"I"- Achtung Spyware!. Til Erwig

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sagt Mick stolz über die neu gewonnene Erkenntnis und „Klar spielen wir mit! Das ist was Ähnliches wie ´Versteckte Kamera` oder ´Bauern, Freundschaft und das liebe Vieh`!“ „Unser Schaufenstermädchen ist doch kein Bauer“, widerspricht Amelie in einem Ton, der keinen Widerspruch zulässt. Damit ist der nächste Streit der Geschwister schon vorprogrammiert, weshalb Monika schnell daran erinnert, was jetzt in der Realität ansteht. „Bevor ihr mir Philosophie Unterricht in Sachen Liebe erteilt, darf ich daran erinnern, dass wir gleich Besuch kriegen und noch einiges vorbereitet werden muss. Kleine Hilfen – immer gern. Und Fernsehgeräte, i-Pads und so weiter bitte aus!“ „Wuff!“ macht Crash und zeigt damit deutlich, dass er ebenfalls Bedürfnisse hat. Mit einer Pfote öffnet er die Tür, eine diskrete Aufforderung endlich Gassi zu gehen.

      *

      DAS ETWAS liegt auf einem Operationstisch und wird von weiß und grün gekleideten Damen und Herren, die alle Gesichtsmasken tragen, versorgt. Außerdem haben sie Gummihandschuhe an, genau wie in der Fernseh ´Sachsenklinik`. Eine gründliche Untersuchung steht offenbar kurz bevor. Tatsächlich befinden wir uns in der Havelstein Klink, einem echten und gar nicht mal schlechten Krankenhaus. Dr. Mundfohl, der Stationsarzt und Assistent des Chefs, fühlt dem Mädchen mit bloßen Händen den Puls und erhält einen mächtigen Stromschlag, der ihn stöhnend in die Knie gehen lässt. Prof. Dr. Dr. Havelstein, der Chefarzt und Leiter der Klink zeigt sich überrascht. „Was ist, Kollege. Kreislauf?“ „Die steht unter Strom! Verdammt …“ antwortet Dr. Mundfohl dem Klinik Chef, aber der kann das nicht verstehen und fragt deshalb ungläubig „Wie – unter Strom? Was soll das heißen?“ „Aufgeladen. Hochspannung“ ächzt der Assistenzarzt und richtet sich mühsam wieder auf.

      „Unmöglich!“ sagt Prof. Dr. Dr. Havelstein mit der Attitüde des Besserwissers und greift zugleich an die Halsschlagader des Mädchens. Einen Schlag erhält er allerdings nicht denn er trägt, wie es sich für einen richtigen Doktor im OP Saal gehört, ein paar isolierende Gummihandschuhe. Dr. Mundfohl sieht das und zitiert zerknirscht seinen Chef „Regel Nummer Eins: Handschuhe. Ich weiß!“ „Puls okay. Keine äußerlichen Verletzungen. Kernspin. Das Übliche. Merkwürdige Hautstruktur“, diagnostiziert der Professor routinemäßig und während die Mitarbeiter alles für die Untersuchung vorbereiten, winkt Havelstein seinem Assistenten fröhlich zu. „Ergebnisse gleich, muss nur schnell mal telefonieren.“ Dr. Mundfohl betrachtet missmutig seine Handflächen, sie weisen Verbrennungen auf. Aber der Professor bleibt fröhlich jovial, wie die Chefärzte in den Fernsehserien, die immer bestens drauf sind weil sie einen guten Charakter und Humor haben und vor allem immer das Sagen. „Lassen Sie sich versorgen, Kollege!“

      *

      Über die Autobahn fährt holpernd und stotternd und mit gelegentlichem Auspuffknallen der VW Bus mit der Aufschrift Schnurres Modelädchen. Bernhard am Steuer hat sich nach dem Unfall wieder beruhigt und dreht an den Knöpfen des Autoradios. Mit leichten Störungen, weil das Gerät wirklich schon alt ist, hört man den Yankee-Doodle, auch nicht gerade ein Hit aus den hippen Musik Charts. Ein Autobahnschild weist darauf hin, dass der Flughafen nicht mehr weit ist.

      *

      Die Klinik ist wirklich bestens ausgerüstet. Nur mit einem der üblichen Nachthemden bekleidet liegt DAS ETWAS jetzt auf der Intensivstation. Die Puppe ist an mehrere Geräte zur Überwachung aller lebenswichtigen Funktionen angeschlossen. Das sieht irgendwie unheimlich aus, weil außer den Ärzten und dem Pflegepersonal niemand so genau weiß, wofür all die Apparate gut sind.

      Einer jedenfalls misst den Puls, oder den Herzschlag, eine Zickzacklinie auf dem Monitor zeigt das optisch an und dazu ist ein ‚Piep‘ Ton zu hören der signalisiert, dass keine Gefahr für den Patienten besteht. Professor Dr. Dr. Havelstein und sein Assistenzart Dr. Mundfohl würden sonst ohne Zweifel sofort reagieren, wenn sich auf den Geräten auch nur die geringste Störung im Befinden der Verunfallten abzeichnen würde. So aber schleichen sie nur um die Patientin herum, die nach dem Unfall offenbar immer noch unter Schock steht und tief schläft. „Was sind das für Besonderheiten, Michael?“ fragt der Professor seinen Assistenten und der, froh in diesem Fall auch mal zu Wort zu kommen, antwortet wie aus der Pistole geschossen. „Also davon abgesehen, Chef, dass das Mädchen eine eigenartige Haut besitzt, könnte sowas wie Silikon sein…“Der Professor unterbricht sofort, er hat das Mädchen nochmal abgetastet, mit Handschuhen ist ja klar, denn er ist Profi in sich selbst und seine Perfektion verliebt und zugleich in seine Reden, deshalb auch die Unterbrechung, denn die Gelegenheit ist günstig sein phänomenales Professoren Wissen wieder mal an den Assistenzart zu bringen. „Hab ich ja von Anfang an diagnostiziert: Hautstruktur rätselhaft. Fühlt sich so ein bisschen an wie Teflonpfannen früher…“ Doktor Mundfohl hat inzwischen dazu gelernt. Deshalb nimmt er all seinen Mut zusammen, wagt es den Vorgesetzten zu unterbrechen und macht zugleich hinterlistig klar, wer von beiden der Ältere ist. „War lange vor meiner Zeit, Professor!“ „Tatsächlich, Sie sehen nicht jünger aus, Kollege.

      Teflonpfannen, ein Abfallprodukt aus der Weltraumfahrt! Na, klingelt’ s jetzt? Echte Bildungslücke, mein Lieber!“ Dr. Mundfohl steigt nicht auf die Frozzelei ein und bleibt angenehm sachlich. „Unsere Tests haben nichts Entsprechendes ergeben. Aber was anderes könnte Sie interessieren…“ „Raus damit. Der Nobelpreis ist Ihnen sicher. Trotz Ihrer Jugend, hahaha!“ Der Professor weiß sich zu revanchieren und stellt auf seine Art klar, wer hier für den Humor zuständig ist. Dr. Mundfohl denkt an seine Zukunft in der Klinik und wird noch vorsichtiger in seinen Formulierungen. „Es handelt sich um etwas, an dem wir gemeinsam mit vielen ausländischen Kollegen schon lange arbeiten: das Human Brain Project. “Jetzt zeigt sich der Professor alarmiert. Er legt den Zeigefinger auf den Mund ohne Pssst! zu sagen, öffnet die Tür der Intensivstation und sieht vorsichtig hinaus. Aber dort ist niemand zu sehen. Dennoch flüstert er als er weiterspricht. „Unser Flaggschiff-Projekt! 100 Millionen Euro pro Jahr!“ „Aber da ist noch etwas, Professor. Ihr Kopf …“ Er zeigt vorsichtig auf „Is“ verbundenen Kopf, wird aber gleich von seinem flüsternden Chef unterbrochen. „Irgendwelche inneren Verletzungen?“ „Nicht direkt“, jetzt flüstert Dr. Mundfohl ebenfalls, „aber das cerebrum ist …“ Und wieder unterbricht ihn der Professor ...“beschädigt? Das Gehirn?!“ „Also, so würde ich es nicht bezeichnen“ antwortet der Assistenzarzt und fährt so schnell wie möglich fort um nicht wieder unterbrochen zu werden. „Der visuelle und der auditorische Cortex sind, naja, sagen wir mal äußerst ungewöhnlich gestaltet. Ist eher eine Art Schaltkreis oder so was ähnliches“. Prof. Dr. Dr. Havelstein steht vor Erstaunen der Mund offen. Er sieht einigermaßen dämlich aus, gar nicht wie ein kluger Klinikleiter und hochgebildeter Professor Doktor Doktor. „Kann ich nicht glauben. Sind Sie sicher?“ Jetzt ist es an Dr. Mundfohl den großen Meister zu spielen, weshalb er dramatisch die Arme ausbreitet und dabei ganz das Flüstern vergisst. „Der Hippocampus ist in spezifischer Weise verändert … eine Plastizität des Gehirns …“ Beinahe hätte es den Professor auf das Bett der Patientin hingehauen, in letzter Sekunde fängt er sich. Buchstäblich bleibt ihm die Spucke weg, als er mit trockenem Mund antwortet. „Ein Brainmodell?! Ein Hochleistungscomputer, der das Gehirn simuliert?! Großer Gott, das muss ganz unter uns bleiben, Michael“. Er holt tief Luft, klatscht dann in die Hände. „Eine wissenschaftliche Weltsensation - aus u n s e r e m Hause!“ Beide stürmen geradezu aus dem Zimmer, ohne Rücksicht auf die immer noch schlafende Verunfallte. Deshalb erfährt man auch nicht wie lange sie in Wahrheit schon wach ist, die Patientin, und was sie von der Unterhaltung eventuell mitbekommen hat. Tatsache aber ist, dass sich das Mädchen jetzt erhebt und dieses „Dida dadadadidadaaa“ vernehmen lässt während sie ruhig und besonnen, so sieht es zumindest aus, die an ihr befestigten Versorgungs-schläuche entfernt, die herumstehenden Apparate scannt und speichert, emotionslos rekapituliert was sie anscheinend doch gehört hat. „Eine wissenschaftliche ...Weltsensation...ein Brainmodell...ich muss dringend telefonieren ...telefonieren.“ Schnell verlässt sie das Zimmer, immer noch mit dem hinten offenen Krankenhaus Nachthemd bekleidet.

      *

      Der VW-Bus fährt ratternd und mit

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