Mord am Fluss. Laurent Bach

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Mord am Fluss - Laurent Bach Claude Bocquillon Reihe

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Bühne. Die Theke warf glitzernde Strahlen in die Runde und die Barhocker waren voll besetzt. Er begann, sich trotz der Schläfrigkeit hier wohlzufühlen. Er hatte kaum Lust, mitten in der Nacht noch heimzufahren, und er überlegte, wie er dieses Dilemma ohne Geld lösen sollte. Hatte er gute Bekannte hier? Negativ. Hatte er gute Feinde hier? Jungs aus dem Malerviertel vielleicht, die er früher aus Massenschlägereien herausgefischt hatte? Auch nicht.

      Nur drei Minuten nach zehn glitt der Vorhang zur Seite. Claude zuckte zusammen, als laute Musik einsetzte und vier in glitzernde, hautenge Kleider gezwängte Künstler aus dem künstlichen Nebel auftauchten. Sie traten ja nun doch auf, die „Carte Rouge“. Damit hatte er nicht gerechnet. Er richtete sich auf und erkannte Marc, respektive Bella, die mit ihren Freunden die Kostüme und den durchaus fantasievollen Kopfschmuck zu einem alten Chanson von Mireille Matthieu präsentierte. Marc erkannte ihn und nickte ihm unmerklich zu. Sobald die Präsentation vorbei war, bat Marc um Stille und um ein freundliches Gedenken an den toten Jerôme, den Star ihrer Truppe.

      „Jerôme hätte gewollt, dass wir heute hier stehen und den Laden zum Rocken bringen“, rief er aufmunternd in die Zuschauermenge. Nein, die Tische waren nicht voll belegt, aber die Anzahl der Gäste war nicht so klein, wie Claude es erwartet hatte.

      Die Show begann mit der Gesangsnummer eines hochgewachsenen Künstlers in Blau, dessen Stimme nicht übel war.

      Plötzlich spürte Claude, dass er nicht allein war. Ein untersetzter, bulliger Mann war an seinen Tisch getreten und begutachtete ihn misstrauisch.

      „Sie wollten mich sprechen?“

      „Monsieur Malakov?“ Claude sprang auf und reichte Jerômes Bruder die Hand. Er hatte eine große Halbglatze, das restliche Haar war ordentlich kurz rasiert.

      „Wer sind Sie?“, fragte er und setzte sich auf die Kante des Sessels, als Claude ihn mit einer Geste einlud.

      „Ich bin der Freund eines Bekannten von Jerôme. Es tut mir sehr leid, was passiert ist. Wissen Sie, ich habe Jerôme – nun, aus dem Wasser gezogen.“

      Malakov zuckte zurück. Claude ließ seinen Blick, den er nicht deuten konnte, über sich ergehen und fuhr fort: „Sein Wagen war dort geparkt, wo mein Freund Julien wohnt. Wissen Sie vielleicht, was Jerôme am Freitag vorhatte? Denn bei Julien hat er sich gar nicht gemeldet.“

      „Julien? DER Julien?“ Malakov atmete tief ein und entspannte sich. „Jetzt kann ich Sie einordnen. Ich weiß nicht, was zum Teufel Jerôme noch von Julien wollte. Ich habe ihm tausend Mal gesagt, dass es aussichtslos ist, sich Hoffnungen zu machen.“

      „Da haben Sie richtig gehandelt. Marc sagte, dass Jerôme nicht mehr so auf Julien fixiert war in den letzten Wochen.“

      Malakov nickte. „Stimmt. Daher wüsste ich nicht, was er von ihm gewollt hätte. Vielleicht war er zufällig in Alès und wollte kurz vorbeischauen. Das habe ich auch der Polizei gesagt.“

      „Haben Sie der Polizei erzählt, dass Jerôme sehr aufdringlich war?“

      „Sprechen Sie es ruhig aus. Ja, er hat ihn regelrecht gestalkt. Verrückter Hund.“ Malakov ließ den Kopf hängen. „Die Polizei weiß das. Auch, dass er es in letzter Zeit nicht mehr gemacht hat.“

      „Gott sei Dank“, entfuhr es Claude. „Wissen Sie, wie er seinen letzten Tag verbracht hat?“

      „Nein, ich war auf Spätschicht. Wir sahen uns meist kurz hier im Club, sonst aber nicht so oft.“ Malakov sah ihn traurig an. „Und das alles jetzt, wo es doch besser für ihn lief. Jerôme war echt gut auf der Bühne.“

      Die Show! Er hatte gar nicht gemerkt, dass ein weiteres Lied und eine satirische Darbietung im Hintergrund weiter gelaufen waren. Gerade klatschten die Zuschauer wieder, doch Malakov schnaubte ungehalten. „Das ist doch gar nichts. Sie hätten sehen sollen, wie brillant Jerôme hier agiert hat. Nicht dieser Abklatsch.“ Er neigte seinen Kopf. „Naja, die sind nicht schlecht, aber Jerôme hat sie alle in seinen Bann gezogen. Das sagt auch der Agent.“

      „Welcher Agent?“ Claude war verblüfft.

      „Der ihn nach Paris bringen wollte. Ich weiß nicht, wie er heißt. Manchmal sieht er sich ein paar Sachen auf der Bühne hat. Dabei ist er auf Jerôme gestoßen.“

      „Ist er heute hier?“

      Serge Malakov sah sich um, doch an seinem Gesichtsausdruck erkannte Claude, dass er keinen Erfolg hatte. „Nein, ich sehe ihn nicht.“

      „Und war das schon konkret, das mit Paris?“ Begierig wartete er die Antwort ab. Wenn Jerôme die Truppe verlassen wollte, lag hier vielleicht ein Motiv für Marc vor, der sicherlich nicht gewillt war, seinen besten Mann gehen zu lassen. Claudes Atem beschleunigte sich. Marc wusste vom Stalking. Er konnte falsche Spuren gelegt haben.

      „Das weiß ich nicht genau. Ich weiß nur von zwei Treffen und einem Pariser Angebot. Ob Jerôme da schon zugesagt hatte, entzieht sich meiner Kenntnis.“

      „Hatte er auch telefonischen Kontakt mit dem Agenten?“ Bertin könnte es gelingen, diesen mysteriösen Mann aufzuspüren. Doch Malakov hob nur die Schultern. Sie schwiegen, Claude leerte endgültig sein Glas und schämte sich dafür, seinem Gast kein Getränk angeboten zu haben.

      „Danke, Monsieur Malakov. Sie haben mir schon sehr geholfen. Die Polizei wird den Typen kriegen, das verspreche ich Ihnen.“

      „Was hilft es“, seufzte der Russe. Nachdem sie ihre Telefonnummern ausgetauscht hatten, verabschiedete sich Malakov und ging mit schweren Schritten, die fast spürbar Einsamkeit und Trauer signalisierten, zur Bar.

      Claude sah nachdenklich zur Bühne hinauf. Die Gäste lachten über einen schrägen Witz und Marc machte einen auf verschämtes Mädchen. Ob der Chef der Truppe wohl wirklich so unschuldig war, wie er gerade tat? Alternativ konnte Claude sich auch vorstellen, dass Jerôme das Angebot des Agenten abgelehnt und damit den Zorn des Mannes auf sich geladen hatte. Letztendlich war Claude zufrieden. Während sich vor wenigen Stunden noch keine einzige Spur präsentiert hatte, konnte er nun gleich zwei Fährten aufnehmen.

      Doch er musste zurück nach Anduze. In einem kraftstrotzenden Peugeot, der beim kleinsten Druck wie ein Wadenbeißer am Gas hing. Er nahm sich vor, das Gleiche zu tun: bissig an den Fährten festhalten.

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