Lebendige Seelsorge 5/2017. Группа авторов

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gesellschaftlichen Leben“, „kindgemäße Beteiligung“ und „Entwicklungssituationen von Kindern“ auf, Wendungen, die durchaus im Einklang mit Formulierungen der UN-Kinderrechtskonvention sind, aber zum Beispiel mit Gerison Landsdowns Plädoyer für die Anerkennung der „tatsächlichen Partizipationsfähigkeit von Kindern“ nicht ohne Weiteres vereinbar sind.

      Die tatsächliche Partizipationsfähigkeit von Kindern kann man nämlich nicht einfach an deren Alter ablesen. Sie ist immer ein Ergebnis von Erfahrungen in und mit spezifischen sozialen, kulturellen und materiellen Kontexten. Die Sozialforscherin Priscilla Alderson (2003) notiert als wichtigstes Ergebnis ihrer Forschungen, dass sich „Kompetenz und Autonomie von Kindern in der Hauptsache nicht abhängig vom Alter oder den intellektuellen Fähigkeiten entwickeln, sondern durch direkte persönliche Erfahrung“, und dass Kompetenz und Autonomie bei Kindern ebenso schwanken wie bei Erwachsenen, dass die Ausprägung von Kompetenzen sehr viel mehr vom Kontext und den jeweiligen Vorerfahrungen abhängt als von Eigenschaften wie Alter oder Intelligenz.

      Der Philosoph Nida Rümelin sagt zu den Erfahrungen in seinem „Sokrates-Club“: „Viele Kinder tun sich schwer mit abstraktem Denken und kommen im Grunde immer wieder auf das, was sie gerade erlebt haben, zurück. Und andere Kinder im selben Alter sind schon in der Lage, ein ernsthaftes philosophisches Argument zu entwickeln. Diesen Unterschied hatte ich so groß nicht erwartet“ (Interview Deutschlandfunk Kultur, 27.9.2012).

      Da die UN-Kinderrechtskonvention globale Geltung beansprucht, möchte ich diese Beispiele ergänzen und meine Replik mit einem Blick auf Kinderarbeit in der Dritten Welt abschließen. Im Entwicklungsmodell ist Kinderarbeit nicht vorgesehen. Sie ist, wie Norbert Blüm gesagt hat, „eine Schande für die zivilisierte Menschheit, ohne Abstriche“ (Kampagne gegen Kinderarbeit in der Teppichindustrie, Nr.12, S.1).

      Eine solche, im Kern weit verbreitete, Auffassung universalisiert die spezifischen Merkmale des europäischen Kindheitskonzepts. Notwendig ist stattdessen größere Offenheit gegenüber spezifischen Konstitutionsmerkmalen der Dritten Welt, und, damit verbunden, die Verabschiedung der starren Orientierung am vorherrschenden Kindheitsbild der Ersten Welt.

      Unabdingbar ist eine Auseinandersetzung mit arbeitenden Kindern. Deren Interessen sind nur aus ihren Erfahrungen und ihrer Experten-Sicht heraus verstehbar. Es geht um ihre Lebenswelt und ihre Vorstellungen von einem besseren Leben. Es geht um mehr Einfluss der Kinder bei der Konstruktion von Kindheit und bei der Interpretation von Arbeit, als ihnen gemeinhin zugestanden wird.

      Die Propagierung der Kinderrechtskonvention durch Kinderrechtsgruppen und NGOs hat dazu geführt, dass die Kinder sich zunehmend als eigenständige Rechtssubjekte verstehen. Die Kinderbewegungen, so kann man in einschlägigen Erfahrungsberichten lesen, gehen selektiv mit den Inhalten der Konvention um. Sie greifen die Rechte auf, die Bezug zu ihrer Realität haben…

      Eines sollte deutlich geworden sein: Dies ist kein Plädoyer für Kinderarbeit, sondern ein Beispiel für erfahrungsbasierte und kontextsensible Partizipation an der Gestaltung der eigenen Lebenswelt.

      LITERATUR

      Alderson, Priscilla, Die Autonomie des Kindes – über die Selbstbestimmungsfähigkeit von Kindern in der Medizin, in: Wiesemann, Claudia u.a. (Hg.), Das Kind als Patient, Frankfurt/New York 2003, 28–47.

      Hart, Roger, Stepping back from ‘The Ladder’: Reflections on a model of participatory work with children, in: Jensen, Reid A. u. a. (Hg.), Participation and learning, Dordrecht 2008, 19–31.

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