Jahrbuch der Baumpflege 2021. Группа авторов

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Jahrbuch der Baumpflege 2021 - Группа авторов

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ist, sondern ihre Ursache in Baufehlern beim Bodenaufbau schon bei der Herstellung und Nachpflege der Parks hat.

      Hiermit ergibt sich zukünftig ein wichtiger neuer Ansatzpunkt für Strategien zur Untersuchung von Baumschäden, die grundsätzlich von reinen nur umweltanalytischen Untersuchungsmethoden abweichen.

      Mit relativ einfachen bodenkundlichen Methoden und sachverständiger Bodenprofilansprache lassen sich diese Bodenschäden im Gelände mit kleinen Profilschürfen und Abbohrungen mit Prückhauerbohrer sowie, wenn notwendig, mit relativ geringem Laboruntersuchungsaufwand erkennen und nachweisen.

      Da diese Baumschäden infolge bodenmechanischer und vegetationsbodenkundlicher Mängel schon zum Zeitpunkt der Erstellung der Park- und Gartenanlagen verursacht worden sind oder sich infolgedessen ausgebildet haben, ist eine Sanierung in der Regel mit einfachen Methoden und Mitteln, wie Düngung, Zugabe von Bodenhilfsmitteln sowie Zusatzbewässerung, Bodenbelüftung oder -lockerung aus bodenmechanischen und vegetationsbodenkundlichen Gründen nicht erreichbar. Bei der mechanischen Bodenlockerung besteht zudem die Gefahr von irreversiblen Wurzelzerstörungen. Zugabe von chemisch wirksamen Mitteln führt häufig zu unkontrollier baren Bodenreaktionen und in Folge zu Boden- und Wuchsschäden.

      Im Prinzip könnten diese bodenbürtigen Mängel nur durch Vergrößerung der effektiven Durchwurzelbarkeit des Bodenvolumens am Baumstandort vermindert werden, so daß hiermit dem Baum größere verfügbare Reserven an Wasser, Sauerstoff und notwendigen Nährstoffen erschlossen werden können.

      Aus Gründen der Bodenphysik, der Bodenmechanik, der Bodenchemie und aus Gründen nicht vorhersehbarer Wurzelverteilung im Boden sind dem hier jedoch so enge Grenzen gezogen, daß in der Regel eine erfolgversprechende Sanierung von altem Bestand von Park- und Landschaftsgartenbäumen als fraglich und u. U. als fragwürdig anzusehen ist.

      Für die moderne Parkpflege kann für diesen Fall nur der einzige Schluss gezogen werden, zukünftig auf Wunderheilungen und sterbebegleitende Maßnahmen für diese Parkbäume zu verzichten und die hierdurch eingesparten Kosten einer Parkerneuerung mit behutsamer Erhaltungsstrategie durch planvolle Entnahme und Ersatzpflanzung der geschädigten Parkbäume im Sinne der Parkerbauer und einer sachlichen Parkdenkmalspflege zukommen zu lassen.

       Literatur

      HERZOG, R. (1990): Parkpflegewerk Rosensteinwerk, Stuttgart. Finanzministerium Baden-Württemberg, Stuttgart.

       Autor

      Dr. Klaus Becker ist ö.b.v. Sachverständiger für Bodenkunde/Bodenschutz im Sachverständigenbüro für Schadensanalyse und Prävention in Neunkirchen-Seelscheid.

