Das Leid von Müttern totgeborener Kinder. Annette Stechmann

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Das Leid von Müttern totgeborener Kinder - Annette Stechmann Studien zur Theologie und Praxis der Seelsorge

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5.2 Das Zerschmelzen christlicher Theologie und die Kreativität der Frauen

       5.3 Das Zerschmelzen christlicher Theologie und die Suche nach einem Halt

       5.3.1 Zwischen Abkanzeln und Verstummen – die Ahnung des Weges zärtlicher Achtsamkeit

       5.3.2 Der existentielle Sprung auf liquiden Grund – der Weg zu zärtlicher Lebendigkeit

       5.3.3 Der theologische Sprung auf fragilen Grund

       5.3.4 Es geht ums Ganze

      6 Die Kommentierung der systematische Theolog/inn/en

       6.1 Brief an die systematischen Theolog/inn/en mit Zusammenfassung des empirischen Ergebnisses

       6.2 Michael Plattig: Die Haltung der Freundschaft als verantwortete seelsorgliche Begleitung

       6.3 Eva-Maria Faber: Die eigenen Theologien der Frauen – Aufgabe und Lernpotential systematischer Theologie

       6.4 Jürgen Bründl: Mütter totgeborener Kinder als prekär privilegierte Theologinnen

       6.5 Johanna Rahner: Das Gebet als locus theologicus einer Theologie an der Grenze

       6.6 Hans-Joachim Sander: Die Entdeckung der Metonymie als Sprachfigur christlicher Gottesrede

       6.7 Elmar Klinger: Der Trost des Theologen angesichts des Todes von Kindern

       6.8 Abduktionen christlicher Gottesrede in den Kommentaren selbst

       6.8.1 Die unbedingte Akzeptanz der Frauen und das Verstummen des Theologen

       6.8.2 Der mit–seiende Gott und die schmerzhafte Antwortlosigkeit der Theologie angesichts der urmenschlichen Frage nach dem Leid

       6.8.3 Der riskante Weg wissenschaftlicher Theologie in der Auseinandersetzung um die Theodizee-Frage nach dem Warum des Todes des „Heiligsten“

       6.8.4 Das Gebet als locus theologicus existentiell herausgeforderter wissenschaftlicher Theologie

       6.8.5 Die Bewältigung quälender Ohnmacht durch die Metonymie Gott und die Entdeckung von Hoheitstiteln für die totgeborenen Kinder

       6.8.6 Vom Rand in die Mitte – oder der Trost eines Theologen durch die unverbrüchliche Liebe der Mütter zu ihren Kindern

       6.8.7 Zusammenfasssung

      7 Die Revolution der Zärtlichkeit Gottes – Qualitätsmerkmal christlicher Gottesrede in der Postsäkularität

       7.1 Revolution der Zärtlichkeit Gottes: Die frohe Botschaft der Mütter totgeborener Kinder

       7.1.1 Der Sturm – Ein Ende der Liebe Gottes?

       7.1.1.1 Der Sturm der Theodizee

       7.1.1.2 Der Sturm der Postsäkularität

       7.1.2 untergehen – gerettet werden

       7.1.3 Die Revolution der Zärtlichkeit Gottes in den Theologien der Mütter totgeborener Kinder

       7.2 Revolution der Sprachfähigkeit christlicher Theologie

       7.3 Zärtlichkeit – Qualitätsmerkmal christlicher Gottesrede in der Postsäkularität

      8 Literaturverzeichnis

      „Adventure rarely reaches it’s predetermined end.

      Columbus never reached China.

      But he discovered America.”2

       Alfred North Whitehead 1967

      2 Sander, Gotteslehre, 12.

      Dank

      Mein herzlicher Dank gilt allen, die mich während des Prozesses dieser Arbeit unterstützt und begleitet haben.

