktiv wirkt. Mitgefühl fußt auf Liebe, auf Selbstlosigkeit und somit auf ehrlichem Interesse für die Belange des anderen.

      Wer Mitleid hat, redet, wer Mitgefühl hat, hört zu.

      Liebe versteht alles, weil sie alles verstehen will. Sie will wissen, wie es ist. Liebe will die Dinge nicht anders sehen, als sie sind, denn Verschmelzung und Einheit zwischen zwei Menschen sind immer nur im Hier und Jetzt möglich, also in der vorbehaltlosen Anerkennung und Akzeptanz des Istzustandes.

      Wo Leid gelindert werden soll, muss es erst einmal anerkannt werden. Nichts tröstet und ermutigt einen leidenden Menschen so sehr wie Mitgefühl. Wo Mitleid den Menschen in seinem Elend erstarren lässt, da mobilisiert echtes Mitgefühl ungeahnte Kräfte und Reserven, denn erfahrene Liebe ist immer auch aktive und konkrete Rückerinnerung an die Selbstliebe. So setzt Mitgefühl heilerische Kräfte ungeahnten Ausmaßes frei, denn die Liebe verfehlt nie ihr Ziel, das ewig das Glück und nichts als das Glück des anderen ist.

      »So mancher scheint beim ersten Blick

      verschlossen, starr und eisig kühl,

      doch birgt sein Herz für den, der sucht,

      den reichsten Schatz an Mitgefühl.«

      Wilhelm Jordan

      Stärke

      Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, die natürliche Sanftmut der Liebe wird irrtümlicherweise häufig mit Schwäche gleichgesetzt. Nichts entspricht der Wahrheit weniger als diese Fehleinschätzung.

      Die Liebe braucht kein lautes Getöse und kein schrilles Geschrei. Nichts ist so still wie die Liebe und dennoch ist nichts so aussagekräftig und sinnerfüllt. Liebe kann sich Stille ›erlauben‹, denn nichts ist so macht- und kraftvoll in seiner reinen Präsenz.

      In dieser Welt ist die Liebe, im wortwörtlichen Sinn, nicht sichtbar und doch wird sie in ihrer ganzen Macht und Kraft gefühlt, erfahren und gelebt. Wir können Liebe erahnen und wir erkennen sie in ihren Wirkungen, in ihren Worten und Taten. Wo Liebe spricht, da folgt dem Wort immer und unfehlbar die Tat. Liebe, die leeres Lippenbekenntnis bleibt, ist keine, denn dem wahren Wort folgt immer die wahre Tat.

      Wie wir bereits sagten, ist Liebe hochgradig konsequent. Sie kennt weder Kompromiss mit Lieblosigkeit noch mit Gleichgültigkeit. Liebe ist nur dann Liebe, wenn sie aktive Liebe ist. Sie handelt dadurch, dass sie ist. Keine Tat, kein aktiver Akt ohne Liebe, kann jemals so mächtig sein wie die pure reine Gegenwart der Liebe. Dass sie dennoch zur Handlung auffordert, liegt an ihrem ewig unstillbaren Drang nach Ausdruck und Ausdehnung. Wenn die Liebe gebietet, folgt der Mensch. Kein Ego kann sich der Macht der Liebe widersetzen. Sowie Liebe als solche erkannt wird, gehorcht die ganze Schöpfung. Sie ist die Macht, die Berge versetzen und vermeintliche Gesetze aushebeln kann, denn Liebe hat gestaltbildende Kräfte. Liebe ist göttliches Gesetz und, im Grunde und in Wahrheit, das einzig gültige Gesetz.

      Den Menschen, die sich immer wieder fragen, ob es genügen kann zu lieben, sei gesagt, dass es niemals mehr geben kann. Gott ist Liebe und Liebe ist Gott. Wo Anbindung an die Liebe ist, ist Anbindung an Gott selbst und damit an die göttliche Macht und Schöpferkraft.

      Liebe kann mehr als nur Berge versetzen, Liebe hat sie erschaffen.

      Wenn der Mensch liebt, dann verfügt er nicht nur über ungeahnte Kräfte, sondern vor allem und ganz besonders über nie versiegende. Liebe, der göttliche Urstoff aller Schöpfung, erschafft sich selbst ständig neu aus dem eigenen Sein heraus.

      Wie wir in Band I Des Menschen Wunsch und Gottes Wille gesehen haben, ist sie das einzig wirklich existente Perpetuum mobile, nach dem die Menschheit seit Urzeiten sucht. Wäre es nicht in Dir, Du könntest weder nach ihm fragen, noch nach ihm suchen. Die Macht der Vorstellung erschafft die Dinge nicht – das tut Gott –, doch sie lässt sie erkennen.

      Wie wir wissen, ist Liebe gestaltbildend, also hochgradig schöpferisch. Die verschlungenen Pfade, die die Liebe geht, sind deshalb verschlungen und oftmals undurchschaubar, weil die Liebe in der ganzen Komplexität ihrer grenzenlosen Weisheit niemals endgültig begriffen werden kann. Wir können, wollen und werden die Liebe bis in alle Ewigkeit erforschen, denn das ist, was schlussendlich die ganze Schöpfung tut, dennoch wird sie ein ewiges, herrliches Mysterium bleiben. Zu unser aller Freude und zu unserem höchsten Glück wird es ewig so bleiben. Sowie sich uns ein Aspekt der Liebe erschließt und offenbart, tun sich tausend neue Fragen auf. Immer dann, wenn wir meinen, wir haben Gott gefunden, ist Er schon wieder mehr von alledem, was wir in ihm erschaut haben.

      Die unbegreifbare göttliche Ausdehnung der Liebe ist der ewige Garant für die nie endende Glückseligkeit der ganzen Schöpfung. Wenn Menschen über sich selbst hinauswachsen, sind sie immer und ausnahmslos von der Liebe geführt, getragen und beflügelt. Die Menschheit wird immer in gleichem Maße Fortschritt und Glück hervorbringen und erfahren, in dem sie die Urgewalt der Liebe anerkennt und nutzt. Es mag im ersten Augenblick befremdlich erscheinen, dass der Mensch die Liebe nutzen darf, ja, er kann und sollte sie nutzen, denn dazu ist sie gegeben, das ist ihr heiliger Sinn und Zweck.

      Liebe nutzt man, indem man ihr dient.

      Der Nutzen der Liebe ist wahrhaft grenzenlos und unbeschreiblich, ihre Bedeutung für den einzelnen Menschen, wie auch für die Menschheit als Kollektiv, kann in Worten niemals ausgedrückt oder beschrieben werden. Hass macht abhängig und unfrei, Gleichgültigkeit macht blind und stumpf und Angst macht einfach nur verrückt. Die Liebe aber macht frei, stark, furchtlos und vor allem glücklich. Sie ist sanft, rücksichtsvoll und milde in ihrem Handeln, sie kann es sein, denn sie bezieht all ihre Macht und Stärke aus ihrem Sein. Mit anderen Worten: Nur die

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