       Kontakt: [email protected]

      * Nachdruck aus/Reprint from Jahrbuch der Baumpflege 1997

       Kurz- und langfristige Auswirkungen von Baumaßnahmen auf Bäume *

       von Hartmut Balder

       Zusammenfassung

      Bäume werden durch Baumaßnahmen auf unterschiedlichste Weisen geschädigt. Veränderungen ihres Standortes durch Verdichtung, Versiegelung, Überfüllung und Grundwasserabsenkung verursachen nachhaltige Wurzelschäden. Mechanische Eingriffe in Krone, Stamm und Wurzel ermöglichen das Eindringen von holzzerstörenden Pilzen. Die Folgen zeigen sich oft erst nach Jahren in Form von Kronenschäden, Entwicklung von Schaderregern und Beeinträchtigungen von Ästhetik, Gesundheit und Verkehrssicherheit der Bäume. Zur Gesunderhaltung von Bäumen müssen Möglichkeiten gezielter Eingriffe genutzt sowie unkontrollierte Schäden durch eine effiziente Kontrolle vermieden werden.

       Summary

      Trees get easily damaged in a different manner through construction activities. Restrictions of their stands cause persistent damages of the root systems, wounds after pruning of branches and roots allow the infection of wood destroying fungi. After years the damages become visible by crown declining, development of pathogens and restrictions of aesthetics, health and safety. In future possibilities of specific interventions are to use and uncontrolled damages are to prevent by an efficient control management.

       Konflikte bei Baumaßnahmen

      Fragen des Baumschutzes sind zwischen Bauherren, ausführenden Firmen und den beteiligten Behörden alltägliche Praxis (Abb. 1). Aus diesem Spannungsfeld zwischen einem gezielten Baumerhalt, einer ökonomisch geprägten Bauausführung und dem angestrebten Nutzungskonzept ergeben sich häufig zahlreiche Eingriffe in das weitere und unmittelbare Baumumfeld sowie in den Baum selbst. Seit Jahren schreiben zahlreiche Normen, Regelwerke und Verordnungen den Schutz der Bäume vor. Sie geben gleichzeitig Hinweise für Grenzen und Möglichkeiten von Schutzmaßnahmen, stetig fließen aktuelle Forschungsergebnisse u. a. der Baumbiologie und der Phytopathologie bei ihrer Überarbeitung ein (DUJESIEFKEN 2000). Vergleichende Untersuchungen von Eingriffen in das Baumumfeld und in den Baum selbst sowie von Regionen mit unterschiedlicher Bautätigkeit belegen deutlich die Notwendigkeit einer schonenderen Vorgehensweise (BALDER und KRÜGER 1992; BALDER 1998); dennoch kommt es immer wieder durch Baumaßnahmen zu kurz- und langfristigen Beeinträchtigungen von Bäumen.

       Abbildung 1: Spannungsfeld des Baumschutzes bei Bauvorhaben (aus: BALDER und WÖLLNER 1998)

       Eingriffe in Baum und Baumumfeld

      Bei zahlreichen Baumaßnahmen wird in das Umfeld vorhandener Baumbestände eingegriffen, wobei dies in unterschiedlicher Weise von partiell bis großflächig sowie kurzzeitig bis dauerhaft erfolgt. Hierbei handelt es sich um Veränderungen der Wachstumsbedingungen der Bäume, die sich vorrangig auswirken auf die Wurzelsysteme, und zwar sowohl durch eine mangelnde Bauplanung als auch durch Vorgänge während der Bauausführung. Zu den Eingriffen im Bereich von Baustellenzufahrten, Bautrassen, Lagerplätzen, Arbeitsbereichen etc. zählen kurzfristige Beeinträchtigungen während der Bauphase, wie z. B.:

       Überfahren des Wurzelbereiches

       Überfüllen des Wurzelbereiches

       Verdichten des Wurzelbereiches (Abb. 2)

       Versiegeln des Wurzelbereiches

       Eintrag von Stoffen in den Wurzelbereich (u. a. Baustoffe, Kalk, Öle)

       oberirdische Freisetzung von phytotoxischen Gasen oder Hitze

       Absenkung des Grundwassers

      sowie auch dauerhafte Veränderungen, wie z. B.:

       Versiegelung und Verdichtung des Wurzelbereiches zur Nutzung des Grundstücks

       Überfüllung des Wurzelbereiches

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