      Zunächst danke ich den vier Frauen, die mir ihre Lebensgeschichte und die ihrer Kinder erzählt haben, aber auch allen anderen Frauen und Männern, die ich als Klinikseelsorgerin in den schwierigsten Zeiten ihres Lebens begleiten durfte.

      Ich danke Prof. Dr. Rainer Bucher, der mich das Fragen neu gelehrt hat und daran festgehalten hat, dass christliche Theologie etwas zu lernen und zu sagen hat in Lebenssituationen, wo sie zunächst verstummt. Er hat mich im Prozess der Dissertation positiv und wertschätzend begleitet. Prof. Dr. Maria Elisabeth Aigner danke ich für ihre Vorfreude auf diese Arbeit. Dr. Daniela Böhringer bin ich für die Begleitung durch die anfänglich unbekannten Gestade der Soziologie sehr dankbar.

      Prof. Dr. Jürgen Bründl, Prof. Dr. Eva–Maria Faber, Prof. Dr. Elmar Klinger, Prof. Dr. P. Michael Plattig OCarm, Prof. Dr. Johanna Rahner und Prof. Dr. Hans–Joachim Sander haben mir wertvolle theologische Impulse im Prozess dieser Arbeit zur Verfügung gestellt. Das pastoraltheologische Privatissimum der Universität Graz hat mich unendlich bereichert. Prof. DDr. Walter Schaupp danke ich für die Übernahme des Zweitgutachtens.

      Das Bistum Hildesheim hat mich zu 20 Prozent von meiner Arbeit als Pastoralreferentin in der Klinikseelsorge der Universitätsmedizin Göttingen freigestellt. Dadurch wurde diese Arbeit überhaupt möglich. Mein Dank gilt den einzelnen Frauen und Männern, die sich für mich eingesetzt haben. Auch die Drucklegung hat das Bistum großzüg unterstützt.

      Meine Familie zeigt mir immer wieder die Schönheit des Lebens und die Bedeutung von wertschätzender Liebe und von Zärtlichkeit als Grundhaltung im Umgang mit anderen Menschen und der Welt. Diese Erfahrung ist tragend für diese Arbeit und mein ganzes Leben.

      1 Zugänge

      Wer ist dieser Gott, der Liebe genannt wird und der allmächtig ist? Wie ist ein allmächtiger Gott zu denken? Ist er liebend allmächtig? Allmächtig liebend? Ohnmächtig und nur in der Liebe mächtig? Wie gehen Allmacht und Liebe zusammen? Schon meine Diplomarbeit3 habe ich unter dieser Fragestellung geschrieben und war versucht, mit Hilfe der Prozesstheologie eine „Antwort“ auf die Frage nach dem Leiden zu finden bzw. ein theoretisches Modell zu konstruieren, das helfen kann, Allmacht und Liebe in Gott miteinander zu vereinbaren.

      Meine Praxis als Pastoralreferentin und Klinikseelsorgerin hat mir gezeigt, dass in der Praxis mit Konstrukten wenig anzufangen ist. Wenn Menschen sterben, bin ich mit diesen Menschen traurig. Wenn sie nach dem Warum fragen, wollen sie keine theologische Unterweisung, sie möchten jemanden, der mitfühlt, die mitgeht, die versteht und akzeptiert was an Bewegungen vorhanden ist.

      Konkret die seelsorgliche Arbeit mit Müttern und Vätern totgeborener Kinder ruft Fragen nach Gott hervor, die nicht einfach zu beantworten sind: Wie kann es sein, dass ein Kind nicht lebend auf die Welt kommt? Sie sind doch die unschuldigsten Wesen überhaupt! Was haben sie mit Gott zu tun? Was hat Gott mit ihnen zu tun? Verstorbene Kinder und ihre an ihrem Tod leidenden Angehörigen stellen für alle begleitenden Berufe eine höchste emotionale Herausforderung dar. Was passiert da eigentlich, wenn ein Kind – und dann auch noch ein ungeborenes

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