Imaginäre Körperreisen. Sabine Fruth

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Imaginäre Körperreisen - Sabine Fruth Hypnose und Hypnotherapie

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gesammelt haben, können Sie diese noch einmal zusammenfassen. Dazu kommen positive entspannungsfördernde Suggestionen, die nur auf diesen Klienten zugeschnitten sind.

      Häufig ist das Erreichen des sicheren Orts das Ergebnis der ersten Sitzung. Beim nächsten Mal kommen Sie schneller dorthin, da die Vorarbeit zur Trance kürzer sein kann. Um weiterarbeiten zu können, folgt am sicheren Ort die Einladung, es sich bequem zu machen. Anschließend baut der Klient dort eine Leinwand auf, auf der später aus der Distanz (weitere Dissoziation) der Körper von innen dargestellt wird. Statt einer Leinwand kann jede andere Projektionsfläche gewählt werden. Manchmal ist es auch eine Art »Fata Morgana« im Hitzeflimmern oder eine Projektion in einer Wolke. Wieder ist alles möglich.

      Sofern es an diesem Ort bereits Besonderheiten gibt, die in Erscheinung treten, beginnt sofort die therapeutische Arbeit. Wenn Tiere, Fabelwesen oder Menschen auftauchen, hilft die Frage:

      »Wer oder was bist du für mich?«

      Helfende Wesen sind jederzeit willkommen und können überall erscheinen. Bei Unklarheiten hilft auch hier die Frage:

      »Ist es wichtig, dass wir uns jetzt damit beschäftigen?«

      Das Unbewusste des Klienten bestimmt durch dessen innere Bilder den gesamten Verlauf der Sitzung. Alles, was kommt, wird beachtet und hat Vorrang vor dem eigenen Ablaufplan. Somit dürfen Sie immer wieder die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Sitzung beim Klienten lassen.

      Taucht ein Widerstand auf, schenken Sie diesem bitte Ihre volle Aufmerksamkeit. Der Klient wird dazu eingeladen, mit dem Widerstand in Kontakt zu treten. Die weitere Vorgehensweise dazu ist in Kapitel 12 beschrieben.

       Praxis

      Sobald der Klient an seinem sicheren Ort angekommen ist, laden Sie ihn dazu ein, sich zu orientieren. Sie erfragen dabei, was er jeweils wahrnimmt. Erst nach einer Antwort kommt die nächste Frage – Sie gehen nun in einen Dialog.

      THERAPEUT Ich lade Sie ein, erst einmal ein Stück voranzugehen und sich umzuschauen … was sehen Sie? … Wie fühlt sich der Untergrund an? … Wie ist die Temperatur dort? … Gibt es etwas zu hören oder ist es ganz still? …

      Die Stille als Gegenangebot nimmt den Druck vom Klienten, dass er etwas hören muss. Auch hier notieren Sie wieder wortgetreu die Beschreibungen dieses Ortes.

      THERAPEUT Gibt es vielleicht auch einen Geruch? …

      Für die Selbsthypnose zu Hause dienen posthypnotische positive Suggestionen. Sie können hierbei auch persönliche Bedürfnisse integrieren – z. B. bei Einschlafproblemen, Unruhe oder Überlastung.

      THERAPEUT An diesem Ort können Sie sich auch in Zukunft jederzeit erholen … einen Moment Ruhe genießen … sich wohlfühlen … ganz bei sich sein … einfach kurz entspannen …

      und mit jedem Mal, wo Sie hier sind, fällt es leichter zurückzukehren … ganz automatisch … bis vielleicht ein Atemzug reicht, um hier zu entspannen … wenn es passend ist, auch einzuschlafen …

      Wenn Sie die Beschreibungen dieses Ortes wiederholt haben, wird eine Leinwand aufgebaut.

      THERAPEUT Nun lade ich Sie ein, es sich bequem zu machen … zu setzen oder legen … und Sie können in Ihrem Sichtbereich eine Leinwand aufbauen … vielleicht auch einen Monitor oder irgendeine andere Projektionsfläche … auf der Ihr innerer Filmvorführer den Körper von innen darstellen kann …

      Sie können ganz gespannt sein, wie es dort aussieht …

      So kann auf der Leinwand die Körperreise beginnen (s. Kap. 4.1, »Die Reise im Körperinnern«). Der »innere Filmvorführer« wird von den Klienten als Symbolfigurauch ohne Erklärung sehr gut akzeptiert. Durch ihn wird auf den Projektionsflächen sichtbar, was das Unbewusste zeigen möchte.

      Wenn sich der Klient bei dieser Arbeit im Laufe der Therapie immer sicherer fühlt, kann er zunehmend direkt an den äußeren sicheren Ort springen. Der Klient möchte dann auf eine längere Induktion über Körperwahrnehmung, Atmung und Treppe verzichten und landet sofort an diesem vertrauten Ort.

       INA, 51 JAHRE

      Die Klientin kommt wegen zunehmender Panikattacken, die seit über zehn Jahren bestehen. Sie weiß noch nicht, ob sie überhaupt mit Körperreisen arbeiten möchte, und wünscht zunächst eine »klassische« Induktion. Während der Tranceinduktion gibt es keine Besonderheiten, und sie geht eine Treppe nach oben. Nach einem Moment frage ich die VAKOG-Wahrnehmungen ab.

      KLIENTIN Ich bin an einem Strand gelandet … geradeaus ist das Meer … ich spüre ganz viel Weite … da sind auch normale Geräusche … es ist schön warm … und ich rieche das Meer …

      THERAPEUTIN Kommen Sie dort erst einmal an … spüren Sie die Weite … die Wärme … hören die normalen Geräusche … und riechen das Meer … … wohin möchten Sie gehen?

      KLIENTIN Ich bin schon im Meer … möchte schwimmen … es ist so schön …

      THERAPEUTIN In der Imagination können Sie schwimmen wie ein Fisch … auch tauchen …

      KLIENTIN Oh ja! … Ich schwimme mit den Fischen … kann auch mit ihnen reden … sie begleiten mich …

      THERAPEUTIN Nun lade ich Sie ein, wenn Sie sich gut erholt haben, an Land einen schönen Platz zu finden. Dort können Sie es sich bequem machen …

      KLIENTIN Ich sitze jetzt auf einem Liegestuhl mit Blick aufs Meer …

      THERAPEUTIN Prima! Jetzt bitte ich Sie, dort irgendwo in Ihrem Sichtbereich eine Leinwand aufzubauen … manchmal schwebt sie auch über dem Meer … oder es ist eine andere Projektionsfläche … irgendetwas, auf dem Ihnen Ihr innerer Filmvorführer etwas zeigen kann …

      KLIENTIN Die Wärme flimmert so über dem Meer … darin kann man etwas sehen …

      THERAPEUTIN Sehr gut! Nun bitten Sie einmal den inneren Filmvorführer, auf dieser Fläche den Körper von innen darzustellen …

      Die erste Sitzung führt »nur« zu diesem sicheren Ort. Ich erstelle der Patientin dazu eine Tonaufnahme, die sie über eine sehr lange Zeit als Entspannungs-CD immer wieder hört. Dazu lasse ich die Induktion mitlaufen und fasse am Ende der Sitzung die Beschreibungen der Patientin mit positiven Suggestionen zusammen (s. Kap. 18.1).

      THERAPEUTIN … und wenn Sie zu Hause, oder wo auch immer Sie gerade sind, an diesem Strand ankommen … lade ich Sie ein, auf das Meer zu blicken … die Weite zu spüren … die Wärme wahrzunehmen … schön warm … das Meer riechen … und wenn Sie mögen, durch den Sand zum Meer gehen … vielleicht wieder im Meer schwimmen … Sie spüren hier diese Leichtigkeit … vom Wasser getragen werden … mit den Fischen schwimmen … diese tiefe Ruhe spüren … mit der Leichtigkeit … ganz sicher an Ihrem Ort …

      … und wenn gleich meine Stimme verstummt, können Sie entscheiden … ob Sie noch eine Weile schwimmen wollen … vielleicht im Liegestuhl ausruhen … wenn es passend ist, auch einschlafen … … oder in Ihrem eigenen Tempo selbst die Treppe wieder zurück ins Hier

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