Seelsorge: die Kunst der Künste. Группа авторов

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Seelsorge: die Kunst der Künste - Группа авторов Studien zur Theologie und Praxis der Seelsorge

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wird als Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts bezeichnet“ (Deutscher Ethikrat, 66). Viele Krankenhäuser verpflichten sich als Mitglieder der Unternehmensinitiative Charta der Vielfalt (www.charta-der-vielfalt.de) dazu, die Verschiedenheit ihrer Mitarbeiterschaft zu respektieren und zu unterstützen. Laut Charta der Vielfalt gehören Religion und Weltanschauung sowie die ethnische Zugehörigkeit zur inneren Dimension des Menschen, sind also am engsten mit der Persönlichkeit verknüpft, ebenso wie das Alter und das Geschlecht.

      In heutiger Zeit sind es vor allem Menschen islamischer Kulturkreise, die im Krankenhaus unter Fremdheit leiden und die auch der Seelsorge bedürfen, wie die Deutsche Islamkonferenz 2017 in ihrem Abschlussdokument zur Seelsorge in öffentlichen Einrichtungen festhält: „Die Etablierung einer islamischen Krankenhausseelsorge ist vielmehr als die mit Abstand größte Aufgabe in der Fläche anzusehen, was den offensichtlichen Bedarf an religiös-seelsorglicher Begleitung von Menschen islamischer Religionszugehörigkeit in Deutschland betrifft“ (Deutsche Islamkonferenz, 4). Erste Modellprojekte, die überwiegend auf die Schulung von ehrenamtlichen islamischen Seelsorger*innen hinausliefen, gestützt durch Module der kirchlichen Klinischen Seelsorgeausbildung, waren nur anfangs hilfreich: „Die Islamkonferenz stellt zugleich fest, dass diese zumeist zeitlich befristeten Modellprojekte unter einer Reihe von Gesichtspunkten an ihre Grenzen stoßen. Als eine Hauptschwierigkeit ist die fehlende Kooperation mit bereits etablierten islamischen Religionsgemeinschaften oder das Fehlen eines religionsverfassungsrechtlich legitimierten Ansprechpartners zu nennen“ (Deutsche Islamkonferenz, 5). Konkret mangelte es den islamischen Ehrenamtlichen an einer von vielen Klinikleitungen eingeforderten Beauftragung durch ihre Religionsgemeinschaft, die die fachliche und dienstliche Aufsicht mit einschließt.

      Die Deutsche Islamkonferenz fordert hierzu die islamischen Organisationen bzw. Religionsgemeinschaften auf, die Rahmenbedingungen für eine Etablierung islamischer Krankenhauseelsorge zu klären, welche auch die Schaffung hauptamtlicher Strukturen in den Blick nimmt. Denn: „Zudem ist der Mangel an Rückbindung der ehrenamtlich in der Seelsorge Tätigen an eine professionalisierte hauptamtliche Struktur problematisch, da diese bislang fehlt, aber eigentlich unerlässlich ist, um die Betreuung der Seelsorgerinnen und Seelsorger sicherzustellen, die Zuständigkeiten, Grenzen des Auftrags und Fragen der Aufsichtspflicht zu klären sowie Qualitätssicherung durch Supervision zu gewährleisten“ (Deutsche Islamkonferenz, 5).

      Eine grundsätzliche Schwierigkeit besteht darin, dass die Islamische Theologie aus ihrer Tradition her keine eigene Seelsorgetheorie kennt (Cimsit, 14 Fußnote 3). Ganz am Anfang steht daher noch die Entwicklung von theologisch fundierten Konzepten der islamischen Krankenhausseelsorge. Hier sind die universitären Zentren für Islamische Theologie gefragt, eigene Forschung zu betreiben und auch zur Ausbildung von qualifiziertem Personal und zur Schaffung von Möglichkeiten der Fortbildung beizutragen (Deutsche Islamkonferenz, 5 f). Erste Lehrstühle haben diese Arbeit begonnen, etwa das Zentrum für Islamische Theologie in Heidelberg mit einem Masterstudiengang für Praktische Islamische Theologie für Seelsorge und Soziale Arbeit oder das Institut für Islamische Theologie der Universität Osnabrück mit einem Studiengang Gemeindepädagogik und Seelsorge. Es ist zu erwarten, dass die hier ausgebildeten islamischen Seelsorger*innen eine höhere Akzeptanz durch die örtlichen Islamischen Verbände erfahren als die Ehrenamtlichen der auf kirchlichem Seelsorgeverständnis gestützten Institute. Hier, an den Universitäten, muss auch der Ort sein, an dem der dringend notwendige interreligiöse Diskurs stattfinden kann um die theologischen Grundlagen der Seelsorge, etwa bei Fragen zum jeweils zugrunde liegenden Menschenbild oder zum je religiös gedeuteten Krankheitsverständnis.

       Ausblick

      Nicht zuletzt auf dieser Tatsache beruht mein Vorschlag, dass die wissenschaftliche Weiterentwicklung der ‚Seelsorge im Gesundheitswesen‘ einen Ort in den Universitäten findet. Dort kann, im wissenschaftlichen Diskurs mit anderen Professionen des Gesundheitswesens (beispielsweise zu Spiritual Care), die Seelsorge ihre theologische Perspektive einbringen. Im Dialog der Religionen ist ihr aufgetragen, ihr Selbstverständnis interkulturell zu bedenken. Ob in den konfessionseigenen Hochschulen diese Diskurse in gleichem Maße möglich sind, oder ob eine Ausbildung dort eher die konfessionelle Isolation befördert, wäre als Frage noch zu klären – jedenfalls wäre eine ‚geistliche‘ Beauftragung für Seelsorge verknüpft mit der sich anschließenden praktischen Ausbildung in der jeweiligen Religionsgemeinschaft. Nur im steten Austausch und in der professionellen Selbstvergewisserung bleibt die Krankenhausseelsorge schließlich eine relevante Größe im Expertensystem Krankenhaus.

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