Reine Nervensache. Martin Arz

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Reine Nervensache - Martin Arz

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verdächtiger. Wollen Sie mich nicht verhaften, Herr Inspektor?« Sie trat nah an Pfeffer heran und legte die Hände über Kreuz auf seine Brust. Pfeffer ergriff sie. Bambi Veicht schloss kurz die Augen und schnupperte. »Sie riechen gut, Herr Pfeffer. Sagen Sie nichts. Das ist was Italienisches, nein, halt, ich irre mich. Natürlich etwas Englisches, männlich elegant und trotzdem sportlich frisch mit einem Hauch Exotik. Hmmm, köstlich, etwas ganz Seltenes, Teures … Blenheim Bouquet von Penhaligon’s! Sie haben Geschmack, Maximilian Pfeffer!«

      »Mein Kompliment«, sagte Pfeffer und schmunzelte, dabei ließ er sie in seinen Samtaugen kuscheln.

      »Bambi war mal Parfumverkäuferin«, sagte Dieter Koziol giftig.

      »Ich war Kosmetikerin!« Bambi Veicht befreite ihre Hände aus Pfeffers Griff. »Und so wie es nun aussieht, bin ich jetzt Fernsehproduzentin, nicht wahr? Deine neue Partnerin, lieber Dieter. Also halte sich zurück und überlege dir gut, wie du unsere Zusammenarbeit gestalten willst.«

      »Du meine Partnerin?! Nie im Leben. Nur über meine Leiche.« Dieter Koziol war krebsrot angelaufen.

      »Ich denke, wir haben genug gehört«, mischte sich Pfeffer ein. »Wenn sich Fragen ergeben, werden wir uns bei Ihnen melden.«

      »Wollen Sie denn nicht wissen, was ich zum Tatzeitpunkt gemacht habe?«, fragte Bambi mit dramatisch aufgerissenen Augen. »Ob ich ein Alibi habe?«

      »Sobald wir den genauen Tatzeitpunkt wissen, werden wir das sicherlich fragen. Ich komme dann auf Sie zu.«

      »Ich bitte darum, Herr Pfeffer. Besuchen Sie mich jederzeit. Ich habe einen Pool!«

      »Was findet ihr Kerle nur an solchen … solchen Tussen?!«, fragte Annabella Scholz empört, während sie ins Auto stieg. Auf der anderen Straßenseite parkte ein rotes Mercedes-Cabriolet. Auf dem Fahrersitz lümmelte ein muskulöser Mann mit rasierter Glatze und einem so kurz getrimmten Bärtchen um den Mund, dass es kaum mehr als ein blauer Schatten war. Pfeffers Blick traf den des Mannes. Der Mann setzte sich gerade hin, ließ den Brustkorb schwellen, schob seine Sonnenbrille hoch und hielt dem Blick stand.

      Als die Polizisten losfuhren, sagte Annabella: »Jede Wette, dass das ihr Macker war? Und jede Wette, dass der ihr Alibi sein wird?« Annabella imitierte Bambis Tonlage: »Ach, Herrr Pfefferrr, mein Cousin und ich haben Halma gespielt, als mein Mann errrmorrrdet wurrrde. Die ganze Zeit. Frrragen Sie nurrr meinen Cousin.« Pfeffer lachte und Annabella fand ihre normale Stimme wieder. »Früher hätte man so was auf dem Jahrmarkt in der Freakshow ausgestellt.« Sie atmete hörbar ein. »Da schnallt sich eine die getunten Titten hoch und schon fangt ihr alle das Sabbern an, obwohl der Rest aussieht wie ein Zombie.«

      »Also ich persönlich habe niemanden sabbern sehen«, antwortete Pfeffer schmunzelnd, wobei er sich selbst gegenüber zugeben musste, dass die Frau eine gewisse Art von Sex ausstrahlte.

      »Aber die ist dir doch beinahe an die Wäsche gegangen.«

      »Eben nur beinahe. Ich bin hart im Nehmen.«

      »Kein Wunder, dass ich keine Chancen auf dem Markt habe.« Die Kommissarin hob mit den Händen ihre Brüste nach oben. »Würde mir das stehen? Ein Tuning? Vielleicht wird ja dann wieder alles gut. Ihr Männer habt es da einfach besser. Selbst so eine Trantüte wie unser Gaudihupf hat im Nullkommanichts eine Neue gefunden, nachdem er von seiner Frau auf die Straße gesetzt worden war. Und dann kriegt er auch noch so eine süße, liebe, nette wie Aische. Die hat er gar nicht verdient. Das ist so ungerecht.«

      »Bella, nur weil du von deinem Freund verlassen worden bist, heißt das nicht, dass du hässlich oder nicht begehrenswert bist! Du bist eine attraktive Frau.«

      »Das musst du ja aus Höflichkeit sagen. Bin ich nicht«, sagte Annabella trotzig. »Ich habe eine Brille!«

      Pfeffer hörte genau den Unterton heraus, der mehr Komplimente einforderte. »Viele tolle Frauen haben eine Brille.«

      »Nenn mir eine!«

      »Äh …«

      »Siehste!« Annabella Scholz schielte zu ihrem Chef hinüber. Sie kannte ihn gut genug … Tatsächlich, er grinste schief und gluckste in sich hinein. »Du bist sooo reizend zu mir!« Sie ließ sich von ihm anstecken und lachte laut.

      »Und um deine Frage zu beantworten – du«, sagte Pfeffer schließlich.

      »Wie ich?«

      »Du bist eine tolle Frau mit Brille. Mal im Ernst«, sagte Pfeffer. »Du bist eine gutaussehende junge Frau. Du hast wundervolle Haare und ein ebenmäßige Gesicht.« Gar nicht so einfach, einer Untergebenen Komplimente zu machen, auch wenn ein lockerer Ton zwischen ihnen herrschte. »Reicht das? Viel mehr interessiert mich, was du von Koziol hältst.«

      »Du lenkst ab, Chef! Aber okay, ich denke, er trauert wirklich um seinen Freund. Das war echt. Ein echter Verlust, ein echter Schmerz.«

      »Sehe ich genauso. Ihm ging der Tod des Freundes nahe, nicht der Tod des Geschäftspartners. Ich vermute mal, wir können ihn wohl bald von der Liste der Verdächtigen streichen.«

      »Prima. Dann red nicht lange um den heißen Brei herum, ich will wissen, was du von mir hältst«, sagte Annabella Scholz fordernd.

      »Okay, du hast eine Brille, aber das ist nicht der Punkt. Das Modell ist einfach nicht vorteilhaft für dein Gesicht. Vielleicht solltest du doch deine Aversion gegen Kontaktlinsen überwinden. Und wo wir gerade bei vorteilhaft sind – deine Kleidung ist es meist ebenfalls nicht.« So, jetzt war es raus. In Pfeffers Augen war seine Kollegin ein unscheinbares Entlein mit dem Potenzial zu einem kleinen Schwan. Weil sie schwieg, redete er weiter. »Immer die sportliche Nummer kommt bei Männern nicht so gut an. Auch wenn du keine Röcke magst, es gibt auch noch andere Hosen als schlabbrige Jeans – und seien es nur knackig sitzende Jeans. Und ein klitzekleines bisschen Make-up hat bisher noch keiner Frau geschadet.«

      »Ist es wirklich so schlimm?« Bella starrte ihren Chef an. Sie schien fassungslos.

      »Ich sagte doch, du hast jede Menge Potenzial, das man nur fördern muss.« Er bereute, dass er sich zu den Bemerkungen hatte hinreißen lassen. Doch seit Annabella wenige Monate vor der geplanten Hochzeit verlassen worden war, hing sie unleidig herum. »Du hast doch sicher eine Freundin, mit der du mal Nenn mir eine!« gehen kannst.«

      »Habe ich nicht.« Sie sah aus dem Wagenfenster und schwieg einen Moment. »Wenn du schon so viel Potenzial in mir entdeckst, warum förderst du es dann nicht?«

      »Gibt es für diese Problematik nicht mindestens dreihundert TV-Formate? Bewirb dich doch mal da. Frag Dieter Koziol, ob er dich nicht in einer seiner Shows unterbringen kann.«

      »Vielen Dank.« Annabella Scholz schmollte. »Echt. Besten Dank auch!«

      Max Pfeffer lachte. »Okay, wir gehen mal einkaufen. Versprochen. Wenn das hier alles zu Ende ist.«

      »Chef, ich wiederhole mich zwar nur ungern, aber ich könnte mich gelegentlich in dich verlieben.«

      05 »Warum lachst du?«

      »Weil ich ihnen eine Spur hinterlassen habe. Ich habe ihm seinen Namen hinter das Ohr geschrieben.«

      »So etwas findest du gut? Wozu? Was ist sein Name?«

      »Du kennst seinen